Die schweizerische Wirtschaft im Winter 1989/90
Abgeschwächter Aufwärtstrend in Sicht
Nachdem sich die wirtschaftlichen Auftriebskräfte im 4. Quartal 1989 verstärkt hatten, zeichnet sich für die kommenden Monate ein leicht abgeschwächter Aufwärtstrend ab. Trotzdem erwarten die befragten Industriebetriebe für das ganze Jahr 1990 zum Teil deutlich höhere Inland- und Exportumsätze als 1989. Auch die Aussichten bezüglich der Ertragslage werden per Saldo nach wie vor positiv beurteilt.
Industrie:
Für das 1. Quartal 1990 mit einem im Vorjahresvergleich etwas
kleineren Anstieg von Produktion und Auftragseingang als im 4. Quartal 1989.
Baugewerbe:
Aufgrund des hohen Arbeitsvorrats wird die Bautätigkeit im
1. Quartal 1990 gegenüber dem Vorjahr nochmals steigen. Beim Auftragseingang
zeichnet sich im Hochbau allerdings ein Rückgang ab.
Detailhandel:
Nach dem insgesamt zufriedenstellenden Weihnachtsgeschäft
erwarten die befragten Grossverteiler für die nächsten Monate
eine anhaltende Umsatzsteigerung.
Tourismus:
Trotz Schneemangel verzeichnete die Hotellerie über die
Festtage eine positive Entwicklung. Auch die Aussichten für die ganze
Wintersaison 1989/90 werden optimistisch beurteilt.
Das "Konjunkturpanorama erscheint vierteljährlich
Redaktion: B. Arnet
Industrie: Positive Umsatz- und Ertragserwartungen
Auch im
4. Quartal
1989 hielt der günstige Geschäftsverlauf in der
schweizerischen Industrie an. Bei den im Dezember befragten rund 200
Unternehmen lagen Auftragseingang, Produktion, Umsatz und Beschäftigung
deutlich über dem Vorjahresniveau. Die tatsächliche Entwicklung war zudem
positiver, als die Firmen in unserer Septembererhebung für das 4. Quartal
erwartet hatten. Die Kapazitätsauslastung erhöhte sich von 88,3 % im
3. Quartal auf 89,3% im Durchschnitt der letzten drei Monate 1989 und lag
damit auch über dem Vorjahreswert. Aufgrund der kräftigen
Produktionsausdehnung schwächte sich der Zuwachs der Arbeitsvorräte im
Verlauf der letzten drei Monate ab. Kapazitätsengpässe und die lebhafte
Nachfrage führten erneut zu Preissteigerungen.
Die
Aussichten
für das
1. Quartal 1990
sind weiterhin günstig. Im
Vorjahresvergleich erwarten die von uns befragten Firmen mehrheitlich höhere
Auftragseingänge und Arbeitsvorräte. Besonders zuversichtlich werden
Produktion und Umsatz beurteilt, gehen doch 51 % der Befragten von einem
erneuten Produktionsanstieg und 59 % von grösseren Umsätzen aus.
Für das
ganze Jahr 1990
rechnen 83 % der Befragten mit höheren
Gesamtumsätzen als 1989, wobei rund ein Drittel eine Zunahme von über 6 %
erwartet. Ähnlich präsentiert sich das Bild bei den Exportumsätzen. Hier
gehen 69 % der Unternehmen von einem weiteren Anstieg aus, und 38 % der
Befragten prognostizieren gar einen Exportzuwachs von über 6 %. Auch
hinsichtlich der Ertragsentwicklung im laufenden Jahr herrscht Optimismus vor.
Nachdem bereits 1989 mehr als die Hälfte der Firmen eine gegenüber dem
Vorjahr bessere und nur knapp ein Fünftel eine schlechtere Ertragslage
meldeten, rechnen 37 % der Unternehmen für 1990 mit einer weiteren
Verbesserung, während nur 20 % von einem Ertragsrückgang ausgehen.
Die Entwicklung in
den einzelnen Branchen
verlief wie gewohnt
uneinheitlich. Eine überdurchschnittliche Umsatzentwicklung verzeichneten in
den letzten drei Monaten 1989 die Nahrungsmittel- und die Chemiebranche sowie
die grösseren Firmen der Papierindustrie. Über dem Durchschnitt aller Branchen
liegende Produktionszunahmen meldeten die Unternehmen der Maschinenindustrie und der Chemie. In diesen Sparten wird auch für das 1. Quartal 1990
mit überdurchschnittlich günstigen Produktionsaussichten gerechnet. Unter dem
Branchenmittel liegen hingegen die Erwartungen hinsichtlich Produktion und
Umsatz in der Metallindustrie.
