Acht von zehn der in Europa verkauften Personalcomputer
werden aus den Vereinigte Staaten eingefuehrt, neun von zehn
Videorecordern, die in Europa verkauft werden, stammen aus Japan
Diejenigen Hersteller von integrierten Schaltkreisen, deren
Entscheidungs-Zentrum in Europa liegt, beliefern 30% ihres eigenen
Binnenmarktes und stellen 13% der Weltproduktion
Davon wird die
Haelfte durch Tochtergesellschaften europaeischer Firmen in den
USA hergestellt
Die europaeischen Hersteller grosser Zentraleinheiten haben,
ausnahmslos, Vereinbarungen mit ueberseeischen Firmen getroffen,
um sich deren technologischen Vorsprung zunutze zu machen
Auf dem Gebiet der elektronischen Datenverarbeitung, der
Buero- und Fabrikautomation, der Prozessfuehrung und des
$FTN Fernmeldewesens ist das Verzeichnis derjenigen Gebiete, in denen
sich Europa darum bemueht, den Rueckstand aufzuholen, ziemlich
lang im Vergleich zu den Gebieten, in denen Europa
verhaeltnismaessig gute Leistungen aufweist
$FTNB Diese Sektoren werden unter dem Begriff
"Informationstechnologie" zusammengefasst $FTNE
Seit der Wiederaufbauphase nach dem Krieg liegt Europa bei der
industriellen Anwendung vieler Spitzentechnologien im Rueckstand;
dies gilt insbesondere fuer die Elektronik
Infolge des zunehmenden direkten oder indirekten Einflusses
der Elektronik auf praktisch alle Aspekte des industriellen
Lebens der westlichen Welt droht eine Entwicklung, die in der
Vergangenheit nur einer technologischen Abhaengigkeit auf wenigen
Spezialgebieten entsprach, nunmehr zu einer direkten
industriellen und wirtschaftlichen Abhaengigkeit zu fuehren
Angesichts dieser Sachlage werden die Identitaet Europas und
letzten Endes seine politische Unabhaengigkeit ernstlich
gefaehrdet
Zu einer Zeit, in der zum einen die USA und Japan neue
Initiativen ergreifen und ihre $FTN Investitionen zur Verbesserung
ihrer technologischen, industriellen und kommerziellen
Vorherrschaft erhoehen und zum anderen die Schwellenlaender Asiens
und Amerikas immer mehr traditionelle Fertigungsbereiche
uebernehmen, kann es sich Europa nicht leisten, Zaungast zu
bleiben
$FTNB So investiert beispielsweise die japanische Regierung 500
Millionen US Dollar in das Computerprogramm der fuenften Generation
In den USA haben die groessten Hersteller von Halbleitern die
Initiative zur Gruendung der Forschungsvereinigung fuer Halbleiter
(Semiconductor Research Cooperative) ergriffen, zu der sie einen
Beitrag von etwa US Dollar 25 bis 35 Millionen / Jahr leisten wollen,
der fuer reine Forschungsarbeiten bestimmt ist
Solche Aktionen
werden durch das im August von Praesident Reagan unterzeichnete
Steuergesetz zur Wirtschaftsbelebung (Economic Recovery Tax Act)
gefoerdert, das Steuergutschriften fuer FuE, vorgezogene
Abschreibungen und andere Anreize umfasst, die vermutlich in den
naechsten fuenf Jahren zusaetzlich US Dollar 3.000 Millionen an
industriellen FuE Mitteln mobilisieren werden $FTNE
Die Auswirkungen der elektronischen Revolution, die zur Zeit
stattfindet, werden sich unmittelbar in Europas sozialer und
wirtschaftlicher Struktur niederschlagen, unabhaengig davon, ob
es eine aktive oder eine passive Rolle spielt
Veraenderungen bieten zwar neue Moeglichkeiten, bringen aber auch
Neuerungen mit sich, die nicht immer unproblematisch sind: nur die,
denen es gelingt, die fuer die Veraenderungen ausschlaggebenden
Faktoren zu kontrollieren, koennen hoffen, die Probleme auf ein
Mindestmass zu beschraenken
Europa muss daher eine positive Rolle
uebernehmen, um Herr seiner Zukunft zu bleiben
Da sie direkt unter Beschuss liegt, war sich die Industrie
hierueber schon seit laengerer Zeit im klaren und hat sich, oft mit
Unterstuetzung der jeweiligen Regierungen, darum bemueht, die
Situation in den Griff zu bekommen
Die bisher ergriffenen Massnahmen reichten jedoch nicht aus, um
den Trend umzukehren
Sie haben es im grossen und ganzen nur
geschafft, das Anwachsen des Rueckstandes zu verlangsamen
Die
Situation droht sich nunmehr dramatisch zuzuspitzen: unsere
Zahlungsbilanz an IT-Produkten und -Dienstleistungen, die noch 1975
positiv war, wies 1981 ein erhebliches Defizit in Hoehe von
5 Milliarden US Dollar auf, das sich 1982 verdoppelt haben duerfte
Die Vertreter der groessten auf dem Gebiet der
Informationstechnologie taetigen europaeischen Firmen haben die
Initiative ergriffen und sich an die Kommission gewandt, um den
Versuch zu machen, eine Loesung auf einer Ebene zu finden, die der
Groesse des Problems gerecht wird
Anfang 1983 schrieben sie gemeinsam an Vize-Praesident Davignon
und schilderten die Lage wie folgt:
"Die Marktanteile, d.h. die Tatsache, dass die europaeische
Industrie nur 10% des Weltmarktes und weniger als 40% ihres
Binnenmarktes beliefert, sprechen fuer sich
Zu grosser Besorgnis
gibt nicht nur die Lage an sich Anlass
Der niedrige Marktanteil
bedeutet, dass das Absatzvolumen und der Gewinn unzureichend sind,
um die fuer die Zukunft entscheidenden Investitionen zu taetigen
Noch schlimmer ist, dass alle Anzeichen darauf hindeuten, dass
sich die Lage eher verschlechtert als verbessert
Die Lage ist nicht neu
Sie hat sich ueber eine Reihe von
Jahren entwickelt
Dabei wurden zahlreiche Versuche unternommen,
den Trend umzukehren
Hierzu gehoeren u.a. der Erwerb
auslaendischer Technologien und Gemeinschaftsunternehmen mit
japanischen und amerikanischen Firmen
Diese moegen zwar fuer die
Beteiligten einen kurzfristigen Nutzen bieten, koennen aber nicht
als langfristige Antwort angesehen werden
Auf alle Faelle ist ihr Beitrag zu der europaeischen Wirtschaft
als Ganzes gering gewesen; in einigen Faellen koennten sich sogar
nachteilige Auswirkungen ergeben haben
Einige Laender, die die
Gefahr erkannten, haben ihre eigenen nationalen Programme vorgelegt
(oder werden entsprechende Programme vorlegen)
Bisher war ihr
Einfluss nicht so gross; er nimmt aber zu
Die Lage hat jedoch
inzwischen ein Stadium erreicht, in dem selbst Programme in der
Groessenordnung, wie sie heute in einigen der groesseren
Mitgliedsstaaten in Betracht gezogen werden, auf sich allein
gestellt das Problem in Europa nicht ohne Hilfe loesen duerften"
In Anbetracht dieser Lage sehen die Firmen eine Zusammenfassung
der Bemuehungen auf Gemeinschaftsebene als fundamentale Komponente
einer jeden Abhilfeaktion an: "Falls es nicht gelingt, ein
gemeinsames industrielles Programm in einer ausreichenden
Groessenordnung aufzustellen, muesste damit gerechnet werden, dass
der groesste Teil wenn nicht gar die ganze derzeitige IT-Industrie
innerhalb weniger Jahre untergeht"
Die Kommission teilt diese Auffassung und hat einen Vorschlag
zur Foerderung eines konkreten Aktionsprogramms formuliert
FuE-Arbeiten auf vorwettbewerblicher Ebene mit Vorlaufzeiten, die
der Produktentwicklungsphase weit genug vorgelagert sind, duerften
ein geeignetes Gebiet fuer eine derartige gemeinsame Aktion sein,
die zudem den Vorteil bietet, dass sie sofort in Angriff genommen
werden koennte
Zur Ergaenzung dieser Bemuehungen waere es offensichtlich
notwendig, eine Reihe von weiteren Massnahmen zu ergreifen und
sicherzustellen, dass in der Gemeinschaft die besten Voraussetzungen
fuer die rechtzeitige, effektive industrielle Nutzung der Ergebnisse
dieser Forschungsarbeiten gegeben sind
Zu den Zielen solcher
komplementaerer Aktivitaeten wuerden die Stimulierung der Schaffung
ausreichend grosser Maerkte fuer jeweilige Spitzentechnologie,
Anreize zu Investitionen, Foerderung der Einrichtung geeigneter
Infrastruktur-Einrichtungen und Dienste z.B. im Bereich der
Telekommunikation zaehlen
Dies wird das Thema weiterer Analysen sein und kann zur
Vorlage neuer Vorschlaege fuehren
Das strategische Ziel der derzeitigen Aktion wurde mit der
Industrie und den Mitgliedsstaaten wie folgt vereinbart: "Die
Erreichung der technologischen Paritaet mit, wenn nicht gar die
Ueberlegenheit ueber die internationalen Wettbewerber innerhalb von
zehn Jahren"
Konsultationen mit Industrie und Hochschulen boten der Kommission
die Moeglichkeit, technische Zielsetzungen zu ermitteln, die Methoden
fuer die Durchfuehrung des Programms festzulegen und die erforderlichen
Mittel zu veranschlagen
Die finanziellen Mittel, die den Schaetzungen zufolge fuer
eine erste Phase von fuenf Jahren fluessig gemacht werden muessten,
belaufen sich auf etwa 1500 Mio. ECU, von denen die Gemeinschaft 50%,
d.h. 750 Mio ECU bereitzustellen haette
Im Hinblick auf die
Unterstuetzung der Entwicklung der Technologien, von denen die
Effizienz des groessten Teils der europaeischen verarbeitenden
Industrie mit hoher Wertschoepfung abhaengen wird, kann die
vorgeschlagene Gemeinschaftsaktion - angesichts europaeischer
industrieller Ausgaben diesem Gebiet in Europa von etwa 5 Milliarden
Dollar pro Jahr und in Anbetracht der Tatsache, dass von groessten
amerikanischen Firmen, die auf diesem Gebiet taetig sind, jede fuer
sich jaehrlich rund 2 Milliarden US-Dollar investiert - als nahezu
vernachlaessigbar erscheinen
Falls sich Gemeinschafts-Eingriffe jedoch auf die Foerderung
besonders fortschrittlicher Arbeiten konzentrieren - bei einem
sorgfaeltig auswaehlenden Ansatz - ist die Kommission dennoch der
Meinung, dass die Aktion ausreichen wird, um das strategische Denken,
ein groesseres Selbstvertrauen und die gemeinsamen
Bemuehungen zu foerdern, die notwendig sind, um der ruecklaeufigen
Entwicklung Einhalt zu gebieten und das Wachstum wiederzubeleben
Die Kommission schlaegt daher vor, die erste Fuenfjahresphase des
zehnjaehrigen FuE-Programms ESPRIT - Europaeisches Strategisches
Programm fuer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der
Informationstechnologien - in Angriff zu nehmen
Das Programm umfasst die Koordinierung von FuE-Aktivitaeten im
IT-Bereich in den Mitgliedslaendern sowie eine direkte finanzielle
Unterstuetzung fuer kooperative FuE-Vorhaben, die innerhalb der
Gemeinschaft durchgefuehrt werden sollen
Zu diesem Zweck legt die Kommission den Entwurf eines
Ratsbeschlusses vor, in dem die Laufzeit, die Wesensmerkmale und die
wichtigsten Modalitaeten fuer die Durchfuehrung des Programms
angegeben sind
Ein technischer Anhang zu dem Beschlussentwurf verweist auf die
spezifischen technologischen Bereiche, auf die sich das Programm
erstrecken wird
Diese Dokumente, einschliesslich einer Erlaeuterung der Gruende,
sind hier eingeschlossen
Der Anhang, in einem gesonderten Band, beschreibt im einzelnen den
Hintergrund und die vorgeschlagenen technischen Spezifikationen
Der Rat wird ersucht, die vorgeschlagene Aktion und die dafuer
erforderlichen Haushaltsmittel zu billigen
(1.)
$SA 1982 wurden dem Rat drei Mitteilungen
uebersandt $FTN , die $EA die Bedeutung der Informationstechnologie
(IT) analysierten und ESPRIT einfuehrten $EA das Konzept einer
Pilotphase fuer ESPRIT skizzierten und die Leitlinien eines
Gesamtprogramms aufzeigten $EA eine Grundlage fuer einen Beschluss
ueber 16 Pilotvorhaben darstellten $EE
(2.)
Der Rat fasste am 21. Dezember 1982 den Beschluss,
bis zu 11,5 Mio. ECU - entsprechend 50% der Kosten fuer das erste Jahr
- fuer die Pilotphase bereitzustellen
(3.)
Das vorliegende Dokument soll die Grundlage fuer
einen Beschluss des Rates ueber das Gesamtprogramm ESPRIT darstellen
Er soll ein entscheidendes Element der industriellen Strategie der
Gemeinschaft sein, wie sie in den Dokumenten $FTN KOM (82) 639 und $FTN KOM
(82) 365 beschrieben wird und der wissenschaftlichen und technischen
Gesamtstrategie entspricht, die von der Kommission in ihrer
Mitteilung ueber ein $FTN Rahmenprogramm vorgeschlagen wird
$FTNB (1.)
KOM 287: Europaeisches Strategieprogramm
fuer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der
Informationstechnologie $FTNE
(2.)
KOM 486: Grundlagen fuer ein europaeisches strategisches
Programm fuer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der
Informationstechnologie: die Pilotphase $FTNE
(3.)
KOM 737: Vorschlag fuer einen Beschluss des Rates ueber eine
Vorbereitungsphase fuer ein Forschungsprogramm und
Entwicklungsprogramm der Gemeinschaft auf dem Gebiet der
Informationstechnologien $FTNE
$FTNB KOM (82) 639: Eine Strategie der Gemeinschaft zur Entwicklung
der Industrie $FTNE
$FTNB KOM (82) 365: Mitteilung der Kommission zum
Investitionsproblem $FTNE
$FTNB KOM (82) 865: Vorschlag fuer eine europaeische
Strategie auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technik - Rahmenprogramm
1984-1987 $FTNE
(4.)
Der technologische Fortschritt ist ein entscheidender
Bestandteil der Entwicklung, insbesondere fuer Laender, die sich - wie
unsere - hauptsaechlich auf das verarbeitende Gewerbe stuetzen und
beim Grossteil ihrer Rohstoff- und Energiequellen von Drittlaendern
abhaengen
(5.)
Die neuen Informationstechnologien (IT) werden
fuer den Rest dieses Jahrhunderts eine der dominierenden Quellen des
technologischen Fortschritts sein
Sie versprechen Antworten auf viele dringende aktuelle Probleme
und werden neue Erzeugnisse, Verfahren und Dienstleistungen und damit
neue Export- und Beschaeftigungsmoeglichkeiten schaffen
(6.)
Die Informationstechnologie stellt fuer sich alleine
genommen schon jetzt einen wichtigen Industriezweig dar, der der $FTN
Groesse und der Wertschoepfung nach mit der Automobil- und
Stahlindustrie vergleichbar ist
Als Fertigungsbereich war die IT-Industrie im letzten Jahrzehnt
- in dem sonst eine allgemeine Rezession zu beobachten war - einer
der am schnellsten wachsenden Industriezweige der Welt
Bis 1990 wird eine Wachstumsrate von insgesamt ca 8-10 % jaehrlich
erwartet
Die IT-Industrie wird dann mit einem Gesamtumsatz von etwa
500 Milliarden Dollar (zu Preisen von 1980) zu den groessten
Fertigungsbereichen der Welt gehoeren
(7.)
Der Umgang mit $FTN Information wird zum wichtigsten
Einzelbereich der Beschaeftigung
Das Statistische Amt der
Vereinigten Staaten schaetzte, dass 1980 nahezu 50% der
Erwerbspersonen im Informationsbereich taetig waren
Die
europaeischen Zahlen sind aehnlich
In der IT-Herstellung
alleine sind schon 5% der Erwerbspersonen der Gemeinschaft, d.h. etwa
5 Milliarden Personen beschaeftigt
$FTNB Weltweiter Absatz 237 Milliarden Dollar im Jahr 1980
$FTNE
$FTNB Dies schliesst Aktivitaeten wie Fernsehen und Presse mit ein,
die, wenn auch nicht vom Begriff "Informations Technologie" direkt
umfasst, doch stark von ihr abhaengen $FTNE
(8.)
Die Leistungsfaehigkeit der gesamten Wirtschaft wird - wenn
auch nicht immer direkt - durch die IT tangiert: insgesamt werden
nahezu zwei Drittel des BSP der Gemeinschaft in der einen oder
anderen Weise durch die IT beeinflusst
Auch wenig direkt betroffene
Sektoren, wie die Landwirtschaft, koennen starken Nutzen aus der IT
ziehen, etwa aus Satelliten-Beobachtungen mit anschliessender
Computer Analyse zur Ueberwachung der landwirtschaftlichen Produktion
und Berechnung optimaler Anbaubedingungen
Gegen Ende dieses
Jahrhunderts wird es keinen bedeutsamen Aspekt der wirtschaftlichen
Entwicklung geben, der nicht durch die IT tangiert wird
(9.)
Fernmeldewesen, Bueroautomation und Fertigungsautomaten
spielen eine Schluesselrolle, da sie eine entscheidende Infrastruktur
fuer die gesamte Volkswirtschaft darstellen
(10.)
Der Gemeinschaft ist es nicht gelungen, mit der
Entwicklung der letzten zehn Jahre Schritt zu halten
Die in
der Gemeinschaft selbst ansaessige Industrie deckt nicht einmal die
Haelfte ihres heimischen Markts , der heute 34% des Weltmarkts
ausmacht
Noch 1975 verzeichnete die Gemeinschaft einen
Exportueberschuss bei IT-Guetern
1980 lag das Handelsdefizit
bereits bei 5 Milliarden Dollar, und einigen Informationsquellen
zufolge wurde die 10-Milliarden-$-Marke 1982 ueberschritten
(11.)
Das Problem des Handelsdefizits gewinnt zusaetzlich dadurch
an Bedeutung, dass es sich bei den Einfuhren der Gemeinschaft in
erster Linie um Erzeugnisse der Spitzentechnologie - wie
Zentraleinheiten und Computerspeicher - aus den Vereinigten Staaten
und Japan handelt, waehrend ihre Ausfuhren aus ausgereifteren,
aelteren technologischen Produkten bestehen, die ihre fruehere
Staerke darstellten, nun aber nur noch als Markt fuer
Ersatzbeschaffungen und fuer weniger entwickelte Laender von Interesse
sind
(12.)
Im Hinblick auf eine Verbesserung dieser Lage muessen
verstaerkte Forschung und Entwicklung das Kernstueck einer Politik
zur mittel- bis langfristigen Staerkung der Gemeinschaftsindustrie
sein
Europaeische Firmen, teils angeregt oder unterstuetzt
durch Massnahmen ihrer Regierungen, haben sich der Herausforderung
durch das Thema und die wachsende Staerke der amerikanischen und
japanischen Firmen gestellt
Es liegen jedoch Hinweise dafuer
vor, dass die Mittel, die in den Gemeinschaftslaendern fuer die FuE
aufgewendet werden, in ihrer Groessenordnung zu gering sind, um fuer
sich allein wirksam zu greifen, und dass sie haeufig nur unzureichend
auf eine international wettbewerbsfaehige Innovation ausgerichtet sind
(13.)
In ihrer Analyse ueber die Unzulaenglichkeiten des
europaeischen $FTN Forschungspotentials hat die Gemeinschaft unter
anderem folgende Punkte ermittelt: unzureichende fachuebergreifende
Forschungsarbeiten; grosse Luecken in der Abdeckung der
Forschungsgebiete, weil auf der einen Seite Hochschulen oft die
erforderlichen Arbeiten als allzu anwendungsbezogen betrachten und
auf der anderen die Industrie sie als reine Grundlagenforschung
ansieht; eine schlechte Abstimmung zwischen wissenschaftlichem
"Angebot" (Forschungslaboratorien), wissenschaftlicher und technischer
Nachfrage (insbesondere von seiten der Industrie) und sozialer
Nachfrage
Ein ehrgeiziges, von Industrieseite vorwaertsgetriebenes,
langfristiges FuE-Arbeitsprogramm, an dem sich Hochschulen und
Benutzer beteiligen, wird es ermoeglichen, diese Luecken zu
schliessen
$FTNB KOM (82) 865 Vorschlag fuer eine europaeische Strategie auf
dem Gebiet der Wissenschaft und Technik - Strategisches Rahmenprogramm
1984-1987 $FTNE
(14.)
Der Hauptanstoss fuer ein derart umfassendes
Programm kam von seiten der Industrie
Angesichts des enormen
Wettbewerbs durch Japan und die USA kam die Industrie der Gemeinschaft
zur Ueberzeugung, dass zur Umkehrung des Trends einer wachsenden
Abhaengigkeit von Importtechnologien nur eine gemeinsame langfristige
strategische Forschungs-Planung sowie die Konzentration der Mittel -
durch Festlegung und finanzielle Unterstuetzung technologischer Ziele
von gemeinsamen Interesse auf Gemeinschaftsebene - eine gute Aussicht
bieten, die Lage schrittweise aber nachhaltig in den Griff zu bekommen
$SA Dies geschieht durch $EA Sicherstellung, dass die
Forschungsteams die kritische Masse zur Erzielung von Ergebnissen
erreichen $EA Ermoeglichung eines optimierten Ressourceneinsatzes, der
zu einer Reduzierung von Doppelarbeit und zu einer Erweiterung des
Spektrums der in Angriff genommenen Forschungsarbeiten fuehrt $EA
Abbau des Verzoegerungseffektes, der dadurch entsteht, dass man sich
auf den Import von Technologie verlaesst $EA Wegbereitung fuer die
Definition und Einfuehrung von Standards europaeischen Ursprungs $EE
(15.)
Ein derartiges Forschungsunternehmen kann dabei sofort
begonnen werden und wird zu neuen Technologien fuehren, wie sie fuer
Wettbewerbsfaehigkeit unerlaesslich sind
Da es im
vorwettbewerblichen Rahmen gehalten wird, kann die Industrie daran
mitwirken, ohne dass dadurch ihre Faehigkeit zum Wettbewerb um
Maerkte beeintraechtigt wird
(16.)
Die Ergebnisse umfassender Konsultationen mit den fuehrenden
IT-Firmen, Klein- und Mittelbetrieben, Hochschulen und Behoerden der
Mitgliedsstaaten, die sich ueber mehr als ein Jahr hinzogen und auf
den vorstehenden Konzepten basierten, haben zur Ausarbeitung eines
FuE-Programms mit langen Vorlaufzeiten namens ESPRIT - European
Strategy Programme for R&D in Information Technology (Europaeisches
Strategisches Programm fuer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet
der Informationstechnologie) - gefuehrt
Das Ziel: die europaeische IT-Industrie mit der technologischen
Grundlage zu versehen, die sie benoetigen wird, um in den naechsten
Jahren weltweit wettbewerbsfaehig zu werden und zu bleiben
(17.)
Das Hauptkriterium fuer die Festlegung der
FuE-Arbeiten hiess hohe Selektivitaet, um dem Programm die
Moeglichkeit zu geben, sich auf die entscheidenden technologischen
Faktoren zu konzentrieren
Dies war erforderlich, da die IT
sehr forschungsintensiv und entwicklungsintensiv ist und die
Technologie so rasch veraltet, dass der Versuch, alle denkbaren
Aspekte und Varianten abzudecken, einfach unmoeglich waere
Dazu muss man die relativ knappen personellen und finanziellen Mittel
beruecksichtigen, wie sie ohne Gefaehrdung der kurzfristigen
Produktentwicklungen die zur Erhaltung der derzeitigen Markt- und
Industrieposition erforderlich sind, freigemacht werden koennen
(18.)
Der spezifische Brennpunkt des Programms ergibt
sich aus zwei entscheidenden Tatsachen, die sich aus den derzeitigen
Trends der Entwicklung der IT ablesen lassen: die eine besteht darin,
dass mehr und mehr Menschen lernen muessen, wie diese Technologie
einzusetzen ist, die andere, dass die Technologie selbst einfacher
benutzbar und besser in das gesamte Geflecht unseres taeglichen Lebens
integriert werden muss
(19.)
Das zuletzt genannte Ziel kann nur durch groessere
Fortschritte bei Hardware (Bauelemente) und Software und
Systemarchitektur (d.h. der Zusammenfassung von Hardware und Software
zu Systemen) erreicht werden
Aus diesem Grund misst ESPRIT
diesen drei Schluessel-Technologien besondere Bedeutung bei
Daneben wurden die beiden Bereiche, in denen die IT die groesste
Auswirkung auf das soziale und das Wirtschaftsleben haben wird, als
grundlegende Forschungsgebiete und technologische Pruefstaende
ausgewaehlt - Buero und $FTN Fertigung
$FTNB Auch Telekommunikation ist, wie im Absatz 9 aufgezeigt,
aehnlich grundlegend fuer Informations-Technologien
Die fuer
ESPRIT vorgeschlagenen Gebiete sollen und werden daher gleichzeitig
all ihre hauptsaechlichen technologischen Fragen abdecken
Natur
und Organisation der Telekommunikationsdienste selbst machen sie
aber zu einer besonderen Anwendung, die zusaetzlicher Analyse
bedarf
Dies geschieht derzeit und die Kommission wird binnen
kurzem spezifische Vorschlaege vorlegen $FTNE
Sie wurden angesichts ihres besonderen Wachstumspotentials, ihrer
Auswirkungen auf breite Wirtschaftsbereiche sowie angesichts des
breiten Technologiespektrums ausgewaehlt, das fuer ihre Entwicklung
erforderlich ist
$SA Die eng verzahnten $FTN Bereiche , die zum Gegenstand der
Forschungsarbeiten werden sollen, sind daher
$EA Fortgeschrittene Mikroelektronik, die den wesentlichen
physischen Rahmen fuer jedes Informationssystem darstellt
$EA Software-Technologie, die das Medium fuer die Kontrolle des
Verhaltens jeden IT-Systems anspricht
$EA Fortgeschrittene Informationsverarbeitung, die von der
Optimierung des funktionellen Verhaltens durch architektonische
Kombination von Hardware und Software handelt
$EA Buero - Systeme, die als Archetypen des gesamten
Dienstleistungsbereiches angesehen werden koennen
Darueber
hinaus erfordern sie ein sehr breites Spektrum an
Technologien und stellen moeglicherweise den besten Pruefstand
fuer die FuE-Ergebnisse der vorgenannten drei technologischen
Schluesselbereiche dar
$EA Computer - Integrierte Fertigung mit ihrer grossen
strategischen Bedeutung fuer den gesamten hart bedraengten
Fertigungsbereich der $FTN Gemeinschaft $EE
Dieser
Anwendungsbereich stellt von Natur aus viele technologische
Anforderungen, die sich mit denen der Buero-Systeme gegenseitig
ergaenzen
$FTNB Im Hinblick auf die Darstellung und Eroerterung erscheint
es praktischer, die verschiedenen Aktivitaeten in einigermassen
homogenen Sektoren zusammenzufassen
Dabei muss jedoch betont werden,
dass diese Aufteilung willkuerlich und nicht in der Natur der Arbeiten
begruendet ist
Es waere daher falsch, wenn nicht gar verheerend
fuer das gesamte Programm, wenn der Versuch unternommen wuerde, sie
als separate Gebiete zu behandeln $FTNE
$FTNB Insbesondere Hersteller von Einzelteilen in kleinen Serien,
da 70% in der Gemeinschaft gefertigten Gueter aus Kleinserien
kommen $FTNE
(20.)
Die Erzeugung eines "Technologieschubs" fuer die gesamte
Gemeinschaft, der in der Lage ist, innerhalb der naechsten 10 Jahre eine
technische Paritaet, wenn nicht gar eine Ueberlegenheit ueber unsere
wichtigsten Wettbewerber zu bewirken, stellt ein ehrgeiziges Ziel dar,
fuer dessen Verwirklichung gemeinsame Bemuehungen all derer in
der Gemeinschaft erforderlich sind, die einen wirksamen Beitrag zur FuE
und deren Nutzung leisten koennen: groessere und kleinere
Industriefirmen, Forschungsinstitute, Hochschulen und Einzelpersonen
Nur auf diese Weise ist es moeglich, eine Konzentration
der personellen und finanziellen Mittel in einer Groessenordnung zu
erreichen, die den Zielen entspricht
(21.)
$SA ESPRIT ist daher als Programm so angelegt, dass dadurch
$EA Mittel bereitgestellt werden, um in der Gemeinschaft gemeinsame
Vorhaben der vorwettbewerblichen FuE zu starten, die unter vereinbarte
strategisch-technologische Leitlinien fallen;
$EA Systematische Konsultationen zwischen den Behoerden der
Mitgliedsstaaten, dem akademischen Bereich, der Industrie und den
Gemeinschaftsorganen gefoerdert werden ueber die Definition, Bewertung
und Anpassung von FuE-Aktivitaeten im Hinblick auf eine optimale
Koordinierung aller Bemuehungen und des Einsatzes von Mitteln seitens
aller Akteure der IT in der Gemeinschaft;
$EA Infrastrukturelle und organisatorische Moeglichkeiten zur Verfuegung
stehen werden, um eine sorgfaeltige Auswahl, eine wirksame Durchfuehrung,
eine geeignete Ueberwachung und Verwaltung sowie eine angemessene
Verbreitung der Ergebnisse der Aktionen sicherzustellen $EE
(22.)
Um die Voraussetzungen fuer einen schrittweisen
Aufbau und eine wirksame Weiterentwicklung dieser Aktivitaeten zu
schaffen, ist das ESPRIT-Programm auf eine Gesamtdauer von 10 Jahren
angelegt
Hier wird die erste 5-Jahresperiode vorgeschlagen
Die FuE Arbeiten in den oben genannten Gebieten sind fuer
diese erste Phase in grossen Zuegen im technischen Anhang zum Entwurf
des Ratsbeschlusses wiedergegeben
Innerhalb dieses Rahmens
wird ein spezifischeres Arbeitsprogramm, wie es fuer die praktische
Durchfuehrung des Programms gebraucht wird, in der Regel jaehrlich
aufgestellt und nach Bedarf fortgeschrieben
Mit dieser Programm-Struktur soll fuer die groesseren Vorhaben
eine langfristige Perspektive und fuer die kleineren Vorhaben
Flexibilitaet erreicht werden
Daneben wird die Moeglichkeit gesichert,
gegebenenfalls im Lichte von Ergebnissen und technologischen
Entwicklungen rechtzeitig den Kurs anzupassen
(23.)
Zu diesem Zweck ist eine intensive Konsultation zwischen der
Kommission und den Mitgliedsstaaten erforderlich
Ausserdem ist eine
staendige Ueberwachung des Wissensgebiets notwendig, um die
technologischen Ziele und Trends rechtzeitig zu erkennen
$SA Erforderlich ist $EA die Organisation einer administrativen
Infrastruktur, um sicherzustellen, dass das Arbeitsprogramm auf den
jeweils neuesten Stand gebracht wird und den tatsaechlichen
Beduerfnissen entspricht; $EA der Aufbau einer objektiven und genauen
Bewertung der Arbeiten; $EA eine Vertragsverwaltung, eine Koordinierung
der verschiedenen Vorhaben und die Verbreitung der Ergebnisse $EE
(24.)
Diese Taetigkeiten werden von der Kommission unter Beratung
durch einen geeigneten Verwaltungs- und Koordinierungsausschuss (VKA)
durchgefuehrt, der durch Ratsbeschluss eingerichtet wird und dessen
Mitglieder von der Kommission in Absprache mit den Regierungen der
Mitgliedsstaaten ernannt werden
Die Zusammensetzung und Hauptaufgaben
dieses Verwaltungs- und Koordinierungsausschusses sind im Anhang zum
Entwurf eines Ratsbeschlusses zur Einsetzung eines solcher Ausschuesse
beschrieben, wie er kuerzlich von der Kommission vorgeschlagen
wurde $FTN
$FTNB COM 83 (143) vom 16. Maerz 1983: Mitteilung der
Kommission an den Rat ueber Strukturen und Prozeduren fuer die
Gemeinschafts-Politik auf dem Gebiet der Forschung und Technologie
$FTNE
(25.)
Die Definition und Ueberpruefung der
strategisch-technischen Ziele stuetzt sich primaer auf die Angaben der
Industrie
Weitergehende einzelstaatliche und
Gemeinschaftsinteressen werden beruecksichtigt und durch systematische
Analysen der Wissensgebiete unterstuetzt
Wie bei den Vorhaben,
fuer die eine finanzielle Beihilfe zu gewaehren ist, beruht
industrielle FuE im wesentlichen auf zwei grossen Gruppen von $FTN
Vorhaben
$SA Sie beruht auf $EA Vorhaben, die von einer
breiten Infrastruktur- und Ressourcenbasis, sowohl menschlich als auch
finanziell, abhaengen aber auch eine klare und bestaendige
strategische Perspektive erfordern, die die zur Ausnutzung der
langfristigen Vorteile notwendige Kontinuitaet und Breite der Aktionen
gewaehrleistet; solche mittel- bis langfristigen "systemgefuehrten"
FuE-Taetigkeiten, die in diesem Dokument als Vorhaben vom Typ A
bezeichnet werden, stellen das strategische Rueckgrat von ESPRIT dar;
der Anteil dieser Art von Vorhaben am gesamten ESPRIT Aufwand soll den
Beitrag der Vertragspartner widerspiegeln, die in der
Informationstechnologie innerhalb der Gemeinschaft Grundlagen-FuE
betreiben $EA Vorhaben, die staerker von einer flexiblen Infrastruktur
und individuellem Denken abhaengen als von einem Systemkonzept und die
relativ sehr viel geringere Mittel erfordern;
Solche
Taetigkeiten, die als Vorhaben vom Typ B bezeichnet werden, erstrecken
sich von sehr langfristiger spekulativer FuE bis hin zu relativ
kurzfristiger sehr spezifisch ausgerichteter FuE; sie duerfen einen
betraechtlichen Anteil der Gesamtaufwendungen im Rahmen von ESPRIT
ausmachen $EE
$FTNB Die Reaktion auf die Ausschreibung fuer die Pilotphase mit
195 Vorschlaegen mit 638 Teilnehmern, darunter viele kleine und
mittlere IT-Firmen und viele IT-Anwender, gibt deutliche Hinweise
auf das grosse Interesse sowie den Umfang und die Qualitaet der
Beitraege, die Industrie, Universitaeten und andere
Forschungseinrichtungen zu leisten in der Lage sind $FTNE
(26.)
Auf Grund des unterschiedlichen Umfangs und Bedarfs der
betreffenden Vorhaben duerften verschiedene Verfahrensmoeglichkeiten
fuer ihre Aufnahme in das ESPRIT-Programm erforderlich werden
(1)
Bei strategischen Vorhaben (Typ A) schlaegt die
Kommission vor, dass sich der finanzielle Beitrag der Gemeinschaft auf
50% in Form eines Zuschusses belaeuft
Die uebrigen 50% sollten
in der Regel von der Industrie selbst aufgebracht werden $FTN
$FTNB Die finanzielle Beteiligung der Industrie wird als Test
dafuer angesehen, inwieweit die Industrie von der Notwendigkeit dieser
Arbeiten ueberzeugt ist
Sie wird eines der Bewertungskriterien
ausmachen
Falls, im Rahmen der Abweichungen von Land zu Land in den
Wegen der Industrieunterstuetzung durch die Regierungen, auch
finanzielle Beitraege der nationalen Behoerden erfolgen, werden diese
generellen Prinzipien dennoch von der Kommission angewendet, wenn auch
auf einer Fall zu Fall Basis $FTNE
(2)
Die kleinen Vorhaben (Typ B) werfen andere Probleme
auf
Grundsaetzlich haelt es die Kommission fuer richtig, dass
auch hier in der Regel ein Beitrag der Gemeinschaft von 50% gelten
sollte
Ausnahmen erscheinen jedoch moeglich, z.B. stammt die
Forderung nach industrieller Unterstuetzung von kleinen oder mittleren
Unternehmen oder anderen Stellen mit sehr begrenzten finanziellen
Eigenmitteln, so kann eine Gemeinsschaftsunterstuetzung ueber 50%
hinaus in Betracht gezogen werden; in solchen Faellen werden
zusaetzliche geeignete Vereinbarungen ueber den Zugang zu den
Ergebnissen oder ihre Verwertung erwogen
wenn ein
Forschungsvorschlag von akademischen Einrichtungen vorgelegt wird, die
keinen industriellen Partner oder Sponsor beibringen koennen, kann der
Vorschlag, nachdem sich die Kommission davon ueberzeugt hat, dass die
technischen Merkmale der Arbeiten so herausragend sind, dass sie trotz
fehlender industrieller Unterstuetzung vorangetrieben werden sollten,
zunaechst bis zu 100% finanziert werden
In diesem Fall wuerde
eine abgestufte Loesung ins Auge gefasst, derzufolge das Vorhaben
unter der Voraussetzung in Angriff genommen wird, dass die Industrie
einen angemessenen Teil der Finanzierung uebernimmt, nachdem das
Vorhaben vereinbarte Meilensteine erreicht hat, die die Versprechungen
des gewaehlten Loesungsansatzes nachweisen
(27.)
Fuer eine Finanzunterstuetzung kommen nur solche Vorhaben
in Frage, die von Unternehmen einschliesslich kleiner und mittelgrosser
Firmen, Universitaeten und anderen Stellen vorgeschlagen werden, die
ihren Sitz in der Gemeinschaft haben und, in der Regel, derzeit FuE
Aufgaben in der Gemeinschaft durchfuehren
Die Vorhaben selbst
muessen ebenfalls in der Gemeinschaft abgewickelt werden
Vorschlaege werden der Kommission normalerweise als Antwort auf
eine im Amtsblatt veroeffentlichte offene Ausschreibung vorgelegt
(28.)
In der Regel werden folgende Hauptkriterien fuer die
Bewertung aller Vorhaben angewendet:
technische Qualitaet,
Beitrag zur Industriestrategie im Lichte der Ziele von ESPRIT,
Gemeinschaftsdimension,
technische und wissenschaftliche sowie Management-Faehigkeit zur
Durchfuehrung des vorgeschlagenen Arbeitsprogramms,
vorgesehene Massnahmen und Konzept fuer den Zugang und die Nutzung
der Ergebnisse
(29.)
Darueber hinaus gilt:
Bei groesseren Vorhaben (Typ A) ist die Beteiligung von
mindestens zwei Unternehmen, mit Sitz in verschiedenen Mitgliedsstaaten
eine unabdingbare Voraussetzung fuer die Zulaessigkeit;
Tochtergesellschaften zaehlen dabei nicht mit
Bei den kleineren Vorhaben (Typ B) ist eine derartige
Beteiligung mehrerer Staaten zwar nicht unabdingbar, wird jedoch bei
ansonsten gleicher Qualifikation als deutlicher Vorteil angesehen
(30.)
Die Gesamtverantwortung fuer die Abwicklung des Programms
bleibt Sache der Kommission
Stellungnahmen der Mitgliedsstaaten
fliessen ueber den Verwaltungs- und Koordinierungsausschuss (VKA)
ein, der von der Kommisssion in Absprache mit den Regierungen der
Mitgliedsstaaten ernannt wird
(31.)
Parallel zu dieser formalen beratenden Struktur richtet die
Kommission Konsultationen mit der Industrie und, wo geeignet, mit
Hochschul- und Forschungseinrichtungen ein
Sie organisiert diese
so, dass grosse und kleine Firmen, Nutzer und akademische und
Forschungseinrichtungen Gelegenheit erhalten, ihre Meinungen und
Empfehlungen an die Kommission ueber alle groesseren Angelegenheiten
im Zusammenhang mit Inhalt, Struktur und der Durchfuehrung des
Programms zu aeussern
Zu diesem Zweck beabsichtigt die Kommission,
sowohl Industrielle als auch Wissenschaftliche Beratungsgremien zu
schaffen
(32.)
Eine primaere Rechtfertigung fuer das
ESPRIT-Programm liegt in seiner synergistischen Wirkung: es lenkt eine
"kritische Masse" von Forschungsanstrengungen auf ausgewaehlte
strategisch technologische Schluesselziele
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine angemessene
Verbreitung der Informationen ueber geplante oder laufende Arbeiten
aber auch ueber ihre Ergebnisse und deren Nutzung von grundlegender
Bedeutung
Auf diese Weise kann den verschiedenen Arten von
Informationen, den unterschiedlichen beteiligten Gruppen und deren
berechtigten Interessen Rechnung getragen werden
(33.)
Neben dieser spezifisch technischen Loesung fuer die
Hauptakteure der Forschung (wie Arbeitstreffen fuer spezifische
Forschungsgebiete, Abordnung von Forschern usw.), soll eine
weitergehende Clearing-House-Infrastruktur geschaffen werden
Durch sie koennen systematische Informationen ueber laufende Arbeiten
oder ueber Resultate, die von den Vertragspartnern der Kommission
angegeben werden muessen, gesammelt und in geeignetem Masse
zugaenglich gemacht werden
Dabei koennen z.B. spezielle Konferenzen
oder das Informations-Austausch-System, das zwischen den Teilnehmern
von ESPRIT aufgebaut werden soll, eingesetzt werden
(34.)
Hinsichtlich Zugriff und Nutzung der Ergebnisse gelten im
Prinzip die gleichen Leitlinien wie fuer andere von der Gemeinschaft
finanzierte Projekte, d.h. Besitz und Recht zur Nutzung aller
Informationen und gewerblichen Eigentumsrechte aus den Vertragsarbeiten
(Vordergrund-Information) liegen im Normalfall bei den
Vertragspartnern
(35.)
Eine Reihe weiterer Prinzipien muessen aber beachtet
werden:
Damit eine Kooperation sinnvoll bleibt, muessen die Vereinbarungen
zwischen Vertragspartnern in jedem Fall sicherstellen, dass alle
Beteiligten an dem Vorhaben, waehrend seiner gesamten Dauer und zur
Durchfuehrung ihres eigenen Anteils an den Arbeiten, einen garantierten
und bevorzugten Zugang zu den Ergebnissen der von den anderen
Beteiligten durchgefuehrten Arbeiten erhalten
Damit die erwarteten synergistischen Effekte entstehen, ist
jedem Projekt-Team unter bevorzugten Bedingungen Zugang zum
Vordergrund-Wissen eines anderen Teams zu gewaehren, das an einem
anderen ESPRIT-Vorhaben arbeitet, wenn durch solches Wissen fuer
das eigene Vorhaben bessere oder schnellere Ergebnisse zu erzielen
sind
Um die Wettbewerbsfaehigkeit der Gemeinschaftsindustrie weiter
zu foerdern, sollen Unternehmen aus der Gemeinschaft, die die
Ergebnisse nutzen koennen und dies auch wuenschen, Gelegenheit
erhalten, Nutzungsrechte zu erwerben, obwohl sie nicht an den
spezifischen Projekten teilgenommen haben
Die Bedingungen dafuer
sollten auf kommerzieller Basis ausgehandelt werden und dem Beitrag
der urspruenglich beteiligten Parteien sowie der Gemeinschaft
Rechnung tragen
(36.)
Der Umfang des Gesamtprogramms folgt aus der Groesse der
strategischen Wirkung, fuer die es entworfen wurde
Diese Wirkung kann grob anhand des Marktes und den derzeitigen
laufenden Ausgaben ermittelt werden
Die Gesamtinvestitionen der
Industrie in Forschung und Entwicklung fuer IT innerhalb der
Gemeinschaft werden auf etwa 5 Milliarden ECU / Jahr geschaetzt
Davon geht nur ein vernachlaessigbarer Anteil in langfristige,
vorwettbewerbliche FuE Arbeiten
Bei Europas Haupt-Wettbewerbern
liegt dieser Anteil dagegen bei 5 bis 10 %
(37.)
Um sinnvoll zu sein und ein neues strategisches Denken
anzuregen, wie es der Definition und Durchfuehrung des FuE-Programms
zugrunde liegt, muesste ein Gemeinschafts-Eingriff gemeinsame
langfristige Bemuehungen fuer vorwettbewerbliche FuE in der gleichen
Groessenordnung ausloesen d.h. mindestens 5 bis 10 % der laufenden
industriellen FuE Gesamt-Aufwendungen
Die Schlussfolgerungen, die nach Konsultation mit der Industrie,
den Regierungen und dem akademischen Bereich unter Beruecksichtigung
der fuer einen realistischen, schrittweisen Aufbau der Kapazitaeten
zu beachtenden physischen Beschraenkungen erreicht wurden, deuten
darauf hin, dass fuer den Anfang ein Aufwand fuer vorwettbewerbliche
langfristige FuE, der ab dem dritten Jahr jaehrlich etwa 2000 Mann-Jahre ausmacht, vertrauensvoll und mit aussicht auf Erfolg angestrebt
werden koennte
Die nachstehende Tabelle 1 verdeutlicht, wie die
Mittel fuer die waehrend der ersten Phase in Angriff genommenen
Aktivitaeten sich waehrend der ersten 5 Jahre (1984-88) aufbauen
und in den anschliessenden Jahren auslaufen werden
Bei der Planung der zweiten Phase des Programms wird fuer die
Jahre 1989-1993 ein aehnliches Verteilungsmuster fuer die Mittel
erwartet, sodass wenigstens fuer die ersten drei bis 4 Jahre der
zweiten Phase die Entwicklung der Mittel mindestens auf dem gleichen
Niveau (oder moeglicherweise, wegen Kostensteigerungen, leicht
darueber) liegen werden
(38.)
Die Umrechnung dieser Zahlen in
Haushaltsforderungen, gemaess gaengiger Industrie-Praxis, fuehrt zu
geschaetzten Gesamtinvestitionen fuer die erste 5-Jahresphase in Hoehe
von etwa 1500 Millionen ECU
Dies wuerde rund 6% der
IT-bezogenen industriellen FuE-Investitionen in der Gemeinschaft
entsprechen
Damit laegen wir ohne Ueberschreitung unserer
Moeglichkeiten im gleichen Rahmen wie unsere Hauptwettbewerber
Auf der Basis eines durchschnittlichen 50% Beitrags wuerden als
Belastung des Gemeinschaftshaushalts 750 Millionen ECU anfallen,
einschliesslich der Kosten fuer Programm-Management und Zugriff zu und
Nutzung des Informations-Austausch-Systems
Gestuetzt auf den Vertrag zur Gruendung der Europaeischen
Wirtschaftsgemeinschaft, insbesondere auf Artikel 235, auf Vorschlag
der Kommission, nach Stellungnahme des Europaeischen $FTN Parlaments ,
nach Stellungnahme des Wirtschaftsausschusses und Sozialausschusses
$FTN , in Erwaegung nachstehender Gruende:
Die Gemeinschaft hat die Aufgabe, durch die Errichtung eines
gemeinsamen Marktes und die schrittweise Annaeherung der
Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten eine harmonische Entwicklung des
Wirtschaftslebens innerhalb der Gemeinschaft und engere
Beziehungen zwischen den Staaten zu foerdern, die in dieser
Gemeinschaft zusammengeschlossen sind
Der Rat hat am 15. Juli 1974 eine $FTN Entschliessung
bezueglich der Informatik angenommen
Die Staats- und Regierungschefs haben am 21. und 22.
Juni 1979 auf ihrer Sitzung in Strassburg festgestellt, dass der
dynamische Bereich der Informationsindustrien, der sich auf die neuen
elektronischen Techniken gruendet, einen wesentlichen Faktor fuer das
wirtschaftliche Wachstum und die soziale Entwicklung darstellt
$FTNB Ref. $FTNE
$FTNB Ref. $FTNE
$FTNB Ref. AB1 Nr. C 86 20.7.1974, S. 1 $FTNE
Die Kommission hat in ihrer Mitteilung KOM (82) 865 dem Rat eine
Strategie auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Technik und ein
Rahmenprogramm fuer den Zeitraum 1984/1987 vorgeschlagen
Das vorgeschlagene Rahmenprogramm fordert ein
Aktionsprogramm fuer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der
Informationstechnologien
Der Rat hat durch seine Entschliessung $FTN 82/878/EWG
eine Reihe von Pilotprojekten im Bereich der Informationstechnologien
angenommen
Die Reaktion der Industrie, der Universitaeten und der
Forschungseinrichtungen auf diese Pilotprojektphase war von hoher
Qualitaet und bezeugte ein hohes Mass von Interesse
Es sollten daher
angemessene Mittel bereitgestellt werden, um die Kontinuitaet der Aktionen,
die derzeit in Angriff genommen werden, zu sichern und ein vollstaendiges
Aktionsprogramm in Angriff zu nehmen
Ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm sollte die
allgemeinen Zielsetzungen haben, die im Anhang angefuehrt sind, aber
gleichzeitig so ausgerichtet sein, dass es eine Revisionsmoeglichkeit
fuer Einzelheiten auf verschiedenen Aufschluesselungsebenen enthaelt,
wie es die Aenderung industrieller Prioritaeten erfordert
Die angemessenen Massnahmen zur Sicherstellung der Verbreitung
und des Zugangs zu den Ergebnissen von Vorhaben von gemeinschaftlichem
Interesse sind wesentlich, um die Zielsetzungen der Gemeinschaft zu
erreichen
Fuer die Durchfuehrung des Programms soll die Kommission durch
einen beratenden Verwaltungs- und Koordinierungsausschuss unterstuetzt
werden
Wegen der Bedeutung der Massnahme kann es erforderlich sein, das
hiermit beschlossene Programm zu verlaengern
$FTNB Hssl L, 369 29.9.1982, S. 37 $FTNE
Der Vertrag sieht nicht die notwendige Befugnisse vor
Der Rat der europaeischen Gemeinschaft beschliesst
(1.)
Ein Forschungs- und Entwicklungsprogamm fuer die Europaeische
Wirtschaftsgemeinschaft auf dem Gebiet der Informationstechnologien,
das in Abschnitt A des Anhangs definiert ist, - im folgenden Programm
genannt - wird fuer einen Zeitraum von fuenf Jahren, beginnend am 1. Januar
1984, beschlossen
(2.)
Das Programm umfasst Vorhaben, die aufgrund von
Vertraegen durchgefuehrt werden, die mit in der Gemeinschaft
ansaessigen Unternehmen, einschliesslich kleiner und mittlerer Firmen,
Universitaeten und anderer Stellen, abgeschlossen werden
Daneben umfasst es Koordinierungsmassnahmen fuer die Forschungs- und
Entwicklungstaetigkeiten, die im Rahmen der Programme der
Mitgliedsstaaten und der Gemeinschaft zur Durchfuehrung kommen
(3.)