Leichte Wachstumsverlangsamung der Auftragseingänge erwartet
In den letzten drei Monaten 1989 entwickelten sich die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland im Vorjahresvergleich um 9 Prozentpunkte besser, als die befragten Firmen in der Septembererhebung erwartet hatten. Der positive Saldo des gesamten Auftragseingangs stieg von +47 % im 3. Quartal auf +52 % im 4. Quartal. Allerdings rechnet die Mehrheit der Unternehmen in den kommenden drei Monaten mit einer leichten Verlangsamung des Aufwärtstrends. Mit einem im Vorjahresvergleich positiven Saldo von +39 % liegt der für das 1. Quartal 1990 erwartete Bestellungseingang deutlich unter der tatsächlichen Entwicklung der letzten drei Monate 1989 und ist damit auch 4 Prozentpunkte kleiner als anlässlich der Umfrage vom September erwartet worden war.
Produktion und Arbeitsvorrat über dem Vorjahresstand
Die Produktion, die im Durchschnitt der ersten drei Quartale 1989 um rund 3,5 % über dem Vorjahresstand gelegen hatte, nahm im letzten Vierteljahr erneut zu. Im Vergleich zum 4. Quartal 1988 wiesen per Saldo 44 % der Firmen einen Produktionszuwachs aus. Überdurchschnittlich hoch war dieser Anteil in der Maschinen- und in der chemischen Industrie, deren Betriebe auch für die ersten drei Monate 1990 Produktionssteigerungen gegenüber dem Vorjahr erwarten, die deutlich über dem Mittel aller Branchen liegen. Unterdurchschnittlich verlief die Produktionsentwicklung hingegen in der Papier- und der Nahrungsmittelindustrie.
Der Arbeitsvorrat lag Ende 1989 mit einem Saldo von +29 Prozentpunkten zwar über dem Vorjahresstand, gegenüber Ende September 1989 war hingegen ein Rückgang zu verzeichnen. Im 1. Quartal 1990 dürfte sich die Zunahme der Auftragsbestände verlangsamen, rechnen doch per Saldo nur noch 19 % der Befragten mit über dem Stand von Ende März 1989 liegenden Auftragspolstern.
Höhere Kapazitätsauslastung und Beschäftigung
Der durchschnittliche Auslastungsgrad der technischen Produktionskapazitäten stieg von 88,3 % im 3. Quartal auf 89,3 % in den letzten drei Monaten 1989 und lag damit 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Besonders stark ausgelastet sind die Kapazitäten zur Zeit in der Chemie und in der Metallindustrie, unter dem Durchschnitt aller Branchen liegen hingegen die entsprechenden Werte in der Maschinen- und vor allem in der Nahrungsmittelindustrie.
Trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt wurden die Personalbestände im Verlauf der letzten drei Monate 1989 weiter erhöht. 27% der Firmen meldeten eine Zunahme und nur 18 % der Befragten einen Rückgang der Belegschaft. Aufgrund der nach wie vor hohen Kapazitätsauslastung und der anhaltend guten Absatzaussichten wird im 1. Quartal 1990 sogar mit einem verstärkten Beschäftigungsanstieg gerechnet.
Starker Anstieg von Umsätzen und Verkaufspreisen
Die Umsätze übertrafen im 4. Quartal 1989 sowohl das Niveau des 3. Quartals wie auch den Vorjahreswert. Stark über dem Durchschnitt aller Branchen verlief die Umsatzentwicklung mit positiven Saldi von über 80 % in der Chemie und in der Nahrungsmittelindustrie. Für das 1. Quartal 1990 rechnen die befragten Firmen mit einem etwas schwächeren Aufwärtstrend. Die Fertigwarenlager lagen im Zeitraum Oktober bis Dezember 1989 entgegen den in der Septembererhebung gehegten Erwartungen leicht über dem Stand vor Jahresfrist. Trotzdem erlaubte die gute Absatzlage eine Anpassung der Verkaufspreise. Im Verlauf der letzten drei Monate 1989 erhöhten per Saldo 9 % der Unternehmen ihre Verkaufspreise. Im 1. Quartal 1990 dürfte sich der Preisauftrieb deutlich verstärken, rechnet doch per Saldo rund die Hälfte der Firmen mit weiteren Preiserhöhungen.
Positive Umsatzaussichten 1990
Für das ganze Jahr 1990 erwarten 83 % der Befragten höhere Umsätze als 1989, während nur 9 % einen Rückgang befürchten. 34 % der Unternehmen gehen von einer Umsatzsteigerung zwischen 3 und 6 %, weitere 30 % sogar von einer Zunahme von über 6 % aus. Unterschiedlich präsentiert sich die Lage in den einzelnen Branchen. Ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum prognostizieren vor allem die Firmen der Papierindustrie, unter dem Mittel aller Branchen liegen hingegen die Aussichten in der Metallindustrie. In der Maschinenindustrie ist einerseits mit 54 % der Anteil der Betriebe am grössten, die ein Umsatzwachstum von über 6 % erwarten, andererseits rechnen aber auch 8 % der Befragten mit einem Rückgang in dieser Grössenordnung.