Es wird grundsaetzlich erwartet, dass Vertragspartner einen
wesentlichen Anteil der Kosten tragen
Sie werden im Normalfall zu
50% auf die Vertragspartner und zu 50% auf die Gemeinschaft aufgeteilt
Die Gemeinschaft leistet einen Beitrag zur Durchfuehrung des
Programms im Rahmen der hierfuer im Haushalt der Europaeischen Gemeinschaft
eingesetzten Mittel
Der Gesamtbetrag der Mittel, die dem Beitrag der Gemeinschaft zur
Durchfuehrung des Programms entsprechen, wird auf 750 Mio. ECU veranschlagt,
und zwar einschliesslich des Personalbedarfs, der auf 83 A Bedienstete,
17 B Bedienstete und 50 C Bedienstete veranschlagt wird (siehe Teil B
des Anhangs)
Die Kommission traegt dafuer Sorge, dass das Programm
ordnungsgemaess durchgefuehrt wird
Insbesondere erlaesst sie
die Einzelheiten der Durchfuehrung des Programms, definiert die Ziele
im einzelnen und bestimmt die auszufuehrenden Vorhaben
Sie
erstellt jedes Jahr ein Arbeitsprogramm und bringt es
erforderlichenfalls auf den neuesten Stand
Die Kommission wird bei der Erfuellung der in Artikel 3 genannten
Aufgaben vom beratenden Verwaltungs- und Koordinierungsausschuss auf dem
Gebiet der Informationstechnologien unterstuetzt, der durch den Beschluss
../../ des $FTN Rates eingesetzt wurde
$FTNB Siehe Vorschlag eines Beschlusses des Rates (KOM
83) 143 final) $FTNE
In Zusammenhang mit den Koordinationstaetigkeiten tauschen
die Mitgliedsstaaten und die Gemeinschaft alle geeigneten
Informationen hinsichtlich FuE-Taetigkeiten in Gebieten, die von
diesem Beschluss erfasst werden, aus, soweit sie dazu Zugang haben und
die Weitergabe der Informationen zulaessig ist, gleichgueltig, ob die
FuE-Taetigkeiten unter ihrer Zustaendigkeit geplant und ausgefuehrt
werden oder nicht
Informationen sollen in Uebereinstimmung mit einem
Verfahren ausgetauscht werden, das von der Kommission nach
Konsultation des in Artikel 4 genannten Ausschusses definiert wird
Sie sollten als vertraulich betrachtet werden, falls der
Mitgliedsstaat, der sie liefert, dies fordert
(1.)
Das Programm wird nach 30 Monaten ueberprueft
Der Rat und das Europaeische Parlament werden ueber die
Ergebnisse dieser Ueberpruefung unterrichtet
(2.)
Das Programm kann auf Vorschlag der Kommission, der
im Rahmen der entsprechenden Verfahren dem Rat vorgelegt wird, fuer
eine zweite Laufzeit von 5 Jahren verlaengert werden
(3.)
Am Ende jedes Fuenfjahreszeitraums legt die
Kommission nach Konsultation des in Artikel 4 genannten Ausschusses
den Mitgliedsstaaten und dem Europaeischen Parlament einen Bericht
ueber die Durchfuehrung und die Ergebnisse des Programms vor
Geschehen zu Bruessel am .....
Im Namen des Rates
Das Programm umfasst Bereiche von FuE-Aktivitaeten und
Infrastrukturationen
Die FuE-Bereiche sind:
Hauptziel ist die Schaffung der technologischen Voraussetzungen
fuer Entwurf, Fertigung und Pruefung der Hochgeschwindigkeits- und
hochintegrierten Schaltungen (IC), die in den kommenden zwei
Jahrzehnten erforderlich sind
Gleichzeitig soll die FuE ueber neuartige Werkstoffe und
Geraete fuer Sonderanwendungen stimuliert werden
Die
Taetigkeiten umfassen: Rechnergestuetzte Entwurf-, Fertigungs- und
Pruefverfahren fuer Hoechstintegrations-Schaltkreise (VLSI);
Silizium-IC-Verfahrensschritte bis zu 1 Mikrometer
Mmerkmalsausdehnung; Integration der Prozessschritte mit dem Ziel
einer rechnergesteuerten VLSI-Fertigung; Prozessschritte fuer
Submikrometer-Mmerkmalsausdehnung bei Silizium und anderen
Halbleiterstoffen; Techniken zur Schaffung von Schnittstellen,
zwischen den integrierten Schaltkreisen und ihrer Umgebung; Forschung
ueber optische Informationsverarbeitung und Uebertragung,
einschliesslich integrierter optoelektronischer Techniken, optischer
Schaltung und Speicherung; neuartige Technologien fuer Anzeigegeraete
zur Praesentation von Informationen und Bildern; neuartige Werkstoffe
fuer elektronische und optische Technologien
Ziel der Software-Technologie ist die Schaffung rationeller
technischer Praktiken, Methoden und Werkzeuge, wie sie fuer die
Software-Entwicklung erforderlich sind, der Managementmethoden fuer
Informationstechnologie und der dafuer erforderlichen
wissenschaftlichen Kenntnisse und die Integration dieser Faktoren in
eine zusammenhaengende Technologie
Sie basiert auf
mathematischen, management sowie wirtschaftlichen Grundsaetzen und
herkoemmlichen technischen Verfahren
Es ist an eine Kombination von drei einander
ergaenzenden Forschungsansaetzen gedacht
Der erste Ansatz
betont die wissenschaftlichen Grundlagen und bezieht sich auf Bereiche
wie formal-mathematische Techniken, Klassifikationslehre und Metrik,
einschliesslich empirischer Techniken und Modellierungen
Dieser Ansatz bei der Software-Entwicklung bezweckt ein besseres
wissenschaftliches Verstaendnis und besteht hauptsaechlich in
theoretischer Forschungsarbeit
Der zweite Ansatz zielt auf den
Software-Erzeugungsprozess
Dabei wird die Software-Entwicklung
als industrielle Taetigkeit angesehen, bei der umfangreiche Teams von
(professionellen und spezialisierten) Software-Technikern komplexe
Software-Systeme bauen, die in vielen Versionen und Varianten fuer
grosse Maerkte und ueber weite Zeitraeume hinweg ausgelegt sind
Die Arbeiten auf diesem Bereich beziehen sich auf alle Teile
des Software-Lebens-Zyklus und befassen sich u.a. mit Bedarfsanalyse,
Spezifizierung, Entwurf, Realisierung, Verifizierung und Validierung,
Weiterentwicklung und Verbesserung; besondere Bedeutung hat die volle
Integration der Methoden und Geraete und die Kontinuitaet ueber die
Phasen des Lebens-Zyklus
Die FuE-Taetigkeit in diesem Bereich konzentriert sich
hauptsaechlich auf Methoden und Instrumente und ihre Integration in
vollstaendige Systeme zur Software-Erzeugung
Ziel ist dabei
die Beherrschung des technischen Software Produktionsprozesses
Der dritte Ansatz betrachtet den
Software-Entwicklungsprozess als eine eigenstaendige oekonomische
Aktivitaet
Dabei gilt Software als Produkt, dessen technische
Merkmale und Leistungsanforderungen im Hinblick auf ihre
Interdependenzen mit den kommerziellen Zielen eines Unternehmens
untersucht werden
Dabei geht es auch um das Problem der
Herstellung anwendungsspezifischer Software und darum, wieweit die
Kenntnis des Anwendungsbereichs die Instrumente und Methoden der
Software-Entwicklung beeinflussen kann
Ziel dieses Ansatzes ist die Schaffung der Techniken und
Kriterien zur Organisation, Verwaltung und Optimierung aller Schritte
bei der Anwendung, der Konstruktion und beim Produktionsprozess von
Software
Das fuehrt zu FuE-Taetigkeiten ueber Theorien und
Methoden zur Programmentwicklung, Methoden und Instrumente bei der
Software-Entwicklung, Oekonomische und industrielle Software-Erzeugung
Ziel ist hierbei die Schaffung der Grundlage fuer die industrielle
Nutzung des Uebergangs vom datenverarbeitenden zum wissenschaftlichen
System, dem Schluessel zur naechsten Computergeneration
Etappenziele auf diesem Weg bestehen in der Entwicklung
benutzerfreundlicher Schnittstellen fuer nicht professionelle Benutzer
und der Anwendung von VLSI fuer einen groesseren Anstieg der
Informationsverarbeitungsleistung
Das Hauptgewicht der FuE wird auf folgende Bereiche
gelegt:
- Informations- und Wissensbehandlung, einschliesslich
von Experten-Systemen (expert systems)
- Techniken zur Mustererkennung und ihre Anwendung auf
Schnittstellen mit der Umwelt, insbesondere in der Kommunikation
zwischen Mensch und Maschine
- Informations- und Wissensspeicherung, einschliesslich
neuer Hardware-Technologien und fortgeschrittener
Software-Techniken
- Computer-Architektur, insbesondere fuer
Parallelverarbeitung, mit dem Ziel neuer Verarbeitungs-Systeme mit
erhoehten Leistungen
- Entwurfsziele und -methoden, um zuverlaessige
AIP-Konzepte in VLSI-Schaltungen zu integrieren
Ziel ist hierbei, Systemforschung ueber die Informationssysteme
durchzufuehren, die das breite Spektrum nicht-routinemaessiger
Aufgaben, die von Menschen im Buerobereich erledigt werden,
unterstuetzen sollen
Dazu gehoeren folgende Arbeitsgebiete:
- Buero-System-Wissenschaften, als Voraussetzung und
Unterstuetzung fuer die Funktionsanalyse und Beschreibung der
Buero-Arbeitsvorgaenge, die Definition von Standards und den Entwurf
angepasster Buero-Produkte und -Systeme
- Buero-Arbeitsstationen,
Dokument-Beschreibungs-Sprachen, Dokument-Erstellung und Verteilung,
Mensch/Maschine-Schnittstellen
- Buerokommunikationssysteme einschliesslich lokaler
Netze und ihrer Verknuepfung, integrierter interaktiver
Text-Stimme-Bild-Video Kommunikation und wertsteigernder Funktionen
- Informations-Ablage- und -Wiedergewinnungssysteme mit
Betonung auf Benutzerfreundlichkeit und Wiedergewinnung von "Wissen",
auf ueber Inhalt und Struktur adressierbare Datenbanken und
Buerodokument-Sprachen
- Menschliche Faktoren, d.h. alle Aspekte der
Wechselwirkung zwischen Mensch und Datenverarbeitungssystemen
Hierbei wird das Ziel verfolgt, eine Technologiebasis zu
entwickeln, um schrittweise in allen Phasen des Fertigungsprozesses
Computerunterstuetzung einzufuehren bis hin zur voll-integrierten
Fertigung
Hauptgewicht liegt dabei auf Prozesselementen, wie sie
fuer die Fertigung von Serien in niedriger Stueckzahl gebraucht
werden, da dies von der Technologie her die meisten Probleme aufwirft
Die FuE befasst sich dabei vorrangig mit integrierter
Systemarchitektur fuer CIM-Systeme einschliesslich von
Datenbank-Verwaltungssystemen und von Konzepten der fortgeschrittenen
Informationsverarbeitung, modularen Systemen fuer rechnerunterstuetzte
Konstruktion und technische Durchfuehrung (computer aided design and
engineering CAD/CAE), modularen Systemen fuer computerunterstuetzte
Fertigung, Pruefung und Instandsetzung und ihrer Integration mit CAD
und CAE, Software-Systemen und Betriebssystemen, einschliesslich von
Befehlssprachen zur Erzeugung von Steuerungsprogrammen fuer
automatische Montage, Robotereinsatz oder numerisch gesteuerte
Werkzeug-Maschinen (aufbauend auf Daten zur Entwurfs-, Produktions-
oder Test-Simulation), Bildverarbeitungs- und Kontrollsystem zur
Echtzeiterfassung und -verarbeitung dreidimensionaler Bilder und fuer
die Erzeugung angemessener Reaktionsprozesse unter Einbeziehung
fortgeschrittener Informationsverarbeitungstechniken (AIP),
VLSI-Entwurf und -Herstellung fuer computerintegrierte
Fertigungsteilsysteme, Demonstrationsmodelle von CIM-Teilsystemen bis
zur Erstellung vollstaendiger CIM-Demonstrationssysteme fuer Versuche
unter realen Bedingungen
Die Infrastrukturationen umfassen eine Reihe
spezifischer Massnahmen mit dem Ziel, die Bedingungen fuer eine
erfolgreiche Ausfuehrung der kooperativen FuE auf Gemeinschaftsebene
und fuer die bestmoegliche Nutzung des gesamten ESPRIT-Programms zu
schaffen
$SA Diese Infrastrukturtaetigkeiten bestehen hauptsaechlich in
$EA Koordinierung von FuE-Programmen der Gemeinschaft und der
Mitgliedsstaaten dem Informationszugang innerhalb des ESPRIT-Rahmens
und weltweit, und der geeigneten Verbreitung dieser Informationen
$EA der Koordinierung und Dokumentation von Normen innerhalb von
ESPRIT und ihrer Beziehung zu nationalen und internationalen Normen
$EA einem Informationsaustauschsystem (IES - Information Exchange System),
um durch Erleichterung wechselseitiger Kommunikation die gute technische
Ausfuehrung von FuE-Projekten und ihrer Verwaltung sowie die geeignete
Verbreitung ihrer Ergebnisse sicherzustellen; schrittweise Realisierung
und Ausbau sollen eine direkte Kommunikation zwischen Computern und
eine dezentrale Software-Entwicklung ermoeglichen $EE
.2 Zweck dieser Mitteilung
(1.)
$SA 1982 wurden dem Rat drei Mitteilungen
uebersandt $FTN , die $EA die Bedeutung der Informationstechnologien
(IT) analysierten und ESPRIT einfuehrten $EA das Konzept einer
Pilotphase fuer ESPRIT skizzierten und die Leitlinien fuer ein
Gesamtprogramm aufzeigten $EA die Grundlage fuer einen Beschluss ueber
Pilotvorhaben darstellten $EE
$FTNB KOM 287: Europaeisches Strategieprogramm fuer Forschung und
Entwicklung auf dem Gebiet der Informationstechnologien $FTNE
KOM 486: Grundlagen fuer ein Europaeisches Strategisches Programm
fuer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Informationstechnologie:
Pilotphase
KOM 737: Vorschlag fuer einen Beschluss des Rates ueber eine
Vorbereitungsphase fuer ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm
der Gemeinschaft auf dem Gebiet der Informationstechnologien
(2.)
Die Forschungsminister begruessten das
ESPRIT-Konzept im Juni 1982 und billigten das Prinzip einer Pilotphase
auf ihrer Tagung im November 1982
Am 21. Dezember 1982 fasste
der Rat den Beschluss, bis zu 11,5 Mio. ECU - entsprechend 50% der
Kosten fuer das erste Jahr - fuer die Pilotphase bereitzustellen
(3.)
Der Umfang und die Qualitaet der Reaktionen auf die
Projektausschreibung fuer diese Pilotphase und die Unterstuetzung von
seiten der Industrie sind klare Hinweise dafuer, dass die Definition
und Durchfuehrung eines umfassenden Gesamtprogramms jetzt erforderlich
ist
(4.)
Das vorliegende Dokument soll die Grundlage fuer
einen Beschluss des Rates ueber ein derartiges Gesamtprogramm
darstellen, in das die Pilotvorhaben einbezogen werden
(5.)
Europas Aufstieg zu historischer und weltweiter
Bedeutung war insgesamt eng mit seinen wissenschaftlichen und
technologischen Leistungen verbunden
Obwohl nicht ohne
Probleme, stellt technologischer Fortschritt einen wesentlichen
Bestandteil der weiteren Entwicklung menschlicher Gesellschaften dar;
weiterer Fortschritt wird weitgehend von rechtzeitigem Erwerb neuer
Technologien und ihrer geschickten Nutzung abhaengen :
(6.)
Die neuen Informationstechnologien (IT) koennen
fuer den Rest des Jahrhunderts als eine der entscheidenden Quellen
fuer technologischen Fortschritt angesehen werden
Sie
versprechen Antworten auf viele dringende aktuelle Probleme
Sie bieten die Chance einer industriellen Renaissance in Europa durch
qualitatives Wachstum und schaffen neue Erzeugnisse, Verfahren und
Dienstleistungen und damit neue Export- und
Beschaeftigungsmoeglichkeiten
(7.)
Fuer die auf hohe Wertschoepfung zielenden
Volkswirtschaften Europas ist IT von entscheidender Bedeutung; es ist
daher erforderlich in Schluesselbereichen einheimische Kapazitaeten
aufzubauen, um den Wettbewerb und die Zusammenarbeit mit den
Vereinigten Staaten und Japan zu gleichen Bedingungen aufnehmen zu
koennen
(8.)
Die europaeische Industrie steht jedoch nicht mehr
wie frueher an der Spitze der technologischen Entwicklung und
Innovation, und die weltweiten Bedingungen machen es angesichts
steigender Kosten im Energie- und Rohstoffbereich und in Anbetracht
des wachsenden internationalen Wettbewerbs in zunehmenden Masse
schwierig, wirtschaftliche und industrielle Staerke aufrechtzuerhalten
(9.)
Europa ist von Einfuhren abhaengig; die Staerke
seiner Industrie bei der Lieferung von Exportguetern und alle damit
zusammenhaengenden Faktoren sind daher Aspekte von zentraler
politischer Bedeutung
(10.)
Die Informationstechnologien erfordern intensive
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und ihre Verfahren veralten sehr
rasch
Dies bedeutet, dass die im FuE-Bereich erforderlichen
Investitionen so hoch sind, dass ein selektives Vorgehen unvermeidbar
wird
(11.)
Die Realisierung des wirtschaftlichen Wachstums
und des potentiellen Nutzens der IT haben bedeutsame gemeinschaftliche
Dimensionen
Dies gilt insbesondere fuer den Einsatz der
knappen technologischen Aktiva und Mittel fuer die mittel- bis
langfristige FuE
(12.)
Obwohl die Anstrengungen der Gemeinschaft in
diesem Bereich schon erheblich sind, muessen sie in
Schluesselbereichen intensiviert und wirksamer gestaltet werden
(13.)
Die Mobilisierung des technologischen Potentials
der Gemeinschaft auf diesem Gebiet wird vom gemeinsamen Engagement von
Regierungen, Wirtschaft, Forschungsinstituten, Hochschulen,
Gewerkschaften und der Oeffentlichkeit abhaengen, mit dem Ziel, die
Wirtschaft mit den fuer ihre langfristige Lebensfaehigkeit und Staerke
erforderlichen technologischen Mitteln auszustatten
(14.)
Informationstechnologie ist in der westlichen Welt
vielleicht der industrielle und geschaeftliche Bereich mit der
hoechsten Wachstumsrate
Ihre Maerkte sind gross, ihre
Anwendungen vielseitig und allgegenwaertig und ihr Potential zur
Steigerung der Effizienz ist immens
Die IT wird bis mindestens
Ende dieses Jahrhunderts die treibende Kraft des wirtschaftlichen
Wachstums bleiben und ist daher ein entscheidender Faktor in
wirtschaftlichen Fragen
(15.)
Informationstechnologie ist ein passender
Industriezweig fuer die Wirtschaft Europas, wo man von
verhaeltnismaessig hohen Arbeitskosten auszugehen hat
In einer
Reihe weiterer Wirtschaftszweige kann sie einen Beitrag zu besserem
betrieblichem Wirkungsgrad und zu Kostensenkungen leisten
Die
Informationstechnologien sind wertschoepfungsintensiv und enthalten
ein grosses Ausfuhrpotential
Darueber hinaus sind sie
wissens-intensiv, verbrauchen wenig Energie, haben einen begrenzten
Rohstoffbedarf und werfen - soweit bekannt - keine Umweltprobleme auf
(16.)
Die Informationstechnologie stellt fuer sich
alleine genommen schon jetzt einen der wichtigsten Wirtschaftszweige
dar, der der $FTN Groesse und dem erzeugten Mehrwert nach mit der
Automobil- und Stahlindustrie vergleichbar ist
Sie unterscheidet sich jedoch von diesen ausgereiften
Industriezweigen dadurch, dass sie noch Wachstumsmoeglichkeiten auf
breiter Grundlage bietet
Man erwartet, dass ihre globale
Wachstumsrate - ausgereizte Produkte, wie z.B. Telegraphie- und
nichtdigitale Fernsprechgeraete eingerechnet - jaehrlich real um 8 bis
10 % steigt
Der Anteil des IT-Marktes der Gemeinschaft am Weltmarkt
liegt bei etwa 30%
Dabei ist die Leistung derjenigen
IT-Firmen, deren Entscheidungszentrum in der Gemeinschaft liegt,
enttaeuschend und ihre Praesenz in fuehrenden Maerkten
vernachlaessigbar
$FTNB 237 Milliarden Dollar weltweiter Umsatz im Jahre
1980 $FTNE
(17.)
Etwa 6% des Bruttoinlandproduktes der Gemeinschaft
stammt aus den IT-Hauptindustrien:
Rechner einschliesslich Peripheriegeraeten,
Computer-Dienstleistungen einschliesslich Software,
Bauelemente,
und zu weiteren 29% aus den Wirtschaftszweigen mit staerkerer IT-Anwendung wie
Fernmeldewesen,
Bueroautomation,
Fertigungsautomation,
Konsumgueter,
Anwendungen im Verteidigungsbereich,
Finanz- und Versicherungsbereich
(18.)
Weitere 20% des Bruttoinlandproduktes leiten sich aus
anderen Industriezweigen mit einem hohen Informationsgehalt ab wie
z.B. dem Dienstleistungsbereich und dem Einzelhandel sowie aus
Bereichen, die bei Entwurf, Fertigung, Qualitaetskontrolle, Vertrieb
und Wartung in wachsendem Masse Computer einsetzen, wie der Automobil-
und Textilindustrie
(19.)
Die Leistungsfaehigkeit der uebrigen Wirtschaft wird durch
IT - wenn auch nicht so direkt - ebenfalls erheblich tangiert
So
kann z.B. die Landwirtschaft aus der Satellitenbeobachtung mit
anschliessender Computeranalyse der Daten grossen Nutzen zur
Verbesserung der Ernteergebnisse ziehen
Angesichts der Groesse des
landwirtschaftlichen Sektors waere schon eine geringfuegige Verbesserung
von grosser wirtschaftlicher Bedeutung
(20.)
Fernmeldewesen, Bueroautomation und Fertigungsautomation
spielen eine besonders wichtige Rolle, da diese IT-Anwendungen eine
entscheidende Infrastruktur fuer die gesamte Volkswirtschaft
darstellen
(21.)
Als Fertigungssektor ist die IT-Industrie weltweit eine der
am schnellsten wachsenden Industrien des letzten Jahrzehnts, ein
Jahrzehnt, in dem ansonsten eine allgemeine Rezession zu verzeichnen
war
Es wird erwartet, das bis 1990 das Wachstum auch
weiterhin mit etwa 8 - 10 % pro Jahr anhaelt; zu diesem Zeitpunkt wird
die IT-Industrie dann mit einem Gesamtumsatz von etwa 500 Milliarden
Dollar (zu Preisen von 1980) weltweit der groesste Fertigungssektor
sein
(22.)
Umgang mit $FTN Information wird zum wichtigsten
Einzelbereich der Beschaeftigung
Das statistische Amt der
Vereinigten Staaten schaetzte, dass 1980 nahezu 50% der
Erwerbspersonen im Informationsbereich taetig waren
Dabei sind
neben der Fertigung auch alle anderen Beschaeftigungen, die sich mit
Information befassen, eingerechnet
Die europaeischen Zahlen
sind aehnlich
In der IT-Herstellung alleine sind schon 5% der
Erwerbspersonen der Gemeinschaft, d.h. etwa 5 Millionen Personen
beschaeftigt
$FTNB Dies schliesst Aktivitaeten wie Fernsehen und
Presse mit ein, die, wenn auch nicht vom Begriff
"Informations-Technologie" direkt umfasst, doch stark von ihr
abhaengen $FTNE
(23.)
Vier Millionen Arbeitsplaetze duerften von der
IT-bezogenen Leistungsfaehigkeit der Gemeinschaft abhaengen
Haette in der Gemeinschaft der Markt fuer IT-Produkte
sich mit der gleichen Wachstumsrate wie in USA oder Japan entwickelt,
so haette die Deckung dieses zusaetzlichen Bedarfes etwa 2000000
zusaetzliche Arbeitsplaetze ausgemacht
Eine aehnlich hohe Zahl von Arbeitsplaetzen ist in
Zukunft gefaehrdet, falls die Industrie in der Gemeinschaft ihre
Wettbewerbsfaehigkeit nicht so wirksam durch IT-Anwendung erhoeht, wie
es die Mitbewerber weltweit tun
(24.)
Informationstechnologie ist unloesbar mit sozialem
und kulturellem Fortschritt verbunden
Vor 5000 Jahren wurde die erste wichtige Innovation im
IT-Bereich eingefuehrt: die Aufzeichnung von Information durch Symbole
Seither bildeten der Uebergang zur alphabetischen Schrift, zum
Buchdruck und, erst kuerzlich, zur rechnergestuetzten Textverarbeitung
wesentliche Meilensteine
(25.)
Die Informationstechnologie hat sich bisher vor
allem mit der Verbesserung verhaeltnismaessig einfacher
Hochgeschwindigkeits-Informationsverarbeitung, wie z.B. Rechnung und
Ausdruck befasst
Dagegen sind selbst einfache kognitive
Prozesse, wie das Erkennen einer Stimme, mit den derzeitigen Techniken
noch immer aeusserst schwierig
(26.)
Mit den absehbaren Fortschritten im IT-Bereich
ruecken jetzt auch hoehere Formen von Maschinenintelligenz in den
Bereich des Moeglichen und es ist ziemlich offensichtlich, dass dies
ebenso wichtige sozio-kulturelle und politische Veraenderungen zur
Folge haben wird, wie andere umwerfende Innovationen dieses
Jahrhunderts
(27.)
Die Moeglichkeiten fuer soziale und kulturelle
Entwicklung sind enorm, da die IT soziale und bildungsbedingte
Hindernisse beseitigt, soweit sie ihren Ursprung in
Zugriffsbeschraenkungen zu Information und Wissen haben
Offensichtlich bringt dies - wie bei jedem neuen Produkt - Risiken mit
sich, die eingehend gepruefte sein wollen und eine sorgfaeltige
Bewertung und Auswahl erfordern
(28.)
Die Entwicklung der IT findet weltweit statt und
bietet grundsaetzlich allen Gesellschaften Moeglichkeiten, ihre
kulturelle Identitaet beizubehalten und zu entwickeln
Die
Entwicklungslaender koennen ihre Bevoelkerung mit Hilfe des direkten
Satellitenfunks ausbilden und unterrichten lassen
In dem
Masse, wie die maschinelle Uebersetzung Fortschritte macht, werden es
die Mitgliedsstaaten einfacher finden, neben ihren eigenen Sprachen
auch die Sprachen ihrer Partner zu benutzen
Aus- und Fortbildungs-Massnahmen koennen flexibler und
kostenguenstiger gestaltet werden
(29.)
langfristig wird der Erfolg durch die Faehigkeit
der Nationen und Regionen zur Nutzung dieser Moeglichkeiten bei
gleichzeitiger Kontrolle der Risiken bestimmt werden
Um dies zu erreichen, ist eine Beschleunigung des
Fortschritts notwendig, aber nicht ausreichend
Ausbildung und
Fortbildung, die Fragen des sich wandelnden Arbeitsinhalts,
Datenschutz und grenzueberschreitender Datenaustausch sowie zahlreiche
andere wichtige Punkte wollen beachtet sein
Die
Kommissionsdienststellen haben sich bereits mit mehreren dieser Fragen
befasst und entsprechende Massnahmen vorgeschlagen und durchgefuehrt
(30.)
Die Abhaengigkeit der Gemeinschaft von IT-Einfuhren
nimmt rasch zu
Noch 1975 verzeichnete sie einen
Exportueberschuss bei IT-Guetern
1980 ergab sich jedoch
bereits eine Handelsdefizit von etwa 5 Milliarden Dollar und einigen
Informationsquellen zufolge wurde die 10-Milliarden-Dollar-Marke 1982
ueberschritten
(31.)
Das Problem des Handelsdefizits gewinnt dadurch an
zusaetzlicher Bedeutung, dass es sich bei den Einfuhren der
Gemeinschaft in erster Linie um Erzeugnisse der Spitzentechnologie,
wie Rechner-Zentraleinheiten und Speicher aus den Vereinigten Staaten
und Japan handelt, waehrend ihre Ausfuhren aus weitgehend
ausgereizten, technologisch wenig anspruchsvollen Produkten bestehen
(32.)
Der IT-Markt der Gemeinschaft ist gegenueber dem
amerikanischen und dem japanischen Markt um mehrere Jahre im
Rueckstand
Dies kommt unter anderem darin zum Ausdruck, dass
der Pro-Kopf-Absatz an IT-Erzeugnissen in der Gemeinschaft bei nur 60%
des Absatzes in den Vereinigten Staaten liegt
(33.)
Die IT-Industrie der Gemeinschaft haengt zur
Erreichung von Gewinnen in wachsendem Masse von Technologieeinfuhren
oder von der Lizenznahme in den Bereichen Fertigung, Vertrieb und
Wartung ab
Dies kommt in einem deutlichen Rueckstand auf dem
Gebiet der Erzeugnisse und der Technologie zum Ausdruck
(34.)
Da neue Technologie-Generationen kurz aufeinander
folgen und jede Generation zu grossen Verbesserungen bei der
Produktivitaet fuehrt, wird vermutet, dass die durchschnittliche
Lebensdauer hoch-technologischer IT-Gueter nur noch 3 Jahre betraegt
Produkte wie Mikroprozessoren und andere
Schluessel-Komponenten, aber auch Gueter und Dienstleistungen in der
restlichen Wirtschaft sind auf dem internationalen Markt nur dann
wettbewerbsfaehig, wenn sie die neuesten Fortschritte beruecksichtigen
(35.)
Gleichzeitig steigt die Mindestgroesse fuer
Investitionen im FuE-Bereich fuer Schluessel-Technologien weiter an
und macht zur Erreichung von Rentabilitaet immer groessere Maerkte
erforderlich
Digitale Vermittlungsstellen erfordern
FuE-Investitionen in Hoehe von etwa 1 Milliarde Dollar
Zur
Amortisierung dieser Investitionen ist ein Umsatz in Hoehe von 14
Milliarden Dollar erforderlich
Dies uebersteigt die Groesse
des innerhalb des naechsten Jahrzehnts absehbaren Marktes eines jeden
Mitgliedsstaates, und dies bei einem Markt mit vielen Wettbewerbern
(36.)
Aehnliche Beschraenkungen gelten, in
unterschiedlichem Masse, fuer zahlreiche IT-Sektoren, insbesondere
fuer Basis-Technologien, wie sie fuer die Entwicklung von
technologisch fuehrenden Produkten und Dienstleistungen erforderlich
sind
(37.)
Eine Reihe europaeischer Firmen - teilweise auf
Veranlassung durch Massnahmen ihrer Regierungen - haben sich der
Herausforderung durch die Technologie-Probleme und die wachsende
Staerke der amerikanischen und japanischen Firmen bereits gestellt
Es liegen jedoch Hinweise dafuer vor, dass Volumen und Umfang
der Mittel, die in den Gemeinschaftslaendern fuer die FuE aufgewendet
werden, zu gering sind, um wirksam zu sein und dass sie haeufig nur
unzureichend auf international wettbewerbsfaehige Innovation
ausgerichtet sind
(38.)
Insbesondere werden FuE-Themen mit langen
Vorlaufzeiten zugunsten kurzfristiger FuE vernachlaessigt
Kurzfristige FuE eignet sich zwar gut fuer das Aufholen von
Rueckstaenden, ist aber nicht in der Lage, eine fuehrende Position in
spezifischen Sektoren zu bewirken
(39.)
Die derzeitig Art und Weise der Verwaltung der
technologischen Aktiva und Mittel in der Gemeinschaft scheint nicht in
der Lage, der einheimischen Industrie auf diesem Gebiet genuegend
Auftrieb zu geben
Sie duerfte - was noch besorgniserregender
ist - die lebenswichtige Aufgabe der Entwicklung technologischer
Grundlagen fuer die Innovation der 80er und 90er Jahre nicht
erfuellen, Jahre, in denen der Wettbewerb zwischen Industrieregionen
um Ausfuhrmoeglichkeiten zur Bezahlung von Energie- und
Rohstoffeinfuhren noch haerter zu werden droht
(40.)
Forschung und Entwicklung ist das Kernstueck einer
mittel- und langfristigen Staerkung der IT-Industrie der Gemeinschaft
ueber ausreichende Mittel fuer den Wettbewerb mit den Vereinigten
Staaten und Japan, jedoch sind diese infolge der Art und Weise, in der
sie zur Zeit eingesetzt werden, nicht wirksam genug
Eine
strategische, langfristige Planung sowie eine Konzentration von
Ressourcen durch Definition technologischer Ziele und Bereitstellung
finanzieller Mittel auf Gemeinschaftsebene bieten eine gute Aussicht,
die Lage schrittweise und dauerhaft wieder in den Griff zu bekommen
(41.)
Die Kommission teilt die Auffassung der
Wirtschaft, dass die derzeitigen FuE-Anstrengungen wirksamer gestaltet
und zugleich ueber einen laengeren Zeitraum erheblich verstaerkt
werden muessen
(42.)
Das derzeitige Tempo des Rueckgangs der
Wettbewerbsfaehigkeit ist hoch und beschleunigt sich weiter
Es
ist daher erforderlich, so bald wie moeglich wirksame Massnahmen in
die Wege zu leiten
(43.)
Eine umfassende Konzertierung mit den fuehrenden
IT-Firmen, Klein- und Mittelbetrieben, Hochschulen und Behoerden der
Mitgliedsstaaten haben zur Aufstellung eines FuE-Programms fuer den
Entwicklungsvorlauf ('long-lead time R&D') namens ESPRIT gefuehrt,
d.h. zum Europaeischen Strategischen Programm fuer Forschung und
Entwicklung auf dem Gebiet der Informationstechnologie
(44.)
Der Hauptanstoss fuer ESPRIT kam von Seiten der
Industrie
Zwecks Umkehrung des Trends zu zunehmender
Abhaengigkeit von Import-Technologien hat die Industrie ein
gemeinsames FuE-Programm mit folgenden Zielsetzungen vorgeschlagen:
Abbau der Doppelarbeit im Bereich der vorwettbewerblichen FuE,
Sicherstellung einer kritischen Masse und ausreichender Kontinuitaet
fuer die Forschungsteams, wie sie zur Konzentration auf
Schluesselgebiete und Erzielung der benoetigten Ergebnisse
erforderlich sind, Abbau des Verzoegerungseffektes, durch das
Verlassen auf Technologieimport
(45.)
Die Industrie hat ihre Bereitschaft erklaert, die
Haelfte der erforderlichen Mittel aufzubringen und - was noch
wichtiger ist - auch ihre wertvollen Ressourcen an technischem
Fachpersonal mit einzusetzen
Dies gilt insbesondere fuer
solche Firmen, die ueber groessere Moeglichkeiten verfuegen und in
integrierter Weise an strategischen Projekten grossen Massstabes
teilnehmen wollen
(46.)
Gruende, die die Industrie dazu veranlasst haben,
sich mit dem Ersuchen an die Gemeinschaft zu wenden, die restlichen
Mittel aufzubringen, sowie das Interesse der Gemeinschaft, diese auch
bereitzustellen, sind in folgenden Punkten zu sehen
Durch eine gemeinsame Erarbeitung der Basis-Technologien
koennen die Grundlagen fuer gemeinsame Normen und die Errichtung eines
gemeinschafts-weiten IT-Markts geschaffen werden; entsprechende
Fortschritte sind nur auf einer breiten Front moeglich, wie sie die
Gemeinschaft ermoeglicht
Es ist notwendig, die verschwenderischen Doppelarbeiten
bei den einzelstaatlichen Bemuehungen zu vermeiden $FTN
$FTNB So arbeiten beispielsweise mehrere
Mitgliedsstaaten am "Buero der Zukunft", ohne aus der Arbeit ihrer
Partner Nutzen zu ziehen
Alle dabei entwickelten Produkte sind
fuer einen einzelstaatlichen Markt optimiert
Sie duerften
keinerlei Nutzen aus der Groesse der Gemeinschaftsmaerkte ziehen
Da sich dieses Vorhaben mit der Klaerung von Verfahren und
Konzepten sowie mit der Festlegung von Normen fuer Schnittstellen und
Kommunikationen befassen muss, wuerde es - falls gemeinschaftlich
durchgefuehrt - die Aussichten, dass andere Laender europaeische
Normen uebernehmen, deutlich erhoehen $FTNE
(47.)
Der natuerliche Ausgangspunkt fuer die
Wiederherstellung des Wettbewerbs-Gleichgewichts ist die Verbesserung
der technologischen Grundlage fuer die 80er und 90er Jahre durch
umfassende FuE-Projekte in der vorwettbewerblichen Phase
(48.)
Fuer ein FuE-Programm sprechen folgende Gruende
Es kann sofort anlaufen
Neue Technologien sind von lebenswichtiger Bedeutung
fuer die Wettbewerbsfaehigkeit
Die Wirtschaft kann bei vor-wettbewerblichen Forschungen
zusammenarbeiten, ohne mit der Notwendigkeit zum Wettbewerb um Maerkte
in Konflikt zu geraten
(49.)
ESPRIT ist von Umfang und Stossrichtung her
geeignet, einen deutlichen Fortschritt bei der Verfuegbarkeit
anspruchsvollen Know-Hows in der Informationstechnologie zu erzielen
Es verstaerkt die Anstrengungen der Industrie und der
Forschungseinrichtungen bei ausgewaehlten strategischen Technologien
in Teilbereichen, wo ein Gemeinschafts-Vorgehen besondere Vorteile
bedeutet
Damit wird ein Technologie-Schub bewirkt
Forschung und Entwicklung ist aber nicht der einzige
Ansatz, bei dem die Gemeinschafts-Dimension besondere Vorteile bringt
Aus- und Fortbildung, Technologie-Transfer, Aufstellung von
Standards und der Prozess zur Bestaetigung ihrer Einhaltung, Schaffung
von fuehrenden Maerkten, Verbesserung von Rahmenbedingungen fuer
kleine und mittlere Betriebe und andere Aspekte, bieten Gelegenheit
fuer gezielte Gemeinschafts-Massnahmen zur Verbesserung der
Markt-Umwelt $FTN
Ausser solchen Infrastrukturmassnahmen bestehen
ernsthafte wirtschaftliche Argumente, die darauf schliessen lassen,
dass in einigen IT-Marktsektoren ein gemeinschaftliches Vorgehen
dringend vorzusehen waere
Insbesondere gilt dies fuer den
Sektor der Telekommunikation, aber auch fuer andere Sektoren mit
groesserem IT-Anteil
$FTNB Die Gemeinschaft hat bereits mehrere Aktionen im
IT-Bereich gestartet, die sich in Ergaenzung zu ESPRIT mit
spezifischen Aspekten befassen $FTNE
Mehrjahresprogramm auf dem Gebiet der Datenverarbeitung
einschliesslich Massnahmen zur Erleichterung der Einfuehrung der IT
INSIS/CADDIA zur Foerderung der IT-Einfuehrung in
Gemeinschaftsorganen und Behoerden der Mitgliedsstaaten;
Programm MIKROELEKTRONIK zur Unterstuetzung des
Fortschritts bei spezifischen Entwurfs- und Fertigungstechniken im
Bereich der Informationstechnologie
(50.)
Abschnitt II dieses Dokuments erlaeutert Inhalt
und Stossrichtung von ESPRIT unter Beruecksichtigung seines Beitrags
zur wirtschaftlichen Leistungsfaehigkeit naeher
(1.)
Das strategische Ziel des Programms ESPRIT
besteht darin, der europaeischen IT-Industrie die technologische
Grundlage zur Verfuegung zu stellen, die sie benoetigt, um innerhalb
des naechsten Jahrzehnts mit den USA und Japan wettbewerbsfaehig zu
werden und zu bleiben
(2.)
Wegen der raschen Zunahme des Bedarfs an
Information und Kommunikationssystemen in allen Daseinsbereichen ist
die IT fuer das gesamte Wirtschaftsgefuege von entscheidender
Bedeutung
Schon in allernaechster Zukunft wird nahezu 70% der
Wirtschaft in der einen oder anderen Weise durch Computer oder andere
IT-Produkte betroffen sein
(3.)
In den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten haben
technologische Entwicklungen das Potential zur Bereitstellung
verbesserter Kommunikationsformen enorm erweitert
Dieser
technologische Schub haelt auch weiterhin mit voller Kraft an
$SA Bei diesem Prozess sind eine Reihe umfassender
Trends zu verzeichnen, unter anderem $EA eine weitere Abnahme der
Groesse, der Leistungsaufnahme und der Kosten elektronischer Geraete,
gekoppelt mit einer enormen Zunahme an Leistungsfaehigkeit und
Zuverlaessigkeit $EA eine wachsende physische Verteilung von
Informations-Verarbeitungs-Funktionen, was einen Fernzugriff und ein
kooperatives Handeln ueber Breitband-Kommunikationsleitungen
ermoeglicht $EA der Aufbau elektronischer Informations-Datenbanken,
die einem immer groesseren Personenkreis in Industrie,
Dienstleistungs- und Privatbereich zur Verfuegung stehen $EA
zunehmende Intensitaet der Wechselwirkung zwischen Mensch und Maschine
ueber Eingabe/Ausgabe-Schnittstellen $EE
(4.)
Extrapoliert nennt man diese Trends, so werden in den 90er
Jahren bisher getrennte Informationssysteme und Dienstleistungen ueber
grossraeumige und lokale Netze miteinander verschmolzen
Oeffentliche
Netze (wie das digitale Netz fuer integrierte Dienste - ISDN) werden
Daten ueber Breitbandleitungen - einschliesslich Satelliten -
verteilen
Ueber digitale Teilnehmerleitungen werden Haushalt, Buero
und Fabrik angeschlossen
Der Anschluss lokaler Netze an den Anschluss
an Grossraumnetze wird ueber geeignete Schnittstellen gesichert
(5.)
Die Teilnehmer werden mit diesen Netzen ueber
Endgeraete oder Arbeitsstationen in Verbindung treten und damit
Zugriff zu einer ungeheuer grossen Palette von Dienstleistungen fuer
wirtschaftliche Aufgaben, Ausbildung, Unterhaltung und persoenliche
Kontakte bekommen
(6.)
In den 90er Jahren und darueber hinaus werden
Informations-Systeme immer staerker Merkmale der Maschinenintelligenz
aufweisen
Dies wird in einem gewissen Anpassungs-Verhalten der
Maschinen d.h. in den Faehigkeiten zum Ausdruck kommen, eher Wissen
als Daten zu verarbeiten, gesprochene Sprache zu verstehen und mit
gedruckten oder geschriebenen Texten und Graphiken zurechtzukommen
Vor allem aber werden sie mehr auf die Benutzer der
Informationssysteme eingehen und diese beim Dialog staerker
unterstuetzen
Fuer Zwecke wie Verkehr, industrielle Aktivitaeten, Verteidigung
oder Medizin gebaute Maschinen werden technisch sehr viel aufwendigere
Faehigkeiten und Verhaltensmoeglichkeiten aufweisen
Sie werden in
wachsendem Masse auf ihre Umwelt reagieren und in der Lage sein, ihren
Betrieb wechselnden Bedingungen anzupassen
(7.)
Kurzum, es wird zu einer schrittweise engeren Wechselwirkung
zwischen Mensch und Maschine auf allen Ebenen und auf allen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gebieten kommen
Aus
diesen Tatsachen und Trends ergeben sich zwei offensichtliche
Schluesse:
Zum einen muessen mehr und mehr Leute lernen, wie diese
Technologien zu nutzen sind; zum anderen muessen die aus der
Technologie entstehenden Produkte in ihrer Benutzung immer staerker
vereinfacht werden, und besser in das gesamte Muster unseres
taeglichen Lebens sowohl im Arbeits- als auch im Privatbereich
integriert werden
Der erste Schluss hat weitreichende Folgen fuer die Aus- und
Fortbildung, liegt aber ausserhalb des Rahmens der vorliegenden
Mitteilung
Der zweite bildet den eigentlichen Schluessel zu den
Herausforderungen, die die Technologie in den naechsten zehn Jahren
in den Griff bekommen muss
(8.)
Auf diese Punkte wird im folgenden naeher
eingegangen
Die staerkere Annaeherung an den Benutzer impliziert, dass das
funktionelle Niveau der "Mensch-Maschine-Schnittstelle" deutlich
angehoben werden muss
Rechner und andere IT-Systeme, die in der
Lage sind, mit Benutzer auf vielfaeltigere "natuerliche" Weisen zu
kommunizieren, muessen die Faehigkeit zum Verstehen natuerlicher
Sprache, gesprochener Sprache und handgeschriebener Unterlagen besitzen,
obwohl man hier weiterhin mit gewissen Begrenzungen wird rechnen
muessen
Kommunikation wird zunehmend interaktiv
Dabei
untersucht der Benutzer mit Hilfe des Systems die verschiedenen Wege,
in denen es ihn bei der Durchfuehrung seiner Arbeit unterstuetzen
kann, wo es ihm helfen kann, seine Aufgaben zu erfuellen, seine
Probleme zu loesen oder wo es ihn mit einschlaegigen Informationen
versehen kann
Das Muster des Mensch-Maschine-Dialogs wird sich mehr
und mehr von detaillierten, spezifischen Befehlen zur Durchfuehrung
kleiner Arbeitsablaeufe auf die Beschreibung groesserer
Arbeitseinheiten verlagern
Dabei bleibt es dem System
ueberlassen, die detaillierte Befehlsfolge zu ermitteln, die es fuer
die Durchfuehrung dieser Arbeitseinheit benoetigt
In dem Masse, in dem das System "intelligenter" wird und
ehrgeizigere oder weniger spezifische Aufgaben durchfuehrt, treten
Faelle mit Mehrdeutigkeiten oder Widersprueche in den Wuenschen des
Benutzers auf, sodass ein klaerender Dialog mit dem Benutzer notwendig
wird
Dabei muss das System immer mehr davon verstehen, was es
selbst tut, um dem Benutzer erlaeutern zu koennen, warum es zu einem
bestimmten Ergebnis gekommen ist und wie weiter vorzugehen waere,
falls das Ergebnis den Benutzer nicht befriedigen sollte
(9.)
Drei zusaetzliche Anforderungen ergeben sich
Erstens muessen Benutzer bequemen Zugriff zu allen
einschlaegigen Informationen bekommen, soweit sie sie zur Loesung der
gerade anstehenden Probleme brauchen und zwar genau zum Zeitpunkt, wo
dieser Bedarf auftritt, und unabhaengig davon, wo sich die
Informationsquelle physisch befindet
Dies bedeutet keineswegs,
dass eine zentrale Verarbeitung oder zentralisierte Datenbasen
erforderlich sind
Es bestaetigt ganz im Gegenteil die
Forderung nach verknuepften Lokal- und Grossraumnetzen sowie nach
allen denkbaren Formen fuer dezentrale Datenverarbeitung
Es
muss daher betont werden, dass es zwingend verboten ist, Normen fuer
die Schnittstellen festzulegen, damit diese Verknuepfung aller
IT-Dienste ueberhaupt moeglich wird
Eine zweite Anforderung
zielt auf erhoehte System-Zuverlaessigkeit
In dem Masse, in
dem jedermann immer abhaengiger von IT wird, um mehr und mehr seiner
Aufgaben durchzufuehren, muss die Zuverlaessigkeit dieser Systeme
entscheidend verbessert werden
Es ist einfach nicht tragbar,
dass eine Systemstoerung zur Einstellung des Betriebs einer ganzen
Fabrik oder einer Wirtschaftseinheit fuehrt
Das Problem wird
durch die Tatsache erschwert, dass immer mehr Personen diese Systeme
verwenden und dass es sich hierbei immer weniger um qualifizierte
Fachkraefte handeln wird, so dass die Gefahr eines unsachgemaessen
Gebrauchs des Systems oder der Versuch es in einer von dem
Systemplaner nicht vorgesehenene Weise zu verwenden, weiter zunehmen
duerfte
Gleichzeitig fuehrt die Vereinfachung des Systems fuer
die Benutzer dazu, dass es intern wesentlich komplexer wird und dass
so die Wahrscheinlichkeit von Hardware- und Softwarefehlern oder
Stoerungen weiter zunimmt
Ausserdem bringt die Notwendigkeit
der Verknuepfung der Systeme mit einer groesseren Zahl anderer Systeme
und Einrichtungen wiederum eine Zunahme an innerer Komplexitaet mit
sich und hat damit die gleichen Auswirkungen hinsichtlich der
Zuverlaessigkeit
Die dritte Anforderung bezieht sich auf
erhoehte Sicherheit
In dem Masse, in dem immer mehr Personen
Zugang zu Informationen erhalten und die Zahl der
Verknuepfungsmoeglichkeiten in dramatischer Weise zunimmt, muss der
Schutz dieser Informationen erheblich verstaerkt werden
(10.)
jeder der vorstehend besprochenen
Schluesselfaktoren (hoeheres Schnittstellenniveau, intelligentere
Verarbeitung, Dialogmoeglichkeit, Verknuepfung, Zuverlaessigkeit und
Sicherheit) enthaelt grosse technologische Herausforderungen, die
ueberwunden werden muessen $FTN
Zusammengenommen stellen diese Faktoren eine gewaltige
Herausforderung dar, der sich ESPRIT stellen will
$FTNB Ein konkretes Beispiel soll dazu beitragen, das
Ausmass dieser Herausforderungen klarzustellen
Wir gehen dabei
von einer anspruchsvollen Schnittstelle aus, die in der Lage sei, die
menschliche Stimme zu verstehen und zu synthetisieren
Die
praktische Realisierung eines solchen Geraetes muesste sich auf
Arbeiten abstuetzen, die sich ueber ein breites Spektrum
wissenschaftlicher Disziplinen - z.B. Mathematik, Informatik,
Halbleitertechnologie, Informationstheorie und Linguistik - verteilen
Sie wuerde die Entwicklung und Ueberpruefung spezieller
Algorithmen fuer die Mustererkennung, eine entsprechend zugeschnittene
Prozess-Architektur mit ausreichend hohen Geschwindigkeiten, praezis
arbeitende Analog-Digital- und Digital-Analog-Umwandler sowie eine
Hoechstgeschwindigkeits-Rechenkapazitaet erfordern $FTNE
Wenn wir uns dabei auf Realzeiterkennung (maximale
Beantwortungszeiten von 0,5 Sekunden) eines begrenzten Vokabulars
durch Entwicklung einer speziellen integrierten Schaltung
beschraenken, wuerden schon damit an die Schaltkreisleistung
Mindestanforderungen gestellt werden mit Gatterverzoegerungen von
nicht mehr als 100 Pico-Sekunden und einer Dichte von etwa 50000
Bauelementen pro Chip
Anhand der entsprechenden Datenverarbeitungs-Messeinheit
beschrieben: Das Problem der kontinuierlichen Spracherkennung wuerde
eine Verarbeitungsleistung von 1000 Millionen Befehlen je Sekunde
(MIPS) erfordern
Zur Herstellung eines Chips mit den vorstehend genannten
Merkmalen muessten wir bei der Herstellung von bipolaren Chips die
Technik fuer eine Merkmalsausdehnung von 1 Mikrometer beherrschen
gegenueber derzeit 2 bis 3 Mikrometern
Dies wuerde wiederum ein komplettes Spektrum technologischer
Verbesserungen erforderlich machen (flachere Emitter-Basis-Strukturen,
duenne (0,5 Mikrometer) Epitaxietechniken, reinere Werkstoffe usw.)