Auch die Exportaussichten für 1990 werden optimistisch beurteilt. Rund 69 % der Unternehmen gehen von einer weiteren Exportzunahme im Vergleich zu 1989 aus, wobei 38 % der Befragten sogar einen Zuwachs von über 6 % prognostizieren. Demgegenüber befürchten nur 13 % eine Abnahme. Abweichend von der Lage der einzelnen Branchen bezüglich der gesamten Umsatzerwartungen, rechnen bei den Exportumsätzen neben den befragten Firmen der Metallindustrie auch diejenigen der Nahrungsmittel- und der Papierindustrie mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung für 1990.
Verbesserte Ertragslage
Die Ertragslage der Industrie hat sich 1989 mehrheitlich erneut verbessert. 57 % der Unternehmen verzeichneten bessere und nur 18 % niedrigere Erträge als im Vorjahr. Besonders günstig war die Entwicklung in den grösseren Betrieben. In den einzelnen Branchen präsentierte sich das Bild hingegen sehr unterschiedlich. Eine per Saldo stark überdurchschnittliche Ertragsverbesserung wiesen die Firmen der Metall- und insbesondere der chemischen Industrie aus. Während in der Nahrungsmittelindustrie nur unterdurchschnittliche Zuwächse zu verzeichnen waren, mussten die Unternehmen der Papierindustrie per Saldo sogar Ertragseinbussen hinnehmen.
Im laufenden Jahr dürfte sich das Wachstum der Erträge verlangsamen, rechnen
doch insgesamt nur noch 37 % der Firmen mit einer weiteren Verbesserung
gegenüber 1989, während 20 % eine Verschlechterung der Ertragslage erwarten.
Besonders positiv werden die Aussichten in den kleineren Unternehmungen der
Chemie und der Maschinenindustrie beurteilt. Mit stagnierenden Erträgen
rechnet die Metallindustrie, während die Firmen der Papierindustrie
mehrheitlich einen erneuten Rückgang befürchten.
B. Bébié
Lage und Aussichten einzelner Wirtschaftszweige
Hoch- und Tiefbau
Das Wachstum der realen Bautätigkeit hat sich im Vorjahresvergleich gemäss Nationaler Buchhaltung von noch 7,4 % im ersten und 6,1 % im zweiten Quartal auf 4,7 % im dritten Quartal 1989 abgeschwächt. Laut Umfrage des Baumeisterverbandes lag der Bestellungseingang im Bauhauptgewerbe während des dritten Quartals 1989 um insgesamt 2,2 % über dem Vorjahresniveau, wobei vor allem industriell-gewerbliche Bauten (+7,2 %) gefragt waren, während die Wohnbau- und Tiefbaunachfrage stagnierte. Der Auftragsbestand nahm im Vorjahresvergleich um 9,2 % auf 11,3 Mrd Fr. zu, was die Beschäftigung für rund neun Monate sichert.
Für das
vierte Quartal
meldeten von den knapp vierzig an der SBG-Umfrage
beteiligten Bauunternehmern per Saldo 6 % im Hochbau und 15 % im Tiefbau
einen gegenüber
dem Vorjahr rückläufigen Bestellungseingang. Trotz hohem Bauvolumen lagen
die Arbeitsvorräte bei per Saldo einem Drittel der antwortenden Baufirmen
über den Vorjahreswerten. Die Preise blieben zwischen September und
Dezember 1989 mehrheitlich stabil. Beim Personalbestand meldeten 63 % der von
uns befragten Firmen Ende Dezember 1989 eine im Vorjahresvergleich
unveränderte Zahl. Per Saldo ergab sich aber bei 16 % der Firmen eine Zunahme.
Im
ersten Quartal 1990
erwarten die meisten Baubetriebe saisonal niedrige
aber gleich hohe Bestellungseingänge wie im Vorjahr. Im Hochbau ist der Trend
eher rückläufig, während im Tiefbau eine leichte Zunahme abzusehen ist. Das
Bauvolumen dürfte aber wegen des noch grossen Auftragbestandes in beiden
Sparten höher sein als im ersten Quartal 1989. Der Personalbestand soll bei 80
% der antwortenden Baufirmen gleich bleiben und bei per Saldo 5 % der
Antwortenden zunehmen. Bei der Hälfte der Bauunternehmen dürften innerhalb
des ersten Quartals 1990 die Preise für Hochbauleistungen steigen, die der
Tiefbauleistungen gleich bleiben, während in beiden Bereichen je ein Viertel
mit Preisnachlässen rechnet.
Für das
ganze Jahr 1990
sieht kein einziger der von uns befragten
Bauunternehmer noch zunehmende Aufträge für Einfamilienhäuser, hingegen
rechnen drei Viertel mit Einbussen. Auch im Mehrfamilienhausbau zeichnet sich
ein Nachfragerückgang ab: der Saldo der "Abnahme"-Meldungen beträgt 32 %.