Um - ausgehend von den 30 bis 50 MIPS, die heute moeglich sind -
Datenverarbeitungsgeschwindigkeiten in der fuer die kontinuierliche
Spracherkennung erforderlichen Groessenordnung zu erzielen, muessen nicht
nur die vorstehend genannten Verbesserungen der Schaltkreisdichte und
Geschwindigkeit erreicht werden
Ein voellig neuer Ansatz der
Computerarchitektur waere erforderlich
(11.)
Alle vorstehend genannten Faktoren machen
erhebliche Fortschritte in Hinblick auf ausgekluegelte
Software-Systeme erforderlich
Diese zunehmende
Software-Komplexitaet, gekoppelt mit den Anforderungen an die
Dialogmoeglichkeiten und die Zuverlaessigkeit, impliziert ihrerseits
einen erheblichen Anstieg der Verarbeitungsleistung
Dies kann nur durch groessere Fortschritte in den
Bereichen Bauelemente (Mikroelektronik) und Systemarchitektur
(Zusammenfassung von Hardware und Software zu Systemen) erreicht
werden
Aus diesem Grund enthaelt ESPRIT Unterprogramme zu
diesen drei Bereichen
Darueber hinaus wurden die beiden Bereiche, in denen die
IT ihre groesste Auswirkung auf die Wissenschaft haben wird, als
Basis-Anwendungsgebiete und technologische Pruefstaende ausgewaehlt,
auf die sich die Arbeiten konzentrieren sollen
Diese fuenf eng
$FTN verzahnten Gebiete werden nachstehend naeher untersucht
$FTNB Fuer die Darstellung und Eroerterung erscheint es
praktisch, die einzelnen Aktivitaeten in einigermassen homogenen
Gebieten zusammenzufassen
Dabei muss jedoch betont werden,
dass diese Aufteilung willkuerlich ist und nicht in der Natur der
Arbeiten begruendet ist
Es waere daher falsch, wenn nicht gar
verheerend fuer das ganze Programm, wenn der Versuch unternommen
wuerde, sie als separate Gebiete zu behandeln $FTNE
Bild 1 am Ende dieses Abschnittes II verdeutlicht die
Wechselbeziehungen zwischen FuE-Gebieten und den wichtigsten
Anwendungen im IT-Bereich in graphischer Form
(12.)
Drei davon befassen sich mit
Schluesseltechnologien, die das eigentliche Kernstueck der IT
darstellen und Grundfaehigkeiten sichern sollen, um auf alle
Anforderungen von IT-Systemen einzugehen:
- Fortgeschrittene Mikroelektronik ist die Technologie,
die die physische Grundlage jedes Informationssystems darstellt
Sie setzt eine Kapazitaet zum Entwurf, zur Herstellung und
Erprobung von VLSI-Elementen in Silizium und anderen
Halbleiterwerkstoffen voraus
Sie umfasst darueber hinaus auch
Forschungsarbeiten im Bereich der Optoelektronik und optisch-digitalen
Verarbeitungs- und Anzeigesystemen
- Software-Technologie befasst sich mit dem Medium, das
das Verhalten jedes IT-Systems steuert, d.h. Software, und will
wissenschaftliche Grundlagen, vernuenftige Ingenieurpraktiken,
Methoden, Werkzeuge und Verwaltungsverfahren zu einer in sich
geschlossenen Technologie integrieren, wie sie fuer seine Entwicklung,
Herstellung und Weiterentwicklung erforderlich sind
- Fortgeschrittene Informationsverarbeitung befasst sich mit der
architektonischen Kombination von Hardware und Software, wie sie fuer den
qualitativen Sprung von heutiger Datenverarbeitung zur Wissensverarbeitung
- dem Schluessel fuer die naechste Computergeneration - erforderlich ist
Sie wird unter anderem die Grundlage fuer die Entwicklung von
Systemen fuer Hochgeschwindigkeits-Realzeit-Signalverarbeitung (z.B. fuer
Spracheingabe), von $FTN Expertensystemen und von wissensgestuetzten
Systemen im allgemeinen schaffen
Dieses Teilprogramm ist fuer das langfristige Thema
Maschinen-Intelligenz von zentraler Bedeutung, dem wohl dynamischsten
Konzept kuenftiger Informationssysteme
Die Beherrschung dieser drei Technologien erschliesst alle
Anwendungen und stellt daher einen grundlegenden Faktor fuer die
Wettbewerbsfaehigkeit dar
$FTNB Dies sind Systeme, die eine Datenbasis und zugehoerige Software
enthalten, die es dem Benutzer erlauben, unter Verwendung einer
anwendungsorientierten Sprache einen offensichtlich intelligenten Dialog
mit dem System zu fuehren $FTNE
(13.)
Die beiden zusaetzlich vorgeschlagenen Bereiche
wurden wegen ihres Wachstumspotentials und ihres Einflusses auf andere
grosse Industriezweige sowie auf die Breite des technologischen
Spektrums, auf das sich ihre Entwicklung abstuetzt, ausgewaehlt
Buerosysteme sind ein bedeutender und schnell wachsender
Bereich fuer IT-Anwendungen
Ihnen kommt eine grosse
strategische Bedeutung fuer die Leistungsfaehigkeit von Handel und
Gewerbe in der gesamten Gemeinschaft zu
Sie erfordern
Fortschritte ueber ein breites Spektrum von Technologien und stellen
damit den besten Pruefstand fuer den Erfolg der FuE in den drei
vorstehend genannten technologischen Schluesselbereichen dar
Darueber hinaus wird sich die Entwicklung bei Buerosystemen auf den
ganzen Dienstleistungsbereich und die Automatisierung im Privatbereich
auswirken
- Computerintegrierte Fertigung (CIM) ist von grosser
strategischer Bedeutung fuer den gesamten hart bedraengten
Fertigungsbereich der Gemeinschaft; dies gilt insbesondere fuer
Hersteller von Einzelteilen in kleinen Serien (70% der Waren der
Gemeinschaft werden in Kleinserien hergestellt)
CIM umfasst die vollstaendige Integration des
Fertigungsablaufs durch Computer, Messfuehler und automatische
Steuerungssysteme in all seinen Ebenen und Phasen
CIM ist
damit ein ausgezeichneter Pruefstand fuer FuE ueber den Dialog
zwischen Mensch und Maschine oder Maschine und Mensch
(14.)
Um fuer die europaeische IT-Industrie den Erwerb einer
zielgemaessen technologischen Basis sicherzustellen, sind in allen genannten
Bereichen zugleich erhebliche FuE-Anstrengungen erforderlich; dazu muessen
alle in der Gemeinschaft vorhandenen Ressourcen zusammengefasst werden
(15.)
Die Wirtschaft muss der Hauptakteur und die
treibende Kraft dieses Programms bleiben; dabei muss sie sich aber
einerseits auf die Beteiligung der Hochschulen und andererseits auf
die aktive Beteiligung kuenftiger Benutzer und die Unterstuetzung
durch die oeffentliche Hand auf einzelstaatlicher Gemeinschaftsebene
verlassen koennen
(16.)
Einzelstaatliche Programme haben eine wichtige
Rolle bei der Unterstuetzung der FuE im IT-Bereich und verwandten
technologischen Gebieten gespielt; aber sie fuehren auch zu einigen
unerwuenschten Nebenwirkungen, naemlich zu einer Zersplitterung des
Marktes und einer Verzettelung von Mitteln
(17.)
Der erste Aktionsschwerpunkt, der von ESPRIT
vorgeschlagen wird, besteht darin, die Leistungsfaehigkeit dieser
Programme zu verbessern und die negativen Auswirkungen zu verringern
Dazu soll eine systematische Konsultation aller beteiligten
Parteien waehrend Planung und Durchfuehrung dieser Programme, im
Hinblick auf Schwerpunktbildung und Verbesserung der
Gesamt-Wirksamkeit dienen
(18.)
Eine wirksame Koodinierung kann jedoch nicht in
einem luftleeren Raum ohne die integrierende Wirkung eines konkreten
von gemeinsamen Interesse getragenen Ziels stattfinden
Damit sollen alle Teilnehmer zusammengebracht und ihre
Aufmerksamkeit gebuendelt werden
(19.)
Hieraus ergibt sich der zweite Aktionsschwerpunkt
von ESPRIT: die Verfolgung durch ausgewogene kooperative Bemuehungen
einer Reihe besonders ehrgeiziger technologischer Zielsetzungen, die
fuer die gesamte Gemeinschaft von Nutzen sein werden und wie sie, mit
gleichem Zeitplan und in gleichem Umfang ohne ein gemeinsames Vorgehen
auf Gemeinschaftsebene nicht erreicht wuerden
(20.)
Zur Ermittlung und Auswahl der spezifischen
FuE-Bereiche, die diesen Erfordernissen gerecht werden, hatten sich
die Kommissionsdienststellen mit dem Ersuchen um Beitraege und
Stellungnahmen an fuehrende Wissenschaftler und Ingenieure aus
Industrie, Hochschulen und Forschungsinstituten der gesamten
Gemeinschaft gewandt
Etwa 200 dieser Personen haben geantwortet und ueber
einen Zeitraum von nahezu einem Jahr Beitraege zu diesen Arbeiten
geleistet
Das Ergebnis, das in mehreren Berichten mit
insgesamt mehr als 1000 Seiten enthalten ist, wird unten in den
Nummern 26 bis 37 kurz umrissen
Teil A des technischen Anhangs
zu dem Beschlussentwurf legt die wichtigsten Randbedingungen und
Zielsetzungen der vorgeschlagenen Arbeiten dar
(21.)
Bei der Analyse und Auswahl von konzentrierten und
kooperativen FuE-Aktionen, die durch Firmen durchgefuehrt werden
sollen, die auf dem Markt miteinander konkurrieren, wurde sorgfaeltig
darauf geachtet, sicherzustellen, dass diese dem Endprodukt weit genug
vorgelagert (d.h. sie sollen vorwettbewerblicher Natur sein) und
zugleich nicht zu weit entfernt von potentiellen Anwendungen sind, um
den Kontakt mit den prognostizierten Erfordernissen von Industrie und
Gesellschaft zu erhalten (d.h. sie sollen benoetigte Grundfaehigkeiten
liefern)
(22.)
Die Auseinandersetzung mit dem Inhalt der
gemeinsamen Forschungsarbeiten haben darueber hinaus zu einer Analyse
der Bedingungen gefuehrt, die derartige Arbeiten erst ermoeglichte
Theoretisch waere es denkbar gewesen, Forschungsteams in
einigen oeffentlichen oder privaten Laboratorien zusammenzubringen und
den groessten Teil der Forschungsarbeiten auf diese Stellen zu
konzentrieren
Trotz der objektiven Schwierigkeiten, die mit
der Versetzung von Einzelpersonen von einem Land zum andern verbunden
sind, wird erwartet, dass dies, etwa bei kleineren Vorhaben, die nur
eine geringe Infrastruktur erfordern, bis zu einem gewissen Grad
spontan erfolgt
Dies waere aber zweifellos nicht moeglich bei Vorhaben,
an denen sich zwei oder mehrere der groesseren
Gemeinschaftsorganisationen und ihre Forschungsinfrastrukturen
beteiligen
(23.)
Die Technologie bietet jedoch die Moeglichkeit,
die Auswirkungen der raeumlichen Trennung zu ueberwinden
Sie
erlaubt es Forschungs- und Entwicklungsteams sowie Einzelpersonen, die
in Kollaborationen an gleichen oder verwandten Vorhaben, aber in
Laboratorien und Anlagen verschiedener Laender zusammenarbeiten,
miteinander und mit den fuer die Gesamtkoordinierung und Verwaltung
des Programms zustaendigen Stellen Verbindung aufzunehmen und
aufrechtzuerhalten
(24.)
In das ESPRIT Programm wurde daher und der Aufbau
einer geeigneten Infrastruktur aufgenommen
Sie soll zur
Verfuegbarkeit eines derartigen Informationsaustauschsystems fuehren
Es soll zur Deckung des Bedarfs aller an ESPRIT beteiligten
Stellen und Einzelpersonen schrittweise aufgebaut werden
(25.)
Das in den vorstehenden Kapiteln skizzierte
Auswahlverfahren wurde auf verschiedenen Detaillierungs-Ebenen bis hin
zur Ermittlung der detaillierten Zielsetzungen der Forschungsarbeiten
im Rahmen der strategischen Schluesselbereiche angewendet
(26.)
Vor der Vorstellung der Forschungsarbeiten muss
jedoch daran erinnert werden, dass sich die Gueltigkeit von
Vorhersagen auf einen um so kuerzeren Zeitraum erstreckt, je naeher
man auf die Einzelheiten der Arbeiten eingeht
Dies bedeutet
mit anderen Worten, dass zwar kaum Zweifel hinsichtlich der
strategischen Bedeutung der fuenf festgestellten breiten Bereiche und
bezueglich des Umfangs der Gesamtanstrengungen bestehen, die in den
naechsten zehn Jahren erforderlich sind, um mit den Wettbewerbern
gleichzuziehen, dass aber fuer die detaillierten FuE-Ziele von einer
sehr viel kuerzeren Gueltigkeit und Zuverlaessigkeit auszugehen ist
Waehrend der gesamten Durchfuehrung der eigentlichen
FuE-Arbeiten von ESPRIT ist eine sorgfaeltige, kontinuierliche
Beobachtung und Rueckkopplung der in der Gemeinschaft und anderwaerts
erzielten Ergebnisse erforderlich
Dabei muss klar sein, dass
dieser Prozess von Zeit zu Zeit groessere Anpassungen erforderlich
machen kann
Dieser Punkt wird im Verwaltungskonzept des
Programms beruecksichtigt
(27.)
Innerhalb des vorstehend abgesteckten Rahmens
werden folgende Forschungsschwerpunkte vorgeschlagen:
(27.1.1.)
Alle Anforderungen an mikroelektronische
Teilsysteme fuer den Einsatz im IT-Bereich erfordern besondere
Verbesserungen der Leistung hinsichtlich Arbeitsgeschwindigkeit,
niedriger Leistungsaufnahme oder niedrigerer Kosten
Eine
Erhoehung der Funktionsdichte der integrierten Schaltkreise auf
Siliziumbasis - dem Wasserstoff, auf dem der groesste Teil der
integrierten Schaltungen auch in absehbarer Zukunft basieren wird -
stellt einen wichtigen Faktor zur Erfuellung dieser Anforderungen dar
Geht man vom derzeitigen Stand der Produktions-Technik
mit einer Merkmalsausdehnung von 3 Mikrometer auf Verfahren ueber, die
auf einer Merkmalsausdehnung von 1 Mikrometer mit entsprechenden
Verbesserungen in der Verknuepfungstechnologie basieren, erreicht man
eine Erhoehung der Verarbeitungsgeschwindigkeit um das Zehnfache, eine
Verringerung der Leistungsaufnahme um das Zehnfache und eine
Verbesserung der Packungsdichte um den Faktor 8
Die
Verbesserung der Packungsdichte wird ausserdem Kostensenkungen in der
gleichen Groessenordnung im Produktionsbereich zur Folge haben,
waehrend die Geschwindigkeit und die Leistungsaufnahme eine schnellere
und kostenguenstigere System-Leistung bewirken
(27.1.2.)
Zur Erreichung dieser Ziele werden die
FuE-Vorhaben auf das Erreichen der nachstehenden technologischen
Zielsetzungen ausgerichtet:
- 1 Mikrometer bis 0,5 Mikrometer bipolar, MOS und
gemischte MOS- und Bipolar-Technologien;
- Packungs- und Verknuepfungstechnik fuer
Hoechstintegrations-Schaltkreise (VLSI), die es erlauben,
Chipeinheiten mit 5-Watt-Leistungsaufnahme, mit bis zu 250-K-Gattern
und bis zu 400 Anschluss-Stiften herzustellen und Signale mit weniger
als 0,1 Nano-Sekunden Gatterverzoegerung zu uebertragen;
- Verbesserte Werkstoffeigenschaften;
- Schnittstellen-Technologie fuer die Kombination von
Hochspannung und/oder hoher Leistung mit schneller
Datenverarbeitungskapazitaet auf demselben physischen Substrat
(27.1.3.)
Der Fortschritt in Richtung auf das VLSI-Ziel
wird ebensosehr von der Beherrschung der Komplexitaetsprobleme beim
Entwerfen wie von der Entwicklung der Siliziumtechnologie abhaengen
Die bisher vorhandenen Konstruktionswerkzeuge hierfuer sind
weit davon entfernt, das volle Potential der VLSI auszuschoepfen
Das von der Kommission im Rahmen der Verordnung 3744/81
des Rates in die Wege geleitete Programm hat einen Anfang gemacht, der
im Rahmen von ESPRIT zu einem umfassenden CAD-System erweitert werden
muss
(27.1.4.)
Zu diesem technologischen Vorstoss gehoert
daher eine Gesamtinitiative, die in den folgenden Bereichen auf der
Verordnung 3744/81 aufbaut:
- Architektur: Datenstruktur, Schnittstellen,
Ueberpruefung neuer Methoden;
- Pruefung: Generierung von
Pruefdaten, Entwurfsfaktoren fuer die Pruefbarkeit,
Datenueberpruefung;
- Modellbau: numerisch, physisch,
analytisch und tabellarisch;
- Simulation: Simulation auf
Geraete-Ebene (vorwaerts/rueckwaerts), zeitliche Abstimmung,
funktionale Simulation;
- Sprachen: Entwicklung hoeherer
Programmiersprachen, Zwischenglied zwischen hoeherer
Programmiersprache und maschinenorientierter Sprache,
Datenbank-Kommunikation nach oben und unten;
- Layout:
einschliesslich Datenbank-Normen, Modular Packaging, Bibliotheken,
Benutzerfreundlichkeit, Placement, Routing, Tracking
Der rechnergestuetzte Entwurf von komplexen
VLSI-Mikroelektronik-Chips erfordert die Unterstuetzung durch sehr
leistungsfaehige Rechenwerkzeuge; die Herstellung dieser Werkzeuge
haengt von der Entwicklung einer leistungsfaehigen, disziplinierten
Software-Technologie ab
(27.1.5.)
Unter dem Komplex Mikroelektronik werden hier
auch Technologien zusammengefasst, die strenggenommen nicht zu den
VLSI orientierten Technologien auf Siliziumbasis gehoeren naemlich
Technologien der optischen Signal-Verarbeitung sowie Forschungen ueber
neue anorganische und organische Stoffe
(27.1.6.)
Eines der wichtigsten Erfordernisse fuer die
Anwendung der IT ist die Verfuegbarkeit einer angemessenen
Infrastruktur von Breitband-Kommunikationsverbindungen, die in der
Lage ist, integrierte Daten, Texte, Grafiken und Bilder zu uebertragen
Zur Zeit werden bereits oeffentliche Netze zur Bereitstellung
dieser Dienstleistung entwickelt, unter Verwendung von optischen
Fasern als Uebertragungsmedium
Andere Bereiche, wie z.B.
lokale Netze, Bueros und Prozessfuehrung, werden diese Technologie
wohl bald uebernehmen
Forschungsarbeiten zur Erzielung
integrierter opto-elektronischer Schaltungen fuer Modulation /
Demodulation und Uebertragung / Empfang sowie zu Optokopplern und
Schaltern sowie verlustarmen Faseruebertragungsmedien sind
erforderlich
(27.1.7.)
Die integrierte Optoelektronik wird
geometrische Strukturen im Submikrometerbereich auf neuen Werkstoffen,
wie Galliumarsenid und Indiumphosphid und deren ternaeren und
quaternaeren Legierungen erforderlich machen
Diese sind
infolge der groesseren Beweglichkeit von Elektronen im Werkstoff auch
bei logischen Schaltungen fuer sehr hohe Geschwindigkeiten von
Interesse
Forschungsarbeiten ueber derartige neue Werkstoffe
werden daher gefoerdert
(27.2.1.)
Die Bedeutung der Software in
informationstechnologischen Systemen hat staendig zugenommen
Ihr Anteil an den gesamten Entwicklungskosten steigt kontinuierlich an
Vorausschaetzungen lassen erkennen, dass die Kosten fuer die
Software auf 90% der Gesamtkosten der Systementwicklung ansteigen
koennten
Eine wettbewerbsfaehige industrielle Leistungsfaehigkeit
in der Software-Produktion wird nicht nur Auswirkungen auf die
informationstechnologische Industrie selbst haben: (Text fehlt !!)
ihre Wettbewerbsfaehigkeit auf dem Weltmarkt in entscheidendem Masse
von der Informationstechnologie abhaengen, entweder fuer die
Entwicklung oder Herstellung oder, weil in sie eingebaute
informationstechnologische Bauelemente ihre Funktion verbessern
(27.2.2.)
Fuer die Entwicklung von Software sind ebenso
wie fuer die Entwicklung von Hardware vernuenftige Ingenieurpraktiken
auf wissenschaftlicher Grundlage erforderlich
Software-Technologie soll dieses Wissen bereitstellen,
einschliesslich der bei der Entwicklung von Software erforderlichen
Methoden und Werkzeuge
Sie soll Managementgrundsaetze fuer die
Informationstechnologie und die Ziele fuer deren Integration in eine
in sich geschlossene Technologie aufstellen
Sie basiert auf
Mathematik, Management- und Wirtschaftswissenschaften und
traditioneller Ingenieurpraxis
(27.2.3.)
Den Forschungsarbeiten ueber
Software-Technologie mangelt es in Europa an gemeinsamen Vorstellungen
und an der erforderlichen Einheitlichkeit
Forschungsteams in
Industrie, Hochschulen und Forschungsinstituten kommunizieren nur in
begrenztem Umfang auf Konferenzen und durch technische
Veroeffentlichungen
Ihre Programme sind nicht im Hinblick auf
einen gemeinsamen Ansatz strukturiert oder koordiniert
Der
Technologietransfer zwischen Forschung und praktischen Anwendungen
geht in Europa weitaus langsamer als in Japan und in den Vereinigten
Staaten vor sich
Eine anhaltende Abneigung gegen fruehzeitige
Normung verhindert die Kompatibilitaet der Produkte
Der
kuenftige Software-Bedarf wird mengenmaessig und qualitativ nicht
gedeckt werden, ausser wenn ein koordiniertes europaeisches Konzept
zugrunde gelegt wird
(27.2.4.)
traditionellerweise gibt es unterschiedliche
Vorstellungen darueber, wo der Hauptnachdruck bei den
Forschungsarbeiten im Bereich der Software-Technologie liegen sollte
Dies hat zur Entstehung unterschiedlicher Konzepte gefuehrt
(27.2.5.)
Ein Konzept stellt die wissenschaftlichen
Grundlagen heraus und erstreckt sich auf Gebiete wie formale,
mathematisch gestuetzte Techniken, Klassifikationslehre und Metrik
einschliesslich empirischer Techniken und der Disziplin des Modellbaus
Diese Auffassung betrachtet die Software-Entwicklung als eine
intellektuelle Taetigkeit und zielt auf ein besseres
wissenschaftliches Verstaendnis ab
(27.2.6.)
Ein zweites Konzept konzentriert sich auf das
technische Fertigungsverfahren und betrachtet Software-Entwicklung als
eine industrielle Taetigkeit, bei der grosse Gruppen von
(qualifizierten und spezialisierten) Software-Ingenieuren komplexe (im
Aufbau, nicht in der Nutzung) Software-Systeme erstellen, die spaeter
im Betrieb in zahlreichen Versionen und Varianten fuer grosse Maerkte
und ueber eine lange Zeit unterstuetzt werden
Die Arbeiten in
diesem Bereich orientieren sich an dem Modell des Lebenszyklus fuer
Software und befassen sich mit Aktivitaeten wie der Bedarfsanalyse,
der Spezifikation, dem Entwurf und der Realisierung
Wichtige
Aspekte sind die vollstaendige Integration von Methoden und Werkzeugen
und die Kontinuitaet von einer Phase zu anderen
Forschungsthemen in diesem Bereich sind Methoden und
Werkzeuge und ihre Integration in komplette Systeme fuer die
Software-Produktion
Angestrebt wird dabei die Beherrschung des
technischen Produktionsverfahrens
(27.2.7.)
Ein drittes Konzept befasst sich mit der
Gesamtorganisation des Software-Entwicklungsprozesses als einer
kommerziellen und unternehmerischen Taetigkeit und konzentriert sich
auf Software als ein Produkt, wobei die Abhaengigkeit zwischen den
kommerziellen Zielen eines Unternehmens und den technischen Merkmalen
der erstellten Software untersucht wird
Dieses Konzept befasst sich auch mit dem Problem der
Herstellung anwendungsspezifischer Software und der Art und Weise, in
der das Wissen ueber das Anwendungsgebiet Werkzeuge und Methoden fuer
die Software-Entwicklung beeinflusst
Zu den Zielen zaehlen
quantifizierbare Kriterien fuer Entscheidungen in Bezug auf die
Unterstuetzung der Organisation, Methoden und Werkzeuge fuer
technische Entwicklung und rechnergestuetzte Methoden und Werkzeuge
fuer die Verwaltung des Software-Entwicklungsprozesses
(27.2.8.)
Alle diese Konzepte haben ihre Berechtigung
und sind fuer sich genommen bedeutend, doch kann ein signifikanter
Fortschritt in Richtung auf eine ausgereifte Software-Industrie nur
dann stattfinden, wenn sie zusammen angewandt werden
Sie
spiegeln sich daher in der Auswahl der drei hauptsaechlichen
Forschungsthemen zur Software-Technologie wieder
Es sind dies:
(1)
Theorien und Methoden der Programmentwicklung
Vorhaben, die sich auf dieses Thema beziehen, befassen sich mit den
Grundlagen der Entwicklung von Software und von Systemen, die Software
enthalten
Sie sollen Theorien und Methoden ergeben, auf denen
der industrielle Entwicklungsprozess aufgebaut werden kann
(2)
Methoden und Werkzeuge des Software-Engineering
Dieser Themenkreis befasst sich mit industriellen Anwendungen des
obigen Themas; seine Vorhaben zielen darauf ab, Werkzeuge und Methoden
fuer den Einsatz dieser Werkzeuge in einer industriellen Umgebung zu
konstruieren
(3)
Wirtschaftliche Aspekte der industriellen
Software-Produktions-Vorhaben, die sich mit diesem Thema befassen,
heben den wirtschaftlichen Aspekt der Produktion von Software-Systemen
durch ihre Hersteller hervor
Software und Systeme werden als
Erzeugnisse angesehen, die sich aus Planung und der Produktion ergeben
und die vermarktet, unterstuetzt werden usw.; dabei werden diese
Aktivitaeten gemaess den Regeln eines industriellen Prozesses
abgewickelt
(27.3.1.)
Die heutigen Computer koennen
Problemstellungen loesen, solange ihnen eine Loesung in Form eines
Programms vorgegeben wird
Diese traditionellen Systeme, die
darauf angelegt sind, den Menschen bei der Sammlung und Verarbeitung
von Daten behilflich zu sein, stossen bald an ihre Grenzen
Wir
stehen daher kurz vor einem grundlegenden Wandel von der
Datenverarbeitung zur Wissensverarbeitung
Dieser Wandel stellt
den Schluessel zur naechsten Computergeneration dar
(27.3.2.)
Der Grad der Fachausbildung, der erforderlich
ist, um den Dialog mit der derzeitigen Maschinengeneration zu fuehren
und ihre relativ rudimentaere Schnittstelle nach aussen werden schon
bald unertraegliche Engpaesse bei der Weiterentwicklung und
Verbreitung der Informationstechnologie zur Folge haben
(27.3.3.)
Um den Menschen dabei zu helfen, das Problem
eines staendig wachsenden Volumens immer staerker verknuepfter
Informationen in den Griff zu bekommen, werden fortgeschrittene
Systeme benoetigt, die die Information unmittelbar in derjenigen Form
erkennen, in der sie generiert wird, die sie in Beziehung zu dem zuvor
erworbenen (gespeicherten) Wissen setzen und unter Verwendung von
Regeln und Schlussfolgerungen neues Wissen schaffen
Die
fortgeschrittene Informationsverarbeitung (AIP) befasst sich mit der
automatisierten Erkennung und Verarbeitung von Signalen sowie der
Automatisierung von Denkprozessen mit dem Ziel einer Kombination
dieser beiden Funktionen zu einem einzigen System, das zu einer Form
von "intelligentem" Verhalten faehig ist
(27.3.4.)
Bisher gab es nur wenige und maessig
erfolgreiche Versuche zur Nutzung von Forschungsergebnissen der
"kuenstlichen Intelligenz" (AI) fuer praktische Anwendungen
Zur Zeit aendern sich jedoch einige der Voraussetzungen
fuer die industrielle Nutzung der kuenstlichen Intelligenz
Fortschritte im Bereich der Mikroelektronik und neue Prozessor- und
Systemarchitekturen machen es moeglich, Rechnertechniken bei der
kuenstlichen Intelligenz anzuwenden und weiter zu verbessern
Dabei wurde der Punkt erreicht, an dem die praktische Forschung und
Entwicklung in beiden Hauptbereichen aufgenommen werden kann:
Signalerkennung und -verarbeitung sowie Wissensdarstellung und
Aufstellen von Schlussfolgerungen
Darueber hinaus muessen die Arbeiten ueber die kognitive
Ergonomie zu anwendungsreifen Entwurfsgrundsaetzen fuer
Mensch-Computer-Systeme fuehren, die auf eine volle Unterstuetzung der
Benutzer beim Kommunikationsprozess abgestellt sind und nicht unter
den kuenstlichen Begrenzungen durch die derzeitigen
Unzulaenglichkeiten der Rechenanlagen, ihrer Architektur oder Software
leiden
(27.3.5.)
In den vergangenen Jahren wurden
experimentelle Systeme und Prototypen beispielsweise fuer
mathematische Problemloesungen und geometrische Denkprozesse, fuer
Lernen und einfache Dialoge entwickelt, die ein erhebliches
Verbesserungspotential aufweisen
Europa liegt auf diesem
Arbeits-Gebiet im Rueckstand
(27.3.6.)
Ziel dieses Programmteils ist es, ein Stadium
zu erreichen, bei dem die industrielle Nutzung der Technologie der
fortgeschrittenen Informationsverarbeitung in der Gemeinschaft
moeglich wird
Aus diesem Grund sind Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten auf folgenden Hauptgebieten erforderlich
(27.3.7.) Informations- und Knowledge-Engineering
Zu den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die
erforderlich sind, um ein Stadium zu erreichen, bei dem
Industrieerzeugnisse auf die Technologie der Expertensysteme gestuetzt
werden koennen, gehoeren Auswahl von Darstellungsformen fuer
wissensgestuetzte Systeme, Methoden fuer die Datengewinnung und
Ableitung von Fakten aus Daten (dabei muessen spezielle
Hardwarestrukturen und Algorithmen entwickelt werden), Synthese neuer
leistungsfaehiger Hardware/Software-Architekturen zur Unterstuetzung
wissensgestuetzter Systeme, Entwurf von Wissens-Banken (KBS) in
spezifischen Bereichen und Ueberpruefung ihres praktischen Verhaltens
und Nutzens, Entwurf und Bewertung von Werkzeugen fuer Entwurf und
Realisierung, Entwurfsmethoden, Nutzung und Bewertung von
Expertensystemen
(27.3.8.)
Signalverarbeitung und Schnittstellen nach aussen
Die Schnittstelle eines AIP-Systems muss gewisse Funktionen im Bereich
der Signalverarbeitung und -erkennung uebernehmen, damit sie
Informationen direkt erfassen kann
Ein weiteres Ziel des
Forschungsprogramms ist daher das Verstehen von Signalen, um es
Computern zu ermoeglichen, beobachtete Datenmengen in Wissen
umzuwandeln, das ausgebaut werden soll, um die Formulierung von Regeln
fuer die Erkennung der Welt einzubeziehen
Forschungsarbeiten ueber Architekturen und
Schnittstellen mit wuenschenswerten Merkmalen muessen darueber hinaus
auf den Ergebnissen von Untersuchungen ueber natuerliche Systeme und
angewandte Psychologie basieren
Modelle des kognitiven
Verhaltens von Individuen und des gesellschaftlichen Verhaltens von
Gruppen muessen zu Entwurfsleitlinien fuehren, die in die Praxis
umgesetzt werden koennen
Die Forschungsbereiche umfassen Untersuchungen des
menschlichen Verhaltens zur Ermittlung gewuenschter Entwurfsmerkmale
und unerwuenschter Schwachstellen in Schnittstellen-Erzeugnissen,
Untersuchungen ueber alternative formale Darstellungen des Wissens
ueber die Aussenwelt, Algorithmen und Architekturen fuer die
Signalanalyse, Auswahl von "Kandidaten" fuer die Erkennung mit den
zugehoerigen Wahrscheinlichkeiten, Rolle der Schlussfolgerung in
menschlichen Erkenntnisprozessen, Extraktion der Semantik von
Flektionen, Intonationen usw. der menschlichen Sprache
(27.3.9.)
Informations-/Wissensspeicherung
und -Verwendung
In Wissensbanken werden Informationen
gespeichert, die auch eine Beurteilung von Bedeutung und Wert,
zusammen mit Regeln fuer die Interpretierung umfassen; Meta-Regeln
koennen die Anwendung von Regeln steuern
In
zeigerstrukturierten oder relationalen Datenbanken wickeln
Zugriffsmethoden die Dereferenzierung der Zugriffskriterien ab; die
Methoden zur automatischen Dereferenzierung in Wissensbanken sind noch
nicht klar
Die Hauptarbeit wird darin bestehen, die Schnittstellen,
Sprachen, Hardware und Software-Technologie zu ermitteln, die
erforderlich sind fuer die Konstruktion, die Verteilung, die
funktionale Aufschluesselung und die hierarchische (oder andere)
Strukturierung von Daten- und Wissensbanken einschliesslich der
Formulierung von Schlussfolgerungs- und Datenanfrage-Zugriffen
Diese erstrecken sich vom menschlich sichtbaren Niveau bis hinunter zu
dem der neuen Generation von Systemen internen Niveau
(27.3.10.)
Computerarchitektur
Die
voellig neuen wirtschaftlichen Ueberlegungen zu Logik-Schaltkreisen,
Speicherzellen und ihrer Verknuepfung durch die Hoechstintegration
(VLSI) lassen es vielversprechend erscheinen, nach neuen
Verarbeitungs- und Datenbehandlungsmodellen mit beispielsweise
folgenden Eigenschaften zu suchen: wenige Zellentypen mit einem hohen
Wiederholungsgrad, Lokalisierung der Rechenfunktionen in (Gruppen von)
Zellen, kurze und regelmaessige Steuerung und Datenfluss, minimale
Verwendung von breitfaechernden Fanouts, weitgehend kontextausnutzende
Kommunikation zwischen Zellen, Gruppen und Knotenpunkten, hoher Grad
von asynchroner Parallelitaet (Nebenlaeufigkeit) zwischen Zellen,
Gruppen und Knotenpunkten
Um darueber hinaus sehr weitgehend parallele
Architekturen ausnuetzen zu koennen, die durch VLSI erst
wirtschaftlich machbar werden, sind Forschungsarbeiten zur Entwicklung
von Algorithmen, erforderlich, die derartige Parallelauswertung
zulassen sowie zu Sprachen und Umgebungen, die dies unterstuetzen
(27.3.11.)
Entwurfsziele und -methoden
Rigorose Ansaetze fuer Spezifikation und Entwurf, die
systematisch in nachweislich richtige Realisierungen umgesetzt werden
koennen, Ueberpruefung tatsaechlich im Gebrauch befindlicher Systeme
und Pruefungen auf Widerspruchsfreiheit auf hoher Ebene sind Bereiche,
die weitere Arbeiten erfordern
Technologie-Folgeabschaetzung
von Risikoregeln, Mechanismen zur Validierung von Expertensystemen und
Methoden des formalen Beweises muessen ebenfalls untersucht werden
Da ein kontinuierlicher Betrieb von Systemen sicherzustellen
ist, muessen Fehlertoleranz und Online-Ueberwachung sowie
Reparaturtechniken von Systemen auf allen Sicherheitsebenen
bereitgestellt werden: die Sicherheit von Computersystemen muss
verbessert werden, um Eindringversuche zu verhindern
Auf dem Gebiet des VLSI-Entwurfs nimmt die
Schaltkreiskomplexitaet bis zu einem Grad zu, der nur noch schwer
beherrschbar ist
Es muessen formale Entwurfsmethoden und
-werkzeuge entwickelt werden, um einen raschen Entwurf komplexer Chips
zu ermoeglichen
Nur mit "Silizium-Compilern", die von
vorneherein ein erhebliches Ingenieurwissen eingebaut haben und den
Konstrukteuren gestatten, ihre Schaltkreise auf einem hohen
Abstraktionsgrad d.h. weit ueber der physischen Realisierung zu
spezifizieren, wird es moeglich sein, Chips mit wachsender
Komplexitaet fuer die moderne Informationstechnologie zu entwickeln
(27.4.1.)
Eine echte langfristige Herausforderung an die
Buerotechnologie ist die Unterstuetzung der breiten Palette von nicht
deterministischen Aufgaben, die bei "Wissensverarbeitung" (d.h. bei
der Mehrheit der Kopfarbeiter) anfallen und nicht nur die
Mechanisierung eines engen Spektrums von strukturierten
Routineaufgaben wie etwa Maschineschreiben
$SA Fuer die naechsten zwanzig Jahre wird erwartet, dass
die Bueroautomation $EA den groessten potentiellen Einzelmarkt fuer
die Informationstechnologie darstellt; er wird bis 1990 auf weltweit
100 Milliarden ECU pro Jahr - im Vergleich zu 29 Milliarden ECU fuer
die Fertigungs- und die verarbeitende Industrie zusammen -
veranschlagt; $EA Ursache fuer den groessten Teil der Verbesserungen
in der gesamtwirtschaftlichen Effizienz sein wird, waehrend die
Produktivitaet in anderen Produktionsbereichen vermutlich sogar
niedrigere Wachstumsraten als in der Vergangenheit verzeichnen
duerfte; $EA zu vollkommen neuen Loesungen fuer die Arbeitsaufteilung
zwischen Mensch und Maschine bzw. Mensch und Mensch fuehren wird $EE
(27.4.2.)
Die Zeichen deuten darauf hin, dass die USA
und Japan diesen Markt beherrschen und von einem homogenen Binnenmarkt
aus erfolgreich nach Europa exportieren koennen
Dieser
Vorstoss wird durch erfolgreiche Forschungsarbeiten ueber
fortgeschrittene Konzepte unterstuetzt, von denen das kuenftige
Systemwachstum abhaengen wird (natuerliche Sprachen, Unterstuetzung
fuer das Faellen von Entscheidungen usw.)
In den Vereinigten
Staaten investieren einzelne fuehrende Firmen mehr auf diesem Gebiet
als europaeische Industrie und Hochschulen zusammengenommen
Das japanische Programm fuer Computersysteme der fuenften Generation
zielt ebenfalls auf diese Anwendungen ab
(27.4.3.)
Wird dieser potentielle Geschaeftszweig
aussereuropaeischen Wettbewerbern ueberlassen, bedeutet dies nicht nur
den Verzicht auf ein groesseres Marktwachstum im Bereich der
europaeischen Bueroautomatisationsindustrie, es bedeutet auch, dass
der gesamte europaeische Handel und die gesamte europaeische Industrie
auf einem Gebiet, auf dem sozio-kulturelle Ueberlegungen eine grosse
Rolle spielen, mit denen man sich am besten hierzulande befassen
sollte, von aussereuropaeischen Quellen abhaengig werden
Es
bedeutet die Einfuehrung von Geschaeftspraktiken und operationellen
Normen in Uebereinstimmung mit auslaendischen Strategien und den
Verlust einer grossen Gelegenheit, Nutzen aus den speziellen und
verschiedenen Merkmalen der europaeischen Kultur zu ziehen, und dabei
eine wirksamere und attraktivere Arbeitsumgebung zu schaffen
Die Festlegung von Zielen fuer die Bueroautomation und
ihre Umsetzung in Moeglichkeiten haengt weitgehend von lokalen
kulturellen Ueberlegungen ab und wird dadurch erschwert, dass bei uns
eine entsprechende wissenschaftliche Disziplin noch fehlt
Um das Wechselspiel von menschlichen Faktoren,
technischen Moeglichkeiten und deren bildungsmaessigen, soziologischen
und industriellen Folgen zu verstehen, sind Faehigkeiten erforderlich,
die in Industrieorganisationen bisher nur selten anzutreffen sind
Technologie alleine ist nicht ausreichend
Menschliche
Wesen sind eng mit den zu entwickelnden Systemen befasst, so dass
Versuche, diese einzufuehren, ohne den kulturellen Hintergrund und die
Erwartungen der Benutzer zu beruecksichtigen, zum Fehlschlag fuehren
muessen
(27.4.4.)
Waehrend weitere Forschungsarbeiten ueber
Hardware-Technologie erforderlich sind, um eine angemessene
Unterstuetzung fuer Buerosystem-Konzepte zu liefern, wird nach und
nach klar, dass auch Architektur- und Software-Ueberlegungen die
groesstmoegliche Aufmerksamkeit von Seiten der Forschergemeinschaft
erfordern, bevor die Informationstechnologie im Buero weitgehend
akzeptiert werden kann
Darueber hinaus sind die Auswirkungen
der Integration von Mensch und Informationstechnologie der kritischste
unbekannte Faktor bei der Bestimmung der Einfuehrungsrate neuer
Buerogeraete
Die Kopplung zwischen Mensch und Computernetzen wird die
Welt in dramatischer Weise veraendern
Es waere daher sinnlos,
intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ueber die
Mensch-Maschine-Kopplung einzuleiten, ohne auch deren weiteren
Einfluss auf das Individuum (z.B. Ausbildung, Selbstachtung des
Menschen), auf die berufliche Umgebung (z.B. Anzahl der
Arbeitsplaetze, Qualitaet der Arbeit) und auf die Gesellschaft (z.B.
Auswirkungen auf das Bildungssystem und das demokratische Verfahren
zur Willensbildung) zu untersuchen
(27.4.5.)
$SA vor diesem Hintergrund muessen fuenf
Forschungsbereiche schwerpunktmaessig in Betracht gezogen werden : $EA
Buerosystemwissenschaft, eine Voraussetzung fuer die strukturelle
Analyse von Bueroverfahren und den Entwurf angepasster Bueroprodukte
und -systeme; $EA drei Hauptforschungsbereiche, die die drei
grundlegenden Buerotaetigkeiten umfassen (Erstellung und Verteilung,
Transmission sowie Speicherung und Wiedergewinnung von Informationen):
$EA Bueroarbeitsplaetze, bei denen die Erstellung und der Vertrieb von
Dokumenten und die Mensch-Maschine-Schnittstelle primaere Anliegen
sind; $EA Buerokommunikationssysteme einschliesslich integrierter
Text-Stimme-Bild-Video-Kommunikation und wertsteigernder Funktionen;
$EA Buero-Ablage und -Wiedergewinnungssysteme, mit Betonung auf
einfachem Zugriff zu und Wiedergewinnung von "Wissen", d.h. nicht nur
auf in dem System abgespeicherte Information $EE
Ein fuenfter Bereich umfasst menschliche Faktoren, zu
denen alle Aspekte der Wechselbeziehungen zwischen dem Menschen und
den Informationsbehandlungssystemen gehoeren
(27.5.1.)
Einer der Hauptgruende fuer die Auswahl
dieses spezifischen Themenbereichs sind seine zu erwartenden
bedeutenden $FTN Marktaussichten $FTNB und sein erwarteter positiver
Einfluss auf die Fertigungsproduktivitaet $FTNE
$FTNB Von der General Electric Corporation, USA, wird
berichtet, dass sie bis 1991 einen Weltmarkt von 29 Milliarden ECU
jaehrlich prognostiziert; ein neuer Bericht von Creative Strategies
erwartet fuer Robotertechnik in Westeuropa im Jahre 1986 einen Markt
von 760 Millionen ECU $FTNE
(27.5.2.)
Das generelle Ziel computerintegrierter
Fertigung (CIM) besteht darin, die technologischen Grundlagen fuer die
schrittweise Einfuehrung von Computerhilfen in allen Phasen
industrieller Guetererzeugung zu schaffen
Endergebnis dieses
Konzepts ist die automatisierte Fabrik
Kuenftige
Fertigungssysteme werden insbesondere Funktionen wie
rechnergestuetzten Entwurf (CAD), rechnergestuetzte Fertigung (CAM)
und rechnergestuetztes Testen (CAT) durch die Schaffung einer
gemeinsamen Datenbasis integrieren, die als Rueckgrat des
computerintegrierten Fertigungssystems (CIM) wirkt
(27.5.3.)
Der allgemeine Begriff CIM wird hier
verwendet, dieses generelle Konzept der produktiven und flexiblen
Herstellung von Einzelteilen zu beschreiben, das sich aus der
vollstaendigen Integration von Computern und/oder automatischen
Regelsystemen auf allen Ebenen des Fertigungsbetriebs ergibt
Die Hauptbereiche der ausgewaehlten FuE-Aktivitaeten
sind folgende
(27.5.4.)
$SA Integrierte Systemarchitektur, mit $EA
Identifizierung und Entwicklung voll integrierter Systemstrukturen
fuer Datenbanksysteme fuer ingenieurstechnische Daten von
Gesamtproduktmodellen und Fertigungsdaten von Anlagen, Maschinen und
Werkzeugmodellen $EA "Datenbank-Management-Systeme", die darauf
abzielen, die erforderliche Datenuebertragung zwischen den
Bestandteilen des integrierten Fertigungssystems und den Datenbanken
sicherzustellen $EE
(27.5.5.)
$SA System und allgemeine Software, mit $EA
berechnergestuetzten Entwurfs- und rechnergestuetzten
Konstruktionssystemen fuer einen verbesserten Entwurfsprozess sowohl
im Hinblick auf eine kuerzere Entwurfszeit und Genauigkeit als auch
zur Festlegung von Gesamtproduktmodellen zur spaeteren Verwendung in
verschiedenen Stadien des Fertigungsverfahrens $EA rechnergestuetzten
Fertigungssystemen fuer die Formulierung modularer
CAM-Systemstrukturen, die saemtliche Anwendungsarten in allen
Industriezweigen beruecksichtigen $EA rechnergestuetzten Pruefen und
rechnergestuetzter Reparatur fuer eine kostenwirksame Verbesserung der
Erzeugnisqualitaet $EA Befehlssprachen zur Entwicklung von
Software-Moduln, die in der Lage sind, aus Entwurfs-Produktions- und
Pruef-Simulationsdaten Steuerprogramme fuer Handhabungsautomaten,
rechnergesteuerte Werkzeugmaschinen und flexible Fertigungssysteme zu
generieren $EE
(27.5.6.)
$SA Maschinensteuerung, mit $EA
automatisierten Montage- und Montagebetriebssystemen zur Erstellung
vollautomatisierter Montagesysteme $EA Betriebssystemen fuer
Handhabungsautomaten wobei kuenftige Bereiche von Roboteranwendungen
Anforderungen stellen werden, die sich von den heute erfuellten
Anforderungen unterscheiden $EA Bildverarbeitung (global und bei
Steuerung) wobei kuenftige Systeme die Verwendung komplexer
Bildverarbeitungs-Sensoreingaben fuer CIM-Anwendungen in Bereichen wie
Montage, maschinelle Bearbeitung, Pruefung usw., erfordern werden $EE
(27.5.7.)
$SA Bauelemente, mit $EA Sensoren, bei denen
Fortschritte fuer die kuenftige Entwicklung fortgeschrittener
automatisierter Fertigungssysteme fuer notwendig erachtet werden $EA
mikroelektronischen Teilsystemen zur Integration vollstaendiger
Steuer-Teilsysteme auf einem einzigen Chip $EE
(27.5.8.)
Daneben sollen Modell-Betriebe gefoerdert
werden
Einerseits soll damit das vorgeschlagene FuE-Programm
zielorientiert ausgerichtet werden
Ausserdem soll dadurch der
Tatsache Rechnung getragen werden, dass bei CIM-Entwicklungen nicht
alles Geraet aus einer Hand stammt
Es wird angeregt, dass eine
Anzahl von Pilotbetrieben/fortschrittlichen Entwicklungszentren
realisiert werden, um fortgeschrittene computer-integrierte
Fertigungssysteme zu demonstrieren
Die
Pilotanlagen/Entwicklungszentren koennten die Grundlage fuer staendige
Forschungszentren oder Spitzen-Zentren bilden, wo weitere Forschung
und Entwicklung vorwaertsgetrieben werden koennten
Diese
Zentren koennten als Prueffeld fuer Experimente und fuer die Bewertung
von CIM-Techniken dienen und bei Aus- und Fortbildung eine wesentliche
Rolle spielen
Die Arbeiten in diesen Zentren sollten als gemeinsames
Bemuehen der Privat-Wirtschaft und Universitaeten oder anderen
oeffentlichen Forschungseinrichtungen durchgefuehrt werden
Durch Verteilung dieser Zentren auf mehrere Mitgliedstaaten koennten
langfristige Zusammenarbeit zwischen Forschern aus der Gemeinschaft
und von ausserhalb erleichtert und verstaerkt werden
(27.5.9.)
Pilotanlagen/Entwicklungszentren sollten
anfangs fuer wenigstens drei wichtige Taetigkeitsbereiche errichtet
werden, naemlich fuer Herstellung schwerer, praezisionsbearbeiteter
Teile oder Teilgruppen fuer Werkzeugmaschinen oder Motoren,
Massenproduktion elektromechanischer Produkte wie Haushaltsgeraete
oder IT-Peripheriegeraete $EA Herstellung von
Hochpraezisions-Komponenten oder Teilen wie etwa von medizinischen
Instrumenten $EE
Die Pilotanlagen/Entwicklungszentren bieten auch
Gelegenheit fuer "on the job" Aus- und Fortbildung sowohl fuer
technisches als auch fuer Management-Personal
(28.)
Wie oben in Nr. 22-24 ausgefuehrt wurde,
kann ein gemeinschaftliches Forschungsunternehmen von so grossem
Massstab, wie er fuer ESPRIT vorgesehen ist, sich nicht einfach auf
eine Konzentration von Forschungsteams und Infrastruktureinrichtungen
in einigen privilegierten Zentren abstuetzen
Auch wenn diese Moeglichkeit theoretisch besteht,
wuerden in einer solchen Loesung die damit verbundenen Probleme ueber
dem Nutzen der gemeinsamen Bemuehungen liegen
(29.)
Um eine wirksame Zusammenarbeit zwischen
verschiedenen Teilnehmern im raeumlich getrennten Orten,
sicherzustellen, ist es notwendig, eine Infrastruktur aufzubauen, die
gewaehrleistet, dass der Informationsaustausch den Bedarf aller
Beteiligten deckt
(30.)
Die Teilnehmer an den FuE-Vorhaben, aber auch
viele andere einschliesslich der Behoerden der Mitgliedsstaaten,
werden einen schnellen Zugriff zu Unterlagen ueber ESPRIT selbst, zu
den in Frage kommenden technischen Bereichen und zu den entsprechenden
Aktivitaeten andernorts benoetigt
Damit ergibt sich die
Forderung nach einem schnellen Zugriff zu Datenbasen, die in
regelmaessigen Abstaenden fortgeschrieben werden
(31.)