Lediglich im Industrie- und Dienstleistungsbau erwarten 35 % der
antwortenden Baubetriebe mehr und 54 % gleichviele Aufträge wie 1989. Die
Investitionen in Werkhof und Maschinenpark dürften 1990 bei der Mehrheit der
Baufirmen gleich hoch bleiben wie letztes Jahr, per Saldo aber leicht
zunehmen.
R. Enz
Detailhandel
Gemäss vierteljährlicher SBG-Umfrage sind die Detailhandelsumsätze im ganzen Jahr 1989 um schätzungsweise 3,5 - 5 % gestiegen. Die Grossverteiler erzielten insgesamt mehrheitlich positive Ergebnisse. Im Bekleidungs- und Textilbereich sowie im übrigen Nonfood-Bereich wurden jedoch vereinzelt niedrigere Umsätze verzeichnet. Eine ähnliche Entwicklung ergab sich im Weihnachtsgeschäft. Bei 60 % der befragten Grossverteilern war der Gesamtumsatz im Weihnachtsgeschäft 1989 besser und bei 40 % gleich wie im Vorjahr. Überdurchschnittlich war die Umsatzzunahme im Nahrungs- und Genussmittelbereich. Demgegenüber haben die Verkäufe im übrigen Nonfood-Bereich überwiegend stagniert und im Handel mit Textil und Bekleidung waren sie wetterbedingt per Saldo sogar leicht rückläufig. Die höheren Einkommen, die gute Konsumstimmung sowie die günstige Lage der Feiertage beeinflussten das Weihnachtsgeschäft positiv, während sich das milde Winterwetter sowie die höheren Preise eher negativ auswirkten.
Die durchschnittlichen Verkaufspreise des Gesamtsortiments waren 1989 bei fast allen Umfrageteilnehmern höher als im Vorjahr. Im Nahrungs- und Genussmittelbereich meldeten sogar alle Grossverteiler einen Verkaufspreisanstieg, wobei die Zunahme zwischen 1,5 und 3 % betrug. Insgesamt ist die Bruttomarge 1989 gegenüber dem Vorjahr gestiegen, bei Bekleidungsartikeln und Textilien allerdings mehrheitlich unverändert geblieben.
Die positive Entwicklung im Detailhandel dürfte sich im 1. Vierteljahr 1990
fortsetzen. Am zuversichtlichsten beurteilt werden die Aussichten in der
Sparte Nahrungs- und Genussmittel, wo alle Umfrageteilnehmer gegenüber der
Vorjahresperiode höhere Umsätze erwarten. Im Bekleidungs- und Textilwarenhandel sowie im übrigen Non-Food-Bereich hingegen rechnen
einzelne Grossverteiler mit stagnierenden Umsätzen. Alle Befragten sehen im
1. Quartal 1990 höhere durchschnittliche Verkaufspreise im Gesamtdetailhandel
vor, obwohl in der Sparte Textilien und bei den übrigen Nonfood-Artikeln einige
Grossverteiler die Verkaufspreise unverändert lassen wollen. Die Gesamtbruttomarge dürfte ebenfalls steigen. Nur im Bereich Bekleidung und Textil
erwarten die meisten Grossverteiler eine Stagnation.
Frau E. Messner
Tourismus
Trotz des akuten Schneemangels konnten die meisten der 26 befragten Kurdirektoren aus den wichtigsten Schweizer Wintersportregionen eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung über die Festtage 1989/90 registrieren. 23 der befragten Kurdirektoren meldeten eine gegenüber dem Vorjahr höhere oder zumindest gleichgebliebene Zahl der Übernachtungen in der Hotellerie. Eine ähnliche Entwicklung wies die Parahotellerie auf, wobei hier wie auch in der Hotellerie die Unverändert-Meldungen überwogen. Hingegen mussten die Bergbahnen und Skilifte starke Einbussen hinnehmen. In knapp 80 % der befragten Orte meldeten die Bergbahnen weniger Frequenzen als im Vorjahr, wobei einige Anlagen während der Festtage ihren Betrieb überhaupt nicht aufnehmen konnten. Mehr Gäste über die Festtage verzeichneten überwiegend die Wintersportorte in Graubünden, während im Berner Oberland und im Wallis mehrheitlich eine gegenüber dem Vorjahr gleichbleibende Entwicklung gemeldet wurde. Demgegenüber ging in einzelnen Wintersportorten der Ostschweiz die Gästezahl zurück.
Für die laufende Wintersaison 1989/90 (November bis April) bleiben die
Aussichten weiterhin positiv, obwohl die Erwartungen aufgrund der
ungewissen Schneelage mit grosser Unsicherheit behaftet sind. Aufgrund des
bisherigen Buchungseingangs rechnen knapp zwei Drittel der befragten
Kurdirektoren mit mehr Hotelgästen als im Vorjahr. Dabei erwarten die
Kurdirektoren bei den ausländischen Gästen im Durchschnitt eine höhere
Zuwachsrate als bei den Inländern. Insbesondere aus Italien, der BR
Deutschland und aus Grossbritannien wird mit einem verstärkten Zustrom von
Hotelgästen gerechnet. Eine stagnierende bis leicht rückläufige Tendenz
zeichnet sich hingegen aus den Benelux-Ländern, den Niederlanden, den USA und
aus Skandinavien
ab. Für die Parahotellerie wird überwiegend eine im Vorjahresvergleich
stagnierende Entwicklung erwartet.