Die Projekttraeger brauchen einen schnellen
Zugriff zu Informationen, Werkzeuge fuer das Projektmanagement und
Software-Pakete
Sie brauchen ein schnelles und effizientes
Nachrichtensystem und Moeglichkeiten fuer Textverarbeitung
Die
ersten Einrichtungen, wie sie fuer die Pilotphase von ESPRIT aufgebaut
werden, muessen schrittweise ausgebaut werden
(32.)
Wer an der Entwicklung und dem Einsatz von
Software beteiligt ist, braucht im Rahmen eines schrittweise staerker
integrierten Umfeldes den Zugriff zu Software-Entwicklungswerkzeugen
Wer sich mit dem rechnergestuetzten Entwurf (CAD) oder der
graphischen Informationsverarbeitung befasst, braucht Zugriff zu
leistungsfaehigen Werkzeugen fuer die Erstellung, Verwaltung und
Uebermittlung dieser Informationen mit Hilfe fortgeschrittener
Peripheriegeraete (Digitalisierungsgeraete, Sichtgeraete, Plotter
usw.)
(33.)
Die meisten Forschungsteams, unabhaengig von ihrem
Arbeitsgebiet, benoetigen auch einen Fernzugriff zu anderen
Rechen-Moeglichkeiten und -Umgebungen, oft auf anderen Geraetemodellen
(34.)
Die funktionellen Anforderungen an ein
Informationsaustausch-System, das all diesen Anforderungen gerecht
wird, wurden durch eine von der Kommission und der Industrie
eingesetzte gemeinsame Arbeitsgruppe festgelegt
(35.)
Ein besonderes Merkmal des IES im Rahmen von
ESPRIT besteht darin, dass es ein Werkzeug fuer Forschungsarbeiten
sein wird und nicht etwa ein eigenes Forschungsthema
Die
Einrichtung des IES muss einerseits die Moeglichkeit zur raschen
Einbeziehung der neuesten - bei FuE anfallenden - Techniken bieten,
andererseits aber auf ausgereiften und erprobten Technologien und
Dienstleistungen aufbauen
(36.)
Aufgrund einer Bewertung der schon jetzt und kurz-
bis mittelfristig zur Verfuegung stehenden Anlagen, sowie der
Tatsache, dass das System in der Lage sein muss, mit den
Benutzeranforderungen Schritt halten und aus dem technischen
Fortschritt Nutzen zu ziehen, wurden die nachstehenden grundlegenden
Erfordernisse ermittelt:
- rechnergestuetzte Nachrichten- und
Konferenzdienste
- gemeinsame Texterstellungsanlagen
-
Informations-Wiedergewinnung (Dokumente und anderes)
-
integrierte Software-Entwicklungs-Umgebung einschliesslich
Moeglichkeiten fuer die Dateiuebertragung, die Fernausfuehrung von
Programmen sowie aller Aspekte der Verwaltung des
Software-Lebenszyklus
- graphische Geraete, zunaechst ueber
Faksimile, insbesondere Digitalfaksimile, ohne aber den spaeteren
Direkttransfer von graphischen Informationen zwischen Computersystemen
nach Massgabe der Weiterentwicklung von Codiermethoden und
Uebertragungsmoeglichkeiten auszuschliessen
(37.)
Die Vielfalt und Verschiedenartigkeit dieser
Erfordernisse und das damit verbundene Fehlen praeziser Schaetzungen
in bezug auf Datenvolumen, Zahl der Benutzer usw. und deren Wachstum
in den naechsten zehn Jahren bringen es mit sich, dass das System
flexibel, entwicklungsfaehig und fest auf europaeische und
internationale Normen gegruendet sein muss
Die vorhergehenden Paragraphen haben die technologischen Ziele,
die bei der Aufstellung des Programms verwendeten Auswahlkriterien ,
die fuenf eng verknuepften Hauptforschungsgebiete und die
vorgeschlagene IES-Infrastruktur, aufgezaehlt
Eine sorgfaeltige Analyse der zur Ausfuehrung und
Zielerreichung erforderlichen Ressourcen wurde vorgenommen
Die
notwendigen Ressourcen werden unten zusammengefasst und in den
breiteren Kontext gestellt
(39.)
Als hauptsaechliche Randbedingungen wurden das
derzeit vorhandene Niveau finanzieller und fachlicher Ressourcen in
Industrie und bei den Universitaeten, das derzeitige Niveau
oeffentlicher Ausgaben in den Mitgliedsstaaten und die globalen
FuE-Investitionen unserer Haupt-Konkurrenten herangezogen
Als
vom industriellen Standpunkt wesentlich wurde die Aufgliederung
zwischen Entwicklung, produktorientierter FuE und laengerfristiger
vorwettbewerblicher FuE angesehen
(40.)
Die IT-Industrie in der Gemeinschaft produziert
Gueter und Dienste im Werte von etwa 40 Milliarden ECU pro Jahr und
gibt schaetzungsweise 5 Milliarden ECU pro Jahr fuer FuE aus
Das entspricht etwa 10% der Gesamtausgaben fuer FuE in der
Gemeinschaft
Soll das gleiche Verhaeltnis auch bei den oeffentlichen
Mitteln erreicht werden, so muessten zusaetzlich 2 bis 2,5 Milliarden
ECU pro Jahr fuer FuE in IT ausgegeben werden, wodurch die
Gesamtausgaben fuer FuE in IT auf 7 bis 8 Milliarden ECU pro Jahr
ansteigen wuerden
Dies wuerde ungefaehr einem 20% Anteil an den
Weltausgaben in diesem Feld entsprechen
(41.)
Beruecksichtigt man, dass die Ziele der
Gemeinschaftsindustrie darin bestehen sollten, einen Verkaufsanteil am
Weltmarkt zu erreichen, der dem Anteil der Gemeinschaft an diesem
Markt, d.h. 30%, entspricht, so fuehren die Zahlen aus dem
vorhergehenden Absatz zu folgender Schlussfolgerung:
- Obwohl die IT-Industrie der Gemeinschaft schon grosse
Anstrengungen bei FuE unternimmt und im Mittel sogar einen groesseren
Anteil ihres Umsatzes dafuer einsetzt als ihre groessten Konkurrenten,
sind diese Anstrengungen unzureichend, sowohl wenn man sie mit den
Absolutzahlen der FuE-Ausgaben dieser Konkurrenten vergleicht als auch
wenn man sie vom angestrebten Marktanteil aus hochrechnet
Dieser relativ geringe Umfang beeinflusst darueberhinaus
auch die Art der Arbeiten
Er fuehrt dazu, dass die Firmen
kurzfristigen produktorientierten Aktivitaeten, wenn nicht gar reiner
Pannen-Bereinigung den Vorrang geben zu lasten langfristiger
strategischer FuE, wie sie der naechsten Produkt-Generation zugrunde
liegt
(42.)
Eine wesentliche Steigerung, aber auch eine
wesentliche Rationalisierung sind daher erforderlich
Ersteres
braucht eine ziemliche Zeit zur Realisierung; letzteres kann umgehend
begonnen werden
(43.)
Obwohl ESPRIT darauf ausgerichtet ist, diese
Rationalisierung zu foerdern als die Finanzmittel entscheidend
aufzustocken, muss doch der Umfang der von dem Programm mobilisierten
Arbeiten dem Umfang der beabsichtigten Wirkung entsprechen
Diese Wirkung kann grob anhand des Marktes und den
derzeitigen laufenden Ausgaben ermittelt werden
Die
Gesamtinvestitionen der Industrie in Forschung und Entwicklung fuer IT
innerhalb der Gemeinschaft werden auf etwa 5 Milliarden ECU / Jahr
geschaetzt
Davon gehen nur ein vernachlaessigbarer Anteil in
langfristige, vorwettbewerbliche FuE Arbeiten
Bei Europas
Hauptwettbewerbern liegt dieser Anteil bei 5 bis 10%
(44.)
Um sinnvoll zu sein und ein neues strategisches
Denken anzuregen, wie es der Definition und Durchfuehrung des FuE
Programms zugrunde liegt, muesste ein Gemeinschafts-Eingriff
gemeinsame langfristige Bemuehungen fuer vorwettbewerbliche FuE in der
gleichen Groessenordnung ausloesen d.h. mindestens 5 bis 10% der
laufenden industriellen FuE Gesamt-Aufwendungen
Die Schlussfolgerungen, die nach Konsultationen mit der
Industrie, den Regierungen und dem akademischen Bereich unter
Beruecksichtigung der fuer einen realistischen, schrittweisen Aufbau
der Kapazitaeten zu beachtenden physischen Beschraenkungen erreicht
wurden, deuten darauf hin, dass fuer den Anfang ein Aufwand fuer
vorwettbewerbliche langfristige FuE, der ab dem dritten Jahr jaehrlich
etwa 2000 Mann-Jahre ausmacht, vertrauensvoll und mit Aussicht auf
Erfolg angestrebt werden koennte
Die nachstehende Tabelle 1
verdeutlicht, wie die Mittel fuer die waehrend der ersten Phase in
Angriff genommenen Aktivitaeten sich waehrend der ersten 5 Jahre
(1984-1988) aufbauen und in den anschliessenden Jahren auslaufen
werden
Bei der Planung der zweiten Phase des Programms wird
fuer die Jahre 1989-1993 ein aehnliches Verteilungsmuster fuer die
Mittel erwartet, sodass wenigstens fuer die ersten 3 bis 4 Jahre der
zweiten Phase die Entwicklung der Mittel mindestens auf dem gleichen
Niveau (oder moeglicherweise, wegen Kostensteigerungen, leicht
darueber) liegen werden
(45.)
Die Umrechnung dieser Zahlen in
Haushaltsforderungen, gemaess gaengiger Industrie-Praxis, fuehrt zu
geschaetzten Gesamtinvestitionen fuer die erste 5-Jahresphase in Hoehe
von etwa 1500 Millionen ECU
Dies wuerde rund 6% der
IT-bezogenen industriellen FuE-Investitionen in der Gemeinschaft
entsprechen
Damit laegen wir ohne Ueberschreitung unserer
Moeglichkeiten im gleichen Rahmen wie unsere Hauptwettbewerber
Auf der Basis eines durchschnittlichen 50% Beitrags wuerden als
Belastung des Gemeinschaftshaushalts 750 Millionen ECU anfallen,
einschliesslich der Kosten fuer Programm-Management und Zugriff zu und
Nutzung des Informations-Austausch-Systems
(1.)
Ein technologischer Schub in der gesamten
Gemeinschaft, durch den binnen 10 Jahren ein technischer Gleichstand
mit oder sogar eine Ueberlegenheit ueber unsere Hauptkonkurrenten
erreicht werden soll, stellt ein ehrgeiziges Ziel dar, das nur ueber
gemeinsame Anstrengungen in einer Groessenordnung, wie sie im
vorhergehenden Abschnitt angefuehrt wurde, zu erreichen ist
Nur ein ausreichend grosses Programm wird all diejenigen in der
Gemeinschaft zusammenfuehren, die einen spuerbaren Beitrag zu FuE und
ihrer Nutzung leisten koennen: grosse und kleine gewerbliche
Unternehmen, Forschungsinstitute, Universitaeten und Einzelpersonen
Nur so ist eine Konzentration menschlicher und
finanzieller Ressouren in einer den Zielen entsprechenden
Groessenordnung moeglich
(2.)
$SA ESPRIT wurde zu diesem Zweck entwickelt und
bildet ein Programm, durch das $EA Angemessene Mittel bereitgestellt
werden, um in der Gemeinschaft kooperative Vorhaben der
vorwettbewerblichen industriellen FuE auf den Weg zu bringen, die
unter die vereinbarten strategisch-technologischen Ziele fallen und
eindeutig von Gemeinschaftsinteresse und -charakter sind $EA eine
systematische Konsultation zwischen den Verwaltungen der
Mitgliedsstaaten, akademischen Einrichtungen, der Industrie und der
Gemeinschaft ueber die Definition, Bewertung und Anpassung der
FuE-Taetigkeiten, die entweder direkt oder indirekt mit den
Taetigkeiten im technischen Programm ESPRIT zusammenhaengen,
gefoerdert werden soll; Damit soll eine bestmoegliche Koordinierung
der Anstrengungen und Nutzung der Ressourcen aller in der Gemeinschaft
mit IT Befassten erreicht werden $EA Infrastruktur und
organisatorische Einrichtungen aufgebaut werden, die eine sorgfaeltige
Auswahl, wirksame Durchfuehrung, ordnungsgemaesse Ueberwachung und
Verwaltung sowie eine angemessene Verbreitung der Ergebnisse der
Aktionen sicherstellen $EE
(3.)
ESPRIT ist vor allem ein industrielles Programm,
finanzielle Mittel werden daher an erster Stelle von der Industrie
aufgebracht
Beitraege der Gemeinschaft werden wesentlich
dafuer sein, dass die gewuenschte Konzentration in Zeit und Umfang
erreicht wird
(4.)
Die Definition der strategisch technischen Ziele
stuetzt sich primaer auf die Angaben der Industrie
Weitergehende einzelstaatliche und Gemeinschaftsinteressen werden
beruecksichtigt und durch systematische Analysen der Wissensgebiete
unterstuetzt
Wie bei den FuE-Vorhaben, fuer die finanzielle
Beihilfen zu gewaehren sind, soll auch ESPRIT dafuer sorgen, dass das
ausgewaehlte Spektrum der Schluesseltechnologien sowie ihre
potentiellen Nebenprodukte und Vorlaeufer so gut wie moeglich
abgedeckt werden
(5.)
Aus dieser Sicht beruht industrielle FuE im
wesentlichen auf zwei grossen Gruppen von Vorhaben:
(5.1.)
Vorhaben, die von einer breiten Infrastruktur-
und Ressourcenbasis, sowohl menschlich als auch finanziell, abhaengen
und die Moeglichkeit bedeutender Investitionen in einer
anschliessenden Phase der anwendungsorientierten FuE
voraussetzen
Solche Taetigkeiten koennen nur dann erfolgreich
geplant und durchgefuehrt werden, wenn eine klare und bestaendige
strategische Perspektive die zur Ausnutzung der langfristigen Vorteile
notwendige Kontinuitaet und Breite der Aktionen gewaehrleistet
Solche mittel- bis langfristigen "systemgefuehrten" FuE-Taetigkeiten,
die in diesem Dokument als Vorhaben vom Typ A bezeichnet werden,
stellen das strategische Rueckgrat von ESPRIT dar
Der Anteil
dieser Art von Vorhaben am gesamten ESPRIT-Aufwand soll den Beitrag
der Vertragspartner widerspiegeln, die Grundlagen-FuE in der
Informationstechnologie innerhalb der Gemeinschaft betreiben
(5.2.)
Daneben gibt es eine zweite Serie von Vorhaben,
deren jedes relativ sehr viel geringere Mittel erfordert
Solche Taetigkeiten, die als Vorhaben vom Typ B bezeichnet werden,
erstrecken sich von sehr langfristiger FuE bis hin zu relativ
kurzfristiger sehr spezifisch ausgerichteter FuE
Sie haengen
im allgemeinen staerker von einer flexiblen Infrastruktur und
individuellen Denken ab als von einem Systemkonzept
Sie
duerften einen betraechtlichen Anteil der Gesamtanstrengungen im
Rahmen von ESPRIT ausmachen
(6.)
Das ESPRIT-Programm, das die Voraussetzungen fuer
die optimale Entwicklung dieser beiden Arten von Taetigkeiten
schaffen, und sich ueber einen Zeitraum von 10 Jahren erstrecken soll,
wird zunaechst fuer eine Anlaufphase von 5 Jahren vorgeschlagen, wobei
das ausfuehrliche Arbeitsprogramm in der Regeljaehrlich
fortgeschrieben wird
Nach 2 1/2 Jahren ist ein Meilenstein zur
Zwischenbegutachtung des gesamten Programms vorgesehen
Diese Programmstruktur soll fuer die groesseren Vorhaben
eine langfristige Perspektive und fuer die kleineren Vorhaben
Flexibilitaet erreichen
Daneben wird die Moeglichkeit
gesichert, gegebenenfalls im Lichte von Ergebnissen und
technologischen Entwicklungen rechtzeitig den Kurs anzupassen
(7.)
Zu diesem Zweck ist eine intensive Konsultation
zwischen der Kommission und den Mitgliedsstaaten erforderlich
Ausserdem ist eine staendige Ueberwachung des Forschungsgebiets
notwendig, um die technologischen Ziele und Trends rechtzeitig zu
erkennen
Erforderlich sind: die Organisation einer
administrativen Infrastruktur, um sicherzustellen, dass das
Arbeitsprogramm auf dem jeweils neuesten Stand gebracht wird und den
tatsaechlichen Beduerfnissen entspricht; der Aufbau einer objektiven
und genauen Bewertung der Arbeiten; eine Vertragsverwaltung, eine
Koordinierung der verschiedenen Vorhaben und die Verbreitung der
Ergebnisse
(8.)
Diese Taetigkeiten werden von der Kommission unter
Beratung durch einen geeigneten Verwaltungs- und
Koordinierungsausschuss (VKA) durchgefuehrt, der durch Ratsbeschluss
eingerichtet wird und dessen Mitglieder von der Kommission in
Absprache mit den Regierungen der Mitgliedsstaaten ernannt werden
Die Zusammensetzung und Hauptaufgaben dieses Verwaltungs- und
Koordinierungsausschusses sind im Anhang zum Entwurf eines
Ratsbeschlusses zur Einsetzung eines solchen Ausschusse beschrieben,
wie er kuerzlich von der Kommission vorgeschlagen wurde $FTN
$FTNB KOM (83) vom 16. Maerz 1983: Mitteilung der
Kommission an den Rat ueber Strukturen und Prozeduren fuer die
Gemeinschafts-Politik auf dem Gebiet der Forschung und Technologie
$FTNE
(9.)
Der technische Anhang zum vorliegenden
Beschlussentwurf enthaelt in Abschnitt A die Grundzuege der
vorgeschlagenen FuE-Arbeiten sowie einige der Hauptangriffslinien und
Ziele, wie sie sich bereits jetzt herauskristallisieren lassen
Die dort gemachten Angaben sind nach Auffassung der
Kommission ausreichend deutlich und ausfuehrlich, um den Gesamtrahmen
der Arbeiten, ihren Umfang und ihre erwartete Auswirkung festzulegen
im Vergleich zum derzeitigen Stand der Technik in Europa und in der
Welt
Es ist nicht der Zweck dieses Arbeitsprogramms, schon
jetzt eine Definition und Bewertung konkreter FuE-Vorhaben zu liefern
(10.)
Auf einem sich so schnell entwickelnden
Wissensgebiet wie IT, auf dem die durchschnittliche
Produkt-Lebensdauer drei Jahre betraegt, waere es illusorisch und
falsch, von vorn herein die Taetigkeiten und den Zeitplan fuer die
naechsten 5 Jahre im einzelnen festlegen zu wollen; ein vernuenftiges
operationelles Arbeitsprogramm bedarf der staendigen Ueberwachung und
muesste mindestens einmal im Jahr revidiert werden
Ausserdem
muss man davon ausgehen, dass spezifische Ereignisse eintreten, die
auch innerhalb eines Jahres kurzfristig eine Aenderung einzelner
Aktionen erforderlich machen
Um dieser Realitaet oder anderen Dringlichkeiten gerecht
zu werden, erscheint ein leichterer Entscheidungs-Mechanismus als etwa
ein Ratsbeschluss angebracht
Solch ein Mechanismus muesste von
Anfang an den fuer ein solches Programm erforderlichen
kontinuierlichen Entscheidungsprozess sicherstellen und eine rasche
und wirksame Reaktion zulassen, falls umgehende Entscheidungen noetig
werden
(11.)
Daher wird vorgeschlagen, dass ein ausfuehrliches
Arbeitsprogramm, wie es fuer die praktische Durchfuehrung des
Programms notwendig ist, von der Kommission nach Konsultation des
Verwaltungs- und Koordinierungsausschusses festgelegt und auf den
jeweils neuesten Stand gebracht wird
In der Regel wird ein
solches Arbeitsprogramm alle 12 Monate aufgestellt
Es umfasst
die Taetigkeiten des jeweils naechsten Jahres $FTN ausfuehrlich und
die Taetigkeiten der darauffolgenden vier Jahre mit abnehmender
Detailgenauigkeit
Drei Monate vor Beginn eines
Zwoelfmonatszeitraums wird ein Entwurf vorgelegt und mit dem VKA
eroertert und spaetestens im ersten Monat dieses zwoelfmonatigen
Zeitraums gebilligt
Haeufigere Revisionen oder teilweise
Aenderungen waeren, falls erforderlich, jederzeit moeglich
Mit einer derart gleitenden Planung des Gesamt-Programms
koennte ESPRIT - im Lichte der aus den technischen Ergebnissen der
ESPRIT-Vorhaben, Fortschritten von Konkurrenten und praktischen
Reaktionen der grossen Handelnden innerhalb und ausserhalb Europa
gewonnenen Erfahrungen - staendig auf dem neuesten Stand und damit
wirksam bleiben
$FTNB "Jahre" bedeuten hier zwoelfmonatige Zeitraeume,
beginnend mit dem ersten Monat nach Billigung dieses Programms durch
den Rat $FTNE
(12.)
Der erste Entwurf fuer ein solches ausfuehrliches
Arbeitsprogramm wird derzeit von der Kommission unter angemessener
Konsultation ausgearbeitet, wobei auch die neuesten Informationen aus
den 'Vorbereitenden Studien' (die Ende vergangenen Jahres begonnen
wurden), soweit sie im Juni 1983 zur Verfuegung stehen,
beruecksichtigt werden
Ein endgueltiger Entwurf des
Arbeitsprogramms fuer die Jahre 1984 bis 1988 wird bis September 1983
vorliegen
(13.)
Um die Meinungsbildung des Verwaltungs- und
Koordinierungs-Ausschusses ueber dieses erste Programm vorzubereiten
und es zu erleichtern, wurden schon jetzt, bevor ESPRIT angenommen
ist, enge Konsultationen mit den Verwaltungen der Mitgliedsstaaten
begonnen
Dazu wurden das Senior Executives Committee (S.E.C.)
Herangezogen, das fuer die Pilotprojekte eingerichtet wurde
Die Konsultationen sollen bis zur formalen Definition des
Programms weitergefuehrt werden
(14.)
In Anbetracht der ehrgeizigen langfristigen
Absichten und der komplexen und evolutionaeren Natur seiner
technischen Ziele bedarf ein Programm wie ESPRIT alle paar Jahre einer
Ueberarbeitung und gegebenenfalls einer Aenderung seiner Grundlinien
Deswegen wird es jetzt fuer eine erste Phase von 5
Jahren vorgeschlagen, obwohl das Programm insgesamt einen Zeitraum von
10 Jahren umfassen soll
Vor Ende des vierten Jahres der
Durchfuehrung der ersten Phase wird ein weiterer Vorschlag
ausgearbeitet, der die zweite Phase des Programms im Lichte der
mittlerweile gesammelten Erfahrungen und Resultate definiert
Fuer die Vorstellung eines 5-Jahres Programms im Rahmen
einer 10-Jahres Perspektive sprechen mehrere Gruende
$SA Die
wichtigsten sind, $EA dass von ESPRIT kurzfristiger Nutzen erwartet
wird, wobei aber mittel- bis langfristige Ziele angesprochen werden,
die eine Kontinuitaet ueber 5 Jahre hinaus erfordern unabhaengig von
der Hoehe der Mittelbereitstellung $EA dass die Wirkung von ESPRIT
ebenso von Voraussicht und Erlernen der Kooperation bei FuE abhaengt
wie von der Guete der Forschungsarbeiten $EE
Dies setzt
Kontinuitaet ueber einen laengeren Zeitraum voraus
Die Option, von Anfang an eine Entscheidung ueber 10
Jahre vorzuschlagen, wurde fallengelassen, da es praktisch unmoeglich
erscheint, in diesem sich rasch entwickelnden Gebiet selbst grobe
Programm-Einzelheiten ueber einen Zeithorizont von 5 Jahren hinaus zu
spezifizieren
(15.)
Auf Grund des unterschiedlichen Umfangs und Bedarfs
der Vorhaben (Vorhaben der Typen A & B) und haeufig auch wegen der
Verschiedenartigkeit der damit verbundenen Arbeiten und um alle
Beitraege optimal einzusetzen, muessen verschiedene
Verfahrensmoeglichkeiten im Rahmen des ESPRIT-Programms zulaessig
sein, insbesondere im Hinblick auf den Anteil und die Art der
Unterstuetzung und die Auswahl-Kriterien
(16.)
Bei strategischen Vorhaben (Typ A) schlaegt die
Kommission vor, dass sich der finanzielle Beitrag der Gemeinschaft auf
50% in Form eines Zuschusses belaeuft
Die uebrigen 50% sollten
in der Regel von der Industrie selbst aufgebracht werden
Die
finanzielle Beteiligung der Industrie wird als Test dafuer angesehen,
inwieweit die Industrie von der Notwendigkeit dieser Arbeiten
ueberzeugt ist
Falls, im Rahmen der Abweichungen von Land zu
Land in den Wegen der Industrieunterstuetzung durch die Regierungen,
auch finanzielle Beitraege der nationalen Behoerden erfolgen, wird die
Kommission unter Beruecksichtigung dieses generellen Prinzips die
Situation auf einer Fall-zu-Fall Basis pruefen
(17.)
Die kleinen Vorhaben (Typ B) werfen andere
Probleme auf
Grundsaetzlich haelt es die Kommission fuer
richtig, dass selbst bei kleineren Vorhaben in der Regel ein Beitrag
der Gemeinschaft von 50% gelten sollte
Moegliche Varianten erscheinen jedoch nach folgenden
Beispielen denkbar:
(a.)