Frau I. Meier
Doppelbesteuerungsabkommen Schweiz - Deutschland
Neue Regelung der Dividendenbesteuerung per 1. Januar 1990
Am 17. Oktober 1989 haben die Schweiz und die Bundesrepublik Deutschland ein Protokoll zur Änderung des Doppelbesteuerungsabkommens vom 11. August 1971 unterzeichnet. Das Protokoll bedarf noch der Genehmigung durch die Parlamente der beiden Vertragsstaaten und wird anschliessend einen Monat nach Austausch der Ratifikationsurkunden in Kraft treten, aber bereits ab 1. Januar 1990 anwendbar sein.
Die neue Regelung bringt den schweizerischen Investoren gesamthaft eine deutliche Besserstellung gegenüber dem heutigen Zustand. Damit wird die durch die deutsche Körperschaftssteuerreform von 1977 eingeführte Benachteiligung ausländischer Aktionäre (Steuergutschrift nur für Inländer) im Verhältnis Schweiz Deutschland teilweise gemildert.
Beim
Direktbesitz
(Beteiligungen juristischer Personen von mindestens
20 %) wird sowohl bei der deutschen Kapitalertragssteuer als auch der
schweizerischen Verrechnungssteuer der nicht rückforderbare Teil (sog.
Sockelsteuer) in zwei Stufen von bisher 15 % per 1. Januar 1990 auf 10 % und
ab 1. Januar 1992 auf 5 % gesenkt.
Für den
Streubesitz
(Beteiligungen juristischer Personen von weniger als
20 % und übrige Beteiligungen) beträgt der Maximalsatz der nicht
rückforderbaren Quellensteuer weiterhin 15 %. Da die Bundesrepublik
Deutschland aber eine einseitige zusätzliche Entlastung von 5 % gewährt, ist
die deutsche Quellensteuer tatsächlich auf 10 % begrenzt. Ein schweizerischer
Investor kann deshalb - obwohl er eine Nettodividende von 90 % erhält - die
pauschale Steueranrechnung für 15 % der Bruttodividende verlangen.
Andererseits wird aber die Bemessungsgrundlage für die Einkommenssteuer um 5 %
auf 105 % des Bruttobetrages der Dividende erhöht.
Grundsätzlich unterliegen Einnahmen aus
Genussrechten
ab 1. Januar 1990
der vollen deutschen Kapitalertragsteuer von 25 % (bisher 15 %), sofern sie
nach dem 18. Mai 1989 begründet wurden. Für alle übrigen Fälle gilt diese
Neuregelung erst ab 1. Januar 1993.
Die gegenüber dem geltenden Abkommen vorzunehmende zusätzliche Erstattung
von Quellensteuern ist erst nach
Inkrafttreten
des Protokolls -
voraussichtlich im Sommer 1990
- möglich. Bis dahin ist das bisherige
Rückerstattungsverfahren anzuwenden. Dies bedeutet konkret, dass das deutsche
Bundesamt für Finanzen vorderhand lediglich 10 % vergüten und die zusätzliche
5 % erst nach Inkrafttreten
des Protokolls - von Amtes wegen ohne zusätzlichen Antrag - erstatten wird.
In der Zwischenzeit werden auch die notwendigen Anpassungsmassnahmen noch
erfolgen müssen.
Dr. W. Jeck
UBS PORTFOLIO INVEST: Vom Baustein zum Gesamtportefeuille
Die den Finanzmärkten innewohnenden Risiken zwingen zur Diversifikation in verschiedenen Währungen und Anlagearten (Geldmarktanlagen, Obligationen, Aktien und eventuell auch Gold). Aber auch der Anlageerfolg wird dank einer breitgestreuten Anlagestrategie günstig beeinflusst, da das Risiko einer Fehleinschätzung im Verglech zur Konzentration auf einen einzigen Markt oder eine einzelne Anlageart wesentlich geringer ist.
Eine vernünftige währungs- und anlagemässige Aufteilung mittels Einzelanlagen verlangt jedoch einen recht grossen Kapitaleinsatz. Für kleinere Depots bietet der Einsatz der bestehenden SBG-Anlagefonds zwar die Möglichkeit, ebenfalls vom Diversifikationseffekt zu profitieren. Wer jedoch über verschiedene Währungen und Anlagearten im Portefeuille verfügen wollte, musste bisher sein "Anlagemenü" selbst zusammenstellen. Nun hat die SBG diese Lücke mit der Lancierung der neuen UBS PORTFOLIO INVEST-Fonds geschlossen. Mit dem Kauf der Anteile dieses Fonds verfügt der Anleger über ein professionell geführtes Portefeuille, das entsprechend seiner Risikobereitschaft in den verschiedenen Anlagekategorien investiert ist und dessen Anlageerfolg in jener Währung gemessen wird, in der der Anleger "denkt". Damit wird für den Investor - und zwar bereits für einen geringen Anlagebetrag - das schwierige Problem der optimalen Portefeuillezusammensetzung und deren laufende, aktive Anpassung gelöst. Dies unter Wahrnehmung der weltweit bestehenden Investitionsmöglichkeiten sowie unter Berücksichtigung der damit verbundenen Risiken.
Der Portfolio Invest ergänzt die bestehenden Fonds der Intrag, die länder- oder regionenweise in die einzelnen Instrumente wie Geldmarktanlagen, Obligationen und Aktien investieren und damit erst Bausteine eines Gesamtportefeuilles bilden. Der Investor muss hierbei aber letztlich selbst laufend über die Richtigkeit der Struktur seines Portefeuilles entscheiden, auch wenn Zeit und Marktkenntnisse fehlen. Mit dem UBS PORTFOLIO INVEST kauft der Anleger hingegen ein optimiertes Portefeuille - massgefertigt nach Risikoprofil und Referenzwährung. Dabei kann er nicht nur wählen, wo das Schwergewicht seiner Anlagen liegen soll: Schweizerfranken, Ecu oder US-Dollar. Er hat überdies die Möglichkeit, sich für ein tieferes (Einkommens- bzw. Income-Fonds) oder höheres Risiko (Kapitalgewinnn- resp. Capital Gain-Fonds) seiner Anlagen zu entscheiden.
Zur Auswahl stehen sechs Portfolio Invest-Fonds: UBS Portfolio Invest-Swiss
Franc Income, UBS Portfolio Invest-Swiss Franc Capital Gain, UBS Portfolio
Invest-Ecu Income, UBS Portfolio Invest-Ecu Capital Gain, UBS Portfolio
Invest-U.S. Dollar Income, UBS Portfolio Invest-U.S. Dollar Capital Gain.
ANIR
Im Banne der restriktiven Geldpolitik
Das herausstechende Merkmal der Finanzmarktentwicklung zur Jahreswende war - nicht nur aus schweizerischer Perspektive - die anhaltende Hausse der Frankenzinsen. Während die Geldkosten der übrigen wichtigen Währungen nur mehr geringfügig weiter anstiegen und im Falle der USA per Saldo sogar nachgaben, kletterten die Schweizer Geldmarktsätze zwischen Anfang Dezember 1989 und Mitte Januar 1990 je nach Laufzeit um 1 1/2 bis 2 %-Punkte in die Höhe. Die Eurofrankensätze für Dreimonats-Anlagen überstiegen dabei ab Mitte Dezember die vergleichbaren Notierungen in D-Mark und ab Ende Dezember auch jene in US-Dollar um bis zu 1 bzw. 1 1/2 %-Punkte. Um eine vergleichbare Konstellation höherer Franken- als Dollarzinsen zu finden, muss man bis zu den ersten Monaten 1974 zurückblättern. Die Kapitalmärkte befanden sich international hingegen zumindest trendmässig im Einklang; das Ausmass des Renditeanstiegs auf Frankenanleihen wurde dabei nur von japanischen Bonds übertroffen.
Scherenbewegung in den USA
Den rückläufigen Geldmarktsätzen in den USA standen per Saldo anziehende Kapitalmarktrenditen gegenüber. Darin spiegelt sich das Dilemma der Geldpolitik bei aufkeimenden Stagflationsbefürchtungen. Da die Zinssätze für Federal Funds ab Anfang Januar weiter abglitten und damit eine leichte Lockerung des geldpolitischen Kurses anzeigten, nahmen die Geschäftsbanken ihre Prime rate um 1/2 %-Punkt auf 10 % zurück. Auf der anderen Seite bekundeten die Investoren eine wachsende Skepsis in bezug auf die Bändigung der Inflation, wobei allerdings einmal mehr einzelne ungünstige Indikatoren der Preis- und Konjunkturentwicklung stark überbetont wurden. Die Rendite auf Treasury Bonds ist dadurch wieder deutlich über die 8 %-Marke gestiegen.
In Europa verharrten die Geldmarktsätze, abgesehen von den schweizerischen, wenig verändert auf hohem Niveau, während die Anleihensrenditen mässig, aber in zuletzt beschleunigtem Trend weiter anzogen. Ein Nachholeffekt bezüglich der Zinsentwicklung stellte sich auf den japanischen Märkten ein, nachdem die dortige Geldpolitik aufgrund politischer Rücksichten allzu spät auf einen restriktiveren Kurs eingeschwenkt war. Als Antwort auf die Yen-Schwäche erhöhte die Bank of Japan am 25. Dezember den Diskontsatz um 1/2 %-Punkt auf 4 1/4 %. Als die erhoffte Wirkung auf den Devisenmarkt ausblieb, schnellte das Renditeniveau für japanische Staatsanleihen in der ersten Januarhälfte um einen vollen Prozentpunkt auf 6,7 % empor.