Stammt die industrielle Unterstuetzung von kleinen
oder mittleren Unternehmen mit sehr begrenzten finanziellen
Eigenmitteln, so kann ausnahmsweise eine Gemeinschaftsunterstuetzung
ueber 50% in Betracht gezogen werden
In solchen Faellen werden
zusaetzliche geeignete Vereinbarungen ueber den Zugang zu den
Ergebnissen oder ihre Verwertung erwogen
(b.)
In aussergewoehnlichen Faellen, wenn ein
Forschungsvorschlag von akademischen Einrichtungen vorgelegt wird, die
keinen industriellen Partner oder Foerderer beibringen koennen, weil
die vorgeschlagenen Arbeiten zu explorativ sind, als dass sich die
Industrie schon an ihren ersten Stadien beteiligen wollte, kann der
Vorschlag, nachdem sich die Kommission davon ueberzeugt hat, dass die
technischen Merkmale der Arbeiten so herausragend sind, dass sie trotz
fehlender industrieller Unterstuetzung vorangetrieben werden sollten,
zunaechst bis zu 100% finanziert werden
In diesem Fall wuerde jedoch eine abgestufte Loesung ins
Auge gefasst, derzufolge das Vorhaben unter der Voraussetzung in
Angriff genommen wird, dass die Industrie einen angemessenen Teil der
Finanzierung uebernimmt, sobald das Vorhaben vereinbarte Meilensteine
erreicht, die die Versprechungen des gewaehlten Loesungsansatzes
absichern
(18.)
Fuer eine Unterstuetzung kommen nur solche Vorhaben
in Frage, die von Unternehmen vorgeschlagen werden, die ihren Sitz in
der Gemeinschaft haben und in der Regel derzeit FuE Aufgaben in der
Gemeinschaft durchfuehren
Die Vorhaben selbst muessen
ebenfalls in der Gemeinschaft durchgefuehrt werden
Vorschlaege werden der Kommission normalerweise als
Antwort auf eine im Amtsblatt veroeffentlichte offene Ausschreibung
vorgelegt
(19.)
Neben der technische Qualitaet werden in der Regel
folgende Hauptkriterien fuer die Bewertung aller Vorhaben angewendet:
- Beitrag zur Industriestrategie im Lichte der Ziele von
ESPRIT
- Gemeinschaftsdimension
- technische und
wissenschaftliche sowie Management-Faehigkeit zur Durchfuehrung des
vorgeschlagenen Arbeitsprogramms,
- vorgesehene Massnahmen und
Konzept fuer den Zugang Dritter zu den Ergebnissen und fuer ihre
Nutzung
(20.)
Im Rahmen der obigen allgemeinen Grundsaetze sind
folgende spezifischen Leitlinien vorgesehen (zu den verschiedenen
Elementen des Auswahlprozesses fuer die Vorhaben):
(20.1.)
Bei groesseren Vorhaben (Typ A) ist die
Beteiligung von mindestens zwei wirtschaftlich voneinander
unabhaengigen Unternehmen, mit Sitz in verschiedenen Mitgliedsstaaten
eine unabdingbare Voraussetzung fuer die Auswahl
Es gibt keine besonderen Beschraenkungen fuer die Form
einer solchen Projekt-Beteiligung
Sie kann aus einem
Verhaeltnis wie zwischen Hauptlieferant und Zulieferant bestehen aber
auch fuer die Dauer des spezifischen Vorhabens als gemeinschaftliche
Unternehmung aufgezogen sein, mit allen denkbaren Zwischenstufen
(20.2.)
Bei kleineren Vorhaben (Typ B) ist eine solche
Beteiligung aus mehreren Staaten zwar nicht unabdingbar, wird jedoch
bei ansonsten gleicher Qualifikation als deutlicher Vorteil angesehen
Um die Gemeinschaftsdimension in denjenigen Faellen zu
erhalten, in denen Vorschlaege aus einem einzigen Mitgliedsstaat
Beruecksichtung finden, sollen geeignete Vereinbarungen ausgehandelt
werden, die eine angemessene Verbreitung bzw. den Zugang zu den
Forschungsergebnissen gewaehrleisten
(21.)
In regelmaessigen Zeitabstaenden werden offene
Ausschreibungen zu allen Vorhaben stattfinden
Alle innerhalb
der Fristen eingereichten Vorhaben werden auf ihren Wert geprueft
Im Rahmen der begrenzten Haushaltsmittel wird eine Auswahl
getroffen
(22.)
Bei ansonsten gleicher Lage, werden die
Haupt-Entscheidungsfaktoren ueber Projektauswahl und Zuweisung von
Mitteln in der technischen Qualitaet der Vorschlaege und der
Faehigkeit ihrer Antragsteller, die Ergebnisse zu liefern, liegen:
Konkurrieren mehrere gute Projektvorschlaege miteinander, wird nach
dem Prinzip vorgegangen, den allerbesten Vorschlag angemessen zu
foerdern, statt die Mittel ueber alle guten Vorschlaege zu verteilen
(23.)
Die Gesamtverantwortung fuer die Abwicklung des
Programms bleibt Sache der Kommission
Gleichzeitig sind aber
Stellungnahmen der Mitgliedsstaaten, der Industrie und der
akademischen Welt unerlaesslich, wenn koordinierte wirksame Massnahmen
erreicht werden sollen
Die Stellungnahmen der Mitgliedsstaaten
werden von dem Verwaltungs- und Koordinierungsausschuss (VKA)
abgegeben, der von der Kommission in Absprache mit den Regierungen der
Mitgliedsstaaten ernannte wird
(24.)
Parallel zu dieser formalen beratenden Struktur
richtet die Kommission Konsultationen mit der Industrie und, wo
geeignet, mit Hochschul- und Forschungseinrichtungen ein
Sie
organisiert diese so, dass grosse und kleine Firmen, Nutzer und
akademische und Forschungseinrichtungen Gelegenheit erhalten, ihre
Meinungen und Empfehlungen an die Kommission ueber alle groesseren
Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Struktur und der Durchfuehrung
des Programms zu aeussern
Zu diesem Zweck beabsichtigt die
Kommission, sowohl Industrielle als auch Wissenschaftliche
Beratungsgremien zu schaffen
(25.)
$SA neben der mehr traditionellen und technischen
Ueberwachung der Vertraege sorgt das Programm-Management dafuer, $EA
dass Projekte in Uebereinstimmung mit den vereinbarten strategischen
Zielen ausgeschrieben und ausgewaehlt werden $EA dass die Ziele und
das Arbeitsprogramm ueberwacht und auf den neuesten Stand gebracht
werden, um ihre strategische Gueltigkeit zu erhalten $EA dass alle in
Frage kommenden Unternehmen, Forschungsinstitute und Universitaeten
Gelegenheit erhalten, einen Beitrag zu leisten, und dass vorhandene
wissenschaftliche Ressourcen optimal genutzt werden $EA dass eine
Koordinierung zwischen den verschiedenen Aktionen und
Forschungsvorhaben erfolgt und aufrecht erhalten wird $EA -
Informationen ueber laufende und geplante Taetigkeiten und ihre
Ergebnisse allen potentiellen Nutzniessern zur Kenntnis gebracht
werden; $EA - dass Information hinsichtlich Standardisierungsfragen
ausreichende Verarbeitung und Beachtung finden $EE
(26.)
Eine Organisation ausgestattet mit
fortschrittlicher Datenverarbeitungs- und Kommunikationstechnologie,
wird eingesetzt
Sie besteht aus einem Kern
Verwaltungspersonal, das die Kontinuitaet der Aktion und die
grundlegende Infrastruktur sicherstellen soll und einer Anzahl
wissenschaftlichen Personals
Durch diese Infrastruktur sind Managementinformationen
ueber alle laufenden, abgeschlossenen oder geplanten Taetigkeiten
jederzeit verfuegbar, um die Wirksamkeit spezifischer Massnahmen
beurteilen und noetigenfalls rechtzeitig Korrekturmassnahmen
entwickeln zu koennen
Die rechtzeitige Fortschreibung von Dateien und der
Zugang zu den Daten wird durch einen Anschluss an das
Informations-Austausch-System ermoeglicht, das aufgebaut werden soll,
um den Kommunikationsbeduerfnissen aller Beteiligten an
ESPRIT-Vorhaben gerecht zu werden (siehe Absaetze 28 bis 37 im
Abschnitt II)
(27.)
ESPRIT ist ein Programm fuer vorwettbewerbliche
Forschung
Das bedeutet, dass die Ergebnisse in der Regel nicht
sofort auf dem Markt verwertet werden koennen und normalerweise ueber
das Programm hinaus, weitere FuE-Phasen durchlaufen muessen, bevor
absatzfaehige Produkte oder Verfahren daraus hervorgehen
(28.)
Andererseits liegt in einer synergistischen
Wirkung eine primaere Rechtfertigung fuer das ESPRIT Programm, indem
es eine "kritische Masse" von Forschungsanstrengungen auf ausgewaehlte
strategische technologische Schluesselziele lenkt
Dadurch soll
die Gemeinschaftsindustrie die technologischen Werkzeuge erhalten,
durch die sie ihre Wettbewerbsfaehigkeit auf dem Weltmarkt verbessern
kann
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine
angemessene Verbreitung der Informationen ueber geplante oder laufende
Arbeiten als auch ueber Ergebnisse und deren Nutzung von grundlegender
Bedeutung
Auf diese Weise kann den verschiedenen Arten von
Informationen, den unterschiedlichen beteiligten Gruppen und deren
berechtigten Interessen Rechnung getragen werden
Fuer Wissenschaftler, die unmittelbar in der Forschung
taetig sind, beabsichtigt die Kommission eine Reihe von
problemspezifischen Arbeitstreffen zu organisieren oder zu foerdern,
auf denen Informationen ueber Forschungsarbeiten auf relativ
informeller Basis ausgetauscht werden koennen
Die Teilnehmer wuerden aufgefordert und haetten einen
aktiven Beitrag zu leisten, indem sie ihre eigenen Taetigkeiten und
ihre Fortschritte vorstellen
Auch qualifizierte Beobachter aus
nicht unmittelbar an den ESPRIT-Arbeiten beteiligten Einrichtungen,
die aber ein legitimes Interesse an einer Teilnahme nachweisen,
koennten eingeladen werden
Dies wuerde eine konkrete
Infrastruktur fuer diejenigen darstellen, die in Europa auf bestimmten
Forschungsgebieten arbeiten, so miteinander in Kontakt kommen und sich
ueber ihre jeweiligen Ergebnisse unterrichten
Eine kuenftige
Zusammenarbeit und eine de facto Koordinierung der Anstrengungen
wuerde somit wirksam gefoerdert werden
(29.)
Neben dieser spezifischen technischen Loesung fuer
die Hauptakteure der Forschung soll eine weitergehende
Clearing-House-Infrastruktur geschaffen werden
Durch sie
koennen systematische Informationen ueber laufende Arbeiten oder ueber
intellektuelle Eigentumsrechte, die von den Vertragspartnern angegeben
werden muessen, gesammelt und zugaenglich gemacht werden
Dazu
koennen z.B. spezielle Konferenzen oder das
Informations-Austausch-System, das zwischen den Teilnehmern von ESPRIT
aufgebaut werden soll, eingesetzt werden
Zu diesem Zweck wird sich die Kommission in der Regel
das Recht vorbehalten, kostenlos geeignete Berichte ueber die
Ergebnisse der im Rahmen von ESPRIT durchgefuehrten Arbeiten zu
veroeffentlichen oder bekanntzumachen
(30.)
Zugang zu den Ergebnissen und ihre Nutzung werfen
noch andere Probleme auf
$SA ESPRIT ist dadurch
gekennzeichnet, dass $EA - die Industrie selbst einen betraechtlichen
Anteil der Kosten der Arbeiten traegt, $EA - die Hauptziele der
Arbeiten nur dann erreicht werden, wenn die Industrie selbst die
Ergebnisse der Arbeiten kommerziell und gewinnbringend nutzt $EE
Diese Bedingungen galten bereits, als die
ESPRIT-Pilotvorhaben noch eroertert wurden, und sie treffen im Prinzip
auch fuer andere von der Gemeinschaft finanzierte Vorhaben zu
(31.)
Nach den Leitlinien fuer diese Vorhaben liegen
Eigentum und Recht zur Nutzung von Informationen und gewerblichem
Eigentumsrecht aus den Vertragsarbeiten (Vordergrund-Wissen) im
Normalfall bei den Vertragspartnern
(32.)
Die ausfuehrlichen Vereinbarungen zwischen den
Vertragspartnern eines Vorhabens sollten in der Regel den betroffenen
Parteien ueberlassen bleiben, waehrend die Kommission lediglich dafuer
sorgt, dass die Wettbewerbsregeln nicht verletzt werden
Die
Vereinbarungen zwischen den Vertragspartnern muessen in jedem Fall
sicherstellen, dass alle Beteiligten an dem Vorhaben waehrend seiner
gesamten Dauer und zur Durchfuehrung ihres eigenen Anteils an den
Arbeiten einen garantierten und bevorzugten Zugang zu den Ergebnissen
der von den anderen Beteiligten durchgefuehrten Arbeiten erhalten
(33.)
Damit insgesamt die synergistischen Wirkungen
genutzt werden, wie sie durch die Gemeinschaftsaktion verstaerkt
werden sollen, ist jedem Projekt-Team unter bevorzugten Bedingungen
Zugang zum Vordergrund-Wissen eines anderen Teams zu gewaehren, das an
einem anderen ESPRIT-Vorhaben arbeitet, wenn durch solches Wissen fuer
das eigene Vorhaben bessere oder schnellere Ergebnisse zu erzielen
sind
(34.)
Um insgesamt die Wettbewerbsfaehigkeit der
Gemeinschaftsindustrie weiter zu foerdern, sollen andere
Industriekonzerne der Gemeinschaft, die die Ergebnisse nutzen koennen
und dies auch wuenschen, Gelegenheit erhalten, Nutzungsrechte zu
erwerben, obwohl sie nicht an den spezifischen Projekten teilgenommen
haben
Die Bedingungen dafuer sollten auf kommerzieller Basis
ausgehandelt werden und dem Beitrag der urspruenglich beteiligten
Parteien sowie der Gemeinschaft Rechnung tragen
(35.)
Wenn also der urspruengliche Partner, ohne
berechtigten Grund, die Ergebnisse der Forschung vollstaendig oder
teilweise nicht nutzen moechte, so besteht die Moeglichkeit, dass die
Gemeinschaft von ihm verlangt, einem anderen eine Lizenz entweder fuer
die Nutzung der Ergebnisse dieser Arbeiten zu erteilen oder fuer die
Weiterfuehrung der Forschungsarbeiten
(36.)
ESPRIT stellt ein sorgfaeltig und selektiv
ausgerichtetes Programm mit spezifischen Zielen dar, nicht ein
"Beihilfeprogramm"
Demzufolge braucht die Kommission
ausreichend qualifiziertes Personal, um eine wirksame,
verantwortungsvolle und transparente Abwicklung zu gewaehrleisten
(37.)
Das Gesamtprogramm soll sich ueber 10 Jahre
erstrecken, gestuetzt auf einen Ausgangs-Beschluss ueber die ersten 5
Jahre
Nach einer dreijaehrigen Aufbauphase (einschliesslich
der Pilotphase) werden in den Mitgliedsstaaten im Rahmen von ESPRIT
nahezu zweitausend Personen taetig sein
(38.)
Wie schon in Abschnitt II vorgesehen wurde, werden
hier aus organisatorischen Gruenden 5 Forschungsgebiete und eine
Infrastrukturaufgabe unterschieden
$SA FuE Taetigkeiten, die
sich in eines oder mehrere der Gebiete einordnen lassen, betreffen $EA
eine vergleichsweise kleine Zahl groesserer strategisch ausgerichteter
Vorhaben, die komplexe Planung und Koordination erfordern, und $EA
eine viel groessere Zahl von relativ kleinen Vorhaben, die trotz ihrer
grossen Zahl nicht proportional mehr Personal erfordern, da sie
vereinfachte Verfahren zur Ueberwachung und Koordination erlauben $EE
(39.)
Folglich laesst sich der projektbezogene
Personalbedarf wie folgt aufschluesseln:
A Hauptkoordinator 1A
b Stabseinheit (Etatplanungspersonal) 3A
c Unterprogrammkoordination 6A
d Vorhabensverwalter und Vertragsverwalter $FTN fuer grosse Vorhaben 30A
e Vorhabensverwalter und Vertragsverwalter $FTN fuer kleine Vorhaben 24A
$FTNB Die Aufgaben des Vorhabens- und Vertragsverwalters
umfassen die technische Abwicklung der Vorhaben, die Beurteilung der
Ergebnisse und alle Fragen im Zusammenhang mit der Verwaltung der
Vertraege $FTNE
(40.)
Der Erfolg von ESPRIT haengt auch von der Wirksamkeit einer
angemessenen Infrastruktur ab, fuer die zusaetzliches Fachpersonal notwendig
ist
Es ist folgende Aufgliederung des Personals vorgesehen:
- staendige Ueberwachung des IT-Sektors und Anpassung der ESPRIT-Ziele 6A
- Verbreitung der Ergebnisse im Rahmen der vereinbarten Bedingungen 6A
- Erstellung von Berichten an das Parlament, den Rat und die Mitgliedsstaaten
ueber den Fortschritt der Arbeiten und Anpassung des Programms 2A
- Information und Konsultation der Industrie, kleiner und mittlerer Unternehmen,
Benutzergruppen, Gewerkschaften und der Oeffentlichkeit 5A
(41.)
Nach diesen Schaetzungen erfordert das gesamte
ESPRIT-Team 83 A Dienstposten
Das Programm ist so ausgerichtet, dass es sich bei allen
oder den meisten um Posten auf Zeit handelt
(42.)
$SA Organisation und Management von ESPRIT mit
dieser vergleichsweise geringen Anzahl von Dienstposten stellt eine
eigene Herausforderung dar, da $EA Gemeinschafts-FuE besonders
transparent verwaltet und abgerechnet werden muss $EA industrielle
strategische Orientierung besonders hohe Flexibilitaet, schnelle
Reaktion und Konzentration auf Schluesseltechnologien erfordert $EA IT
ein schnell fortschreitendes und stark wechselndes Gebiet ist $EA
ESPRIT fuer die Durchfuehrung der FuE horizontale und vertikale
Integration von FuE zwischen Firmen, Forschungszentren und
industriellen Nutzern erfordert $EA ESPRIT eng verknuepfte aber sehr
verschiedenartige Einzelthemen umfasst, mit hohem Anspruch an ein
interdisziplinaeres Vorgehen $EA Zugang und Verbreitung des
Ergebnisses schnell aber sorgfaeltig erfolgen muss $EE
(43.)
Dies wird durch folgende Argumentation bestaetigt:
(a.)
Kommissions-Programme, die zumindest im Umfang
vergleichbar sind, wenn auch nicht in Komplexitaet und
Interdisziplinaritaet, setzen 1 A pro 0,5 bis 5 MECU pro Jahr an
Im ESPRIT-Ansatz hat jeder A Dienstposten im Mittel die
Verantwortung ueber etwa 20 MECU ueber den 10 Jahresrahmen, d.h. etwa
2 MECU pro Jahr
(b.)
Beim Projektmanagement dieser Art wird allgemein ein
Ansatz von 10% des gesamten Forschungsaufwands fuer
Programm-Verwaltung und -Organisation als vernuenftige Groessenordnung
angesehen
Die obigen Zahlen entsprechen weniger als 5% der
nach Abschluss der Aufbauphase aktiven Forscher
(44.)
Die oben genannten Zahlen stellen ein Minimum dar,
um alle wesentlichen zentralen Management-Aufgaben in einer Art zu
erfuellen, die mit den institutionellen Aufgaben die mit der
Durchfuehrung von ESPRIT verknuepft sind, vereinbart ist und die am
besten zu ihrem technischen Erfolg beitraegt
(1.)
Haushaltslinie
7310 - Informationstechnologien - Aktion ESPRIT
(2.)
Rechtsgrundlage
- Artikel 235
- Entschliessung des Rates vom 15. Juli 1974
- Entschliessung des Rates vom 11. September 1979
- Beschluss des Rates vom 21. Dezember 1982 - 82/878/EWG
(3.)
Beschreibung des Vorhabens
Ziel der vorgeschlagenen Aktion ist der Ausbau der Kapazitaet der
europaeischen IT-Industrie, um ihre Wettbewerbsfaehigkeit gegenueber der
internationalen Konkurrenz zu verbessern
Das Programm ESPRIT (Europaeisches Strategisches Programm
fuer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der
Informationstechnologien) muss das Kernstueck einer Strategie
darstellen, mit deren Hilfe bis 1990 eine leistungsfaehige
IT-Industrie der Gemeinschaft aufgebaut werden soll
Aufgrund der Erfahrungen auf dem Gebiet der gemeinsamen FuE
verfolgt das Hauptprogramm das Ziel, die technologische Grundlage
einer Gemeinschaftsindustrie auf folgenden Gebieten bis zu einem
vorwettbewerblichen Stadium auszubauen:
(1.)
Fortgeschrittene Mikro-Elektronik,
(2.) Software-Technologie
(3.) Fortgeschrittene Informationsverarbeitung,
(4.) Bueroautomation
(4.)
Begruendung des Vorhabens
Die neuen Informationstechnologien (IT) koennen fuer den Rest dieses
Jahrzehnts als die wichtigste Quelle des technologischen Fortschritts
angesehen werden
Fuer die europaeische Wirtschaft, die sich auf die Industrie
abstuetzt, ist die IT von lebenswichtiger Bedeutung
Es ist
daher unbedingt erforderlich, eigene Kapazitaeten in den
Schluesselbereichen dieses Sektors aufzubauen, wenn die Gemeinschaft
in der Lage sein will, den Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten und
Japan aufzunehmen oder als gleichberechtigter Partner aufzutreten
Die Nutzung des wirtschaftlichen Wachstums und der
potentiellen Vorteile der IT sind von herausragender Bedeutung fuer
die Gemeinschaft
Dies gilt insbesondere fuer die Nutzung
unserer technologischen Errungenschaften und fuer die mittel- und
langfristigen Ressourcen, die in der FuE im IT-Bereich enthalten sind
(5.)
Finanzielle Auswirkung des Vorhabens auf die
Interventionsmittel (MIO ECU)
(5.0.)
Auswirkung auf die Ausgaben
(5.0.0.) $SA Gesamtkosten waehrend der voraussichtlichen Gesamtdauer
$EA zu Lasten des Gemeinschaftshaushalts 748
$EA zu Lasten der einzelstaatlichen Haushalte
$EA zu Lasten sonstiger einzelstaatlicher Sektoren 690 $EE
Gesamtkosten: 1438
(5.0.1.)
Mehrjaehriger Faelligkeitsplan
Verpflichtungsermaechtigungen
Zahlungsermaechtigungen
(5.0.2.)
Berechnungsweise
(a.)
Vertragsausgaben
Diese Ausgaben decken die finanzielle
Beteiligung der Gemeinschaft an den Forschungsarbeiten, die im Rahmen
von Kostenteilungsvertraegen durchgefuehrt werden (Forschung und
Entwicklung fuer insgesamt 9268 Mann-Jahre); die Vertraege sind mit
den auf diesem Gebiet spezialisierten Industriebetrieben und
Forschungsinstituten der Mitgliedsstaaten abzuschliessen (die mittlere
finanzielle Beteiligung der Gemeinschaft liegt bei etwa 50% der
Gesamtkosten)
(b.)
Sachausgaben (Sitzungen des Verwaltungsausschusses und der
Arbeitsgruppen, Konsultation von Sachverstaendigen, Dienstreisen, Verbreitung
von Dokumenten oder Techniken, Nutzung von EDV Anlagen)
(c.)
Personalausgaben
Der Mittelbedarf fuer das Programm wurde auf der Basis des nachstehenden
Personalbedarfs errechnet:
(1.)
1984
51 Bedienstete auf Zeit der Laufbahngruppe A
9 Bedienstete auf Zeit der Laufbahngruppe B
31 Bedienstete auf Zeit der Laufbahngruppe C
(2.) 1985 und folgende Jahre
83 Bedienstete auf Zeit der Laufbahngruppe A
17 Bedienstete auf Zeit der Laufbahngruppe B
50 Bedienstete auf Zeit der Laufbahngruppe C
Die Berechnungen beruecksichtigen die Entwicklung der Gehaelter bei der
Kommission, die fuer die Veranschlagung der in den Haushaltsplan 1982
eingesetzten Mittel zugrunde gelegt wurden und geht fuer die spaeteren
Jahre von einer Erhoehung aus, die der Entwicklung des allgemeinen
Preisniveaus in der Gemeinschaft entspricht, das fuer die Festlegung der
dreijaehrigen finanziellen Vorausschau zugrunde gelegt wurde, d.h. 7%
jaehrlich
Finanzielle Auswirkungen auf die Mittel fuer Personal- und
Sachausgaben
(6.)
(Siehe Punkt 5 bzw. Kapitel 73 von Teil B des
Haushaltsplans)
(7.)
Finanzierung der Ausgaben
Die erforderlichen Mittel zur Deckung der Beteiligung der
Gemeinschaft an diesem Vorhaben sind in die kuenftigen Haushaltsplaene
der Gemeinschaft einzusetzen
etwaige Auswirkungen auf die Einnahmen
(8.)
- Gemeinschaftssteuer auf die Dienstbezuege der Beamten
- Beitraege der Beamten zur Versorgungsordnung
Vorgesehenes Kontrollsystem
(9.)
- Verwaltungsinterne Kontrollen durch die GD "Finanzkontrolle" in Bezug auf
die Ausfuehrung des Haushaltsplans
- Wissenschaftliche Kontrollen :
VKA (Verwaltungs- und Koordinierungsausschuss)
Wissenschaftliche Beamte der Task Force IT
- Kontrollen durch den Rechnungshof gemaess den Bestimmungen der
Vertraege