Neuer Zinsschub in der Schweiz
Auch im Falle der Schweiz wurde die Zinsgestaltung vom Währungsverlauf stark mitgeprägt. Die temporär akzentuierte Frankenschwäche veranlasste die Nationalbank zu einer weiteren Straffung der geldpolitischen Zügel, was zusammen mit dem Einfluss des Jahresultimos die Eurofrankensätze am kurzen Ende an die 10 %-Marke hinauftrieb. Der flexible Lombardsatz der SNB, dessen Abstand zum jeweiligen Tagesgeldsatz der beiden Vortage ab Mitte Dezember auf 2 %-Punkte ausgeweitet wurde, überstieg Anfang Januar sogar die 12 %-Limite. Auch nach Abklingen von Ultimo-Einfluss und Frankenschwäche verharrte das Zinsniveau im kurzen Bereich auf hohem Niveau um 9 1/2 %, was auf eine unvermindert restriktive Geldpolitik schliessen lässt. Eine Lockerung dieser Politik ist laut wiederholter Bekräftigung der SNB vorläufig nicht zu erwarten.
Neben den Festgeldsätzen der Grossbanken, die weitgehend parallel zur Entwicklung der Eurofrankensätze verlaufen, löste der massive Zinsschub am Geldmarkt eine Reihe weiterer Zinsanpassungen aus. Der Obligationenmarkt reagierte mit nur leichter Verzögerung mit einem Renditeanstieg von rund 1/2 %-Punkt innert Monatsfrist, wobei auch Bundesanleihen die Renditemarkte von 6 % übertrafen. Im selben Ausmass, teilweise auch noch stärker, mussten die Banken ihre seit Anfang November stabil gebliebenen Vergütungen für Kassenobligationen heraufsetzen. Auf der Aktivseite erfuhren die kommerziellen Ausleihungssätze in mehreren Etappen einen kräftigen Auftrieb.
In diesem Umfeld stehen die Spar- und Hypothekarzinsen zunehmend quer im Raum.
Da nicht mit einer baldigen Trendwende in der allgemeinen Zinsentwicklung
gerechnet werden kann und der Abfluss von Spargeldern unvermindert anhält,
wird eine Anpassung auch in diesem Bereich unumgänglich. Die neue Zinsrunde
erfolgt von Bank zu Bank in unterschiedlichem Ausmass und zu unterschiedlichen
Zeitpunkten. Die SBG erhöht ihre Vergütungen im Sparsortiment per ...... um
... %-Punkt; die Zinssätze für bestehende Hypotheken werden per ....... um
... %-Punkt auf ... % (Wohnbauten), jene für Neuhypotheken per ....... auf
... % angehoben.
FYC
Keine Fortsetzung der Novemberhausse
Nach der sprunghaften Erhöhung im November tendierte der Goldpreis im Dezember vorwiegend wegen Gewinnmitnahmen zunächst leicht schwächer. Gerüchte über ein Rücktrittsangebot Gorbatschows und die Intervention der USA in Panama gaben jedoch dem gelben Metall Mitte Dezember erneut Auftrieb. Im Vorfeld der Feiertage beruhigte sich die Marktlage angesichts des nachlassenden professionellen Handels weitgehend. Kurz vor Jahresende kam es jedoch noch zu einem massiven Preiseinbruch. Zeitweise sanken die Goldnotierungen wieder unter die 400 $-Grenze. Ein noch kräftigeres Absinken wurde nur durch eine verstärkte physische Nachfrage verhindert, die vor allem von mittel- und fernöstlichen Händlern sowie von der Schmuckindustrie getragen war. In den ersten Tagen des neuen Jahres tendierte der Goldpreis zunächst weiterhin zur Schwäche. Massive Devisenmarktinterventionen der Notenbanken gegen den Dollar sorgten jedoch für eine baldige Erholung. Im weiteren Verlauf des Monats wirkten sich vor allem die unsichere innenpolitische Lage in der Sowjetunion und der verstärkte Preisauftrieb in den USA preisstützend aus.
Am 24. Januar notierte Gold bei .... $/Unze, Silber bei ..... $/Unze und
Platin bei .... $/Unze.
BET
Im Zeichen der D-Mark-Stärke
Die Jahreswende 1989/90 war geprägt durch die Dominanz der bundesdeutschen Währung. Die Hausse der D-Mark und die schwächere Verfassung des Dollars führten zu Spannungen im EWS. Am 8. Januar wurde die italienische Lira um 3 % abgewertet, und in Frankreich musste der Franc mittels Anhebung der Schlüsselzinsen gestützt werden. Der Schweizerfranken glitt trotz Erhöhung des Lombardsatzes auf 2 % über das Niveau der Tagesgeldsätze auf fast DM 92.-- ab. Er erholte sich in der Folge im Zuge markant anziehender Geldmarktzinsen und der von der SNB signalisierten Bereitschaft zur Währungsverteidigung. Der Yen reagierte hingegen kaum auf die Heraufsetzung des japanischen Diskontsatzes auf 4,25 %, und auch die Notenbankinterventionen vermochten generelle Kurseinbussen nicht zu verhindern.
Rückläufiger Dollar
Kursverlauf $/Fr.: 1.5905 (1. Dez.), 1.6090 (5. Dez.), 1.4900 (12. Jan.), 1.5130 (18. Jan.). Vor dem Hintergrund widersprüchlicher Konjunkturdaten, einer saisonal stärkeren Dollarnachfrage sowie von Dollarverkäufen des Fed und der Bank von Japan verharrte die US-Valuta bis kurz vor Mitte Dezember in einer engen Bandbreite um die Marke von Sfr. 1.60. Die Euphorie für die D-Mark, das überraschend hohe US-Handelsbilanzdefizit im Oktober und die negative Zinsdifferenz zum Schweizerfranken lösten vor Jahresende eine Dollar-Abgabewelle aus. Nachdem Eindeckungen von Kurzpositionen anfangs Januar den Dollar wieder um 6 Rappen bzw. 6 Pfennige gestärkt hatten, folgte nach Interventionen der Deutschen Bundesbank und Prime Rate-Senkungen in den USA eine erneute Tieferbewertug. Ein weiteres Dollar-Rally in Reaktion auf die politische Situation in der UdSSR wurde durch enttäuschende US-Aussenhandelszahlen im November und Besorgnis über stagflationäre Tendenzen in den USA zunichte gemacht.
Ausgedehntes D-Mark-Hoch
Kursverlauf $/DM: 1.7785 (1. Dez.), 1.7875 (5. Dez.), 1.6650 (8. Jan.), 1.7020 (18. Jan.). DM/Fr.: 89.43 (1. Dez.), 91.97 (3. Jan.), 89.03 (18. Jan.). Die Stärke der D-Mark resultierte primär aus den Erwartungen, wonach die deutsche Wirtschaft von der Marktöffnung in Osteuropa längerfristig am meisten profitieren werde. Kurstreibend wirkten auch die starken Fundamentalfaktoren, der Wegfall des US-Zinsvorteils und die Aussicht auf eine anhaltend restriktive Geldpolitik der Bundesbank. Besonders ausgeprägt waren die Kursavancen gegenüber dem Yen. Für Dämpfer im Kursbild der D-Mark sorgte dann aber eine etwas nüchternere Betrachtung der Umwälzungen im Ostblock.
Pfund-Rally nach Rekordtiefst
Kursverlauf £/$: 1.5690 (1. Dez.), 1.5617 (4. Dez.), 1.6742 (15. Jan.), 1.6472
(18. Jan.). Die geschwächte Position von Premierministerin Thatcher, die
nachlassende Konjunktur bei hoher Inflation und der autonome Höhenflug der
D-Mark liessen das Pfund Ende Dezember trotz Interventionen der Bank von
England auf das Allzeittiefst von DM 2.72 absinken. Im Januar wendete sich das
Blatt zugunsten Sterlings, das u.a. durch stabile Zinsen auf sehr hohem Niveau
und die Verbesserung im Aussenhandel Auftrieb erhielt.
THH
Anstieg der Inflationsrate auf 5 %
Der
Landesindex der Konsumentenpreise
stieg im Dezember 1989 um 0,7 %
auf 118,4 Punkte (Dezember 1982=100). Mehr als die Hälfte dieses Anstiegs war
auf höhere Heizölpreise (+26 % gegenüber November) zurückzuführen. Der
gleichzeitig schwache Frankenkurs hatte zur Folge, dass die Preise der
gesamten Importwaren innert Monatsfrist um 2,2 % zunahmen. Die Inlandwaren
verteuerten sich um 0,2 %. Im Vorjahresvergleich betrug die Teuerung der
Importwaren 6,8 % und jene der Inlandwaren 4,4 %. Die gesamte Jahresteuerung
stieg im Dezember auf 5,0 %. Dies ist die höchste Inflationsrate seit Ende
1982. Im Jahresdurchschnitt 1989 ergab sich damit eine Teuerungsrate von 3,2
% gegenüber 1,9 % im Jahre 1988. Obwohl sich die Ölpreise bereits wieder
zurückgebildet haben, dürfte die Inflationsrate in den nächsten Monaten im
Bereich von 5 % verharren, weil die gestiegenen Lohn- und Kapitalkosten
zunehmend auf die Verkaufspreise überwälzt werden.
Der
Grosshandelspreisindex
erhöhte sich im Dezember 1989 um 0,5 % auf
181,9 Punkte (1963=100). Innert Jahresfrist sind die Preise um 3,1 %
gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 1989 betrug die Teuerungsrate auf
Grosshandelsstufe 4,3 % gegenüber 2,3 % im Jahre 1988.
ARB