UBS Economic Notices (ger) 3/1992

Deutlich verbessertes Konzern-Ergebnis der SBG 1991

Die konsolidierte Erfolgsrechnung der Schweizerischen Bankgesellschaft weist für das Jahr 1991 einen um 32 % gesteigerten Cash flow nach Steuern und einen um 35 % erhöhten Konzerngewinn aus. Die Bilanzsumme stieg etwas verlangsamt auf 249 Mrd Fr. Bei ähnlich positiver Entwicklung auf Stammhaus-Ebene wird der Generalversammlung die Ausschüttung einer unveränderten Dividende beantragt. Den Aktionären wird jedoch zusätzlich pro Titel eine Gratisoption zum Bezug von SBG-Aktien abgegeben.

Markante Ertragssteigerung im Konzern

Der Gesamtertrag des SBG-Konzern stieg 1991 um 22 % auf rund 7,8 Mrd Fr. Damit konnte der Rückschlag des Vorjahres von 6,7 auf 6,4 Mrd Fr. mehr als wettgemacht und das anspruchsvolle Budget sogar leicht übertroffen werden. Dazu beigetragen haben in erster Linie die Geschäftseinheiten im Ausland, deren Beitrag an das Konzernergebnis sich auf 25 % gesteigert hat. Nahezu alle Sparten trugen zum substantiell besseren Gesamtertrag bei. Der Saldo des Zinsengeschäfts stieg um 23 % auf 3,3 Mrd Fr. Er profitierte dabei vom starken Rückgang der kurzfristigen Dollarzinssätze, welcher massgeblich zu den günstigeren Refinanzierungsbedingungen im Ausland beitrug. Der Handelserfolg konnte um insgesamt 44 % auf 1,3 Mrd Fr. gesteigert werden, wobei im Handel mit Wertschriften und Zinsinstrumenten die unbefriedigenden Vorjahresergebnisse korrigiert und im Handel mit Devisen, Noten und Edelmetallen das hohe Vorjahresniveau sogar noch übertroffen wurde. Das gesamte Dienstleistungsgeschäft (Kommissionen) ergab dank stark ausgeweiteten Aktivitäten und günstigeren Marktbedingungen einen um 20 % höheren Ertrag von 2,7 Mrd Fr.

Auf der Aufwandseite schlugen sich der weitere Ausbau unserer Geschäftstätigkeit im Ausland, die Abschwächung des Frankenkurses und die erhöhte Teuerung in einem Anstieg der Personalkosten um 15 % auf 2,9 Mrd Fr. nieder, obwohl sich das Wachstum des Personalbestandes deutlich verlangsamte. Die Zunahme des Sachaufwands konnte mit strikten Kostenkontrollen auf 8,6 % (1,5 Mrd Fr.) begrenzt werden. Die Steuerrechnung fiel dagegen mit 424 Mio Fr. um 73 % höher aus.

Bei Gesamterträgen von 7,8 Mrd Fr. und Aufwendungen von insgesamt 4,8 Mrd Fr. resultierte somit ein um 32 % höherer Cash flow nach Steuern von 2,958 Mrd Fr. Für Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen wurden mit 1,7 Mrd Fr. insgesamt 30 % mehr Mittel beansprucht als 1990 und 8 % mehr als 1989. Der grösste Teil betrifft vorsorgliche Rückstellungen für Delkredererisiken; diese haben als Folge der weltweiten Konjunkturschwäche und der Baisse im schweizerischen Immobiliensektor markant zugenommen. Im einzelnen wurden 654 Mio Fr. Abschreibungen vorgenommen, Rückstellungen von 948 Mio Fr. für Delkredere- und Länderrisiken gebildet und 120 Mio Fr. für Wertberichtigungen und Rückstellungen für andere Risiken aufgewendet. Rund zwei Drittel der Abschreibungen betreffen EDV- und Telekommunikationsanlagen sowie Betriebsaustattungen. Der gesamte Konzerngewinn verbesserte sich um 35 % auf 1'216 Mio Fr.

Verlangsamtes Bilanzwachstum

Die konsolidierte Bilanzsumme des SBG-Konzerns stellte sich Ende 1991 auf 249,3 Mrd Fr. gegenüber 234,0 Mrd Fr. Ende 1990. Mit dem im Vergleich zum Vorjahr schwächeren Bilanzwachstum von 6,5 % fand die Verlangsamung des Wachstums der Weltwirtschaft auch in unserer Bilanz ihren Niederschlag. Bei unveränderten Währungsrelationen wäre die Abflachung noch stärker ausgefallen. Hatte nämlich der markante Rückgang des Dollarkurses 1990 einen negativen Effekt auf die Frankenwerte der Bilanz, so führte nun die Höherbewertung der meisten Währungen gegenüber dem Schweizerfranken zu einer zusätzlichen Bilanzausweitung um etwa 2 %.

Die Grundstruktur der Konzernbilanz veränderte sich trotz grösserer Verschiebungen bei einzelnen Positionen nur geringfügig. Auf der Aktivseite dominieren die Kundenausleihungen mit einem leicht erhöhten Anteil von 55,5 % an der Bilanzsumme noch etwas stärker als bisher, wobei sich der Trend zur Inanspruchnahme von Festen Vorschüssen und Darlehen fortsetzte. Diese übertrafen sogar erstmals seit den 60er Jahren die Hypothekarforderungen. Nochmals deutlich erhöht wurden die Wertschriftenbestände, unter anderem als Folge der wesentlichen Ausweitung unserer Aktivitäten im Wertschriftenbereich an den wichtigsten internationalen Börsenhandelsplätzen.

Auf der Passivseite der Bilanz trat trotz eines Lichtblicks im letzten Quartal in Form eines erfreulichen Zuflusses von Spar- und Depositengeldern noch keine Tendenzwende bei den Kundengeldern ein. Der Anteil der Kreditoren auf Sicht und auf Zeit, welche überwiegend aus höher verzinsten Festgeldern bestehen, erhöhte sich zulasten der traditonellen Spargelder nochmals leicht auf 71,8 % der gesamten Kundengelder bzw. 47,7 % des Fremdkapitals. Der Bestand an Kassenobligationen konnte trotz eines grossen Fälligkeitsvolumens etwa gehalten werden, wobei sich die durchschnittliche Verzinsung weiter auf rund 6 % erhöhte. Für die Refinanzierung der Ausleihungen wurden zusätzlich wie im Vorjahr etwas mehr Bankgelder herangezogen.

Die Rückstellungen wurden um 507 Mio Fr. auf nahezu 8,2 Mrd Fr. aufgestockt. 5,5 Mrd Fr. davon decken die zur Zeit bei konservativer Betrachtung erkennbaren Delkredere- und Länderrisiken ausreichend ab. Die eigenen Mittel und der Konzernjahresgewinn erreichten Ende 1991 zusammen rund 18,4 Mrd Fr., wobei Reservezuweisungen und Jahresgewinn ungefähr zu gleichen Teilen zur Zunahme um 672 Mio Fr. gegenüber dem Vorjahresstand beitrugen.

Gutes Stammhausergebnis

Die tragende Säule des gesamten SBG-Konzerns ist nach wie vor das Stammhaus, d.h. der Hauptsitz sowie alle Niederlassungen im In- und Ausland. Seine Bilanzsumme erhöhte sich 1991 um 6,7 % auf 199,2 Mrd Fr., wobei auf der Aktivseite rund 70 % des Zuwachses im Ausland realisiert wurden. Einer Steigerung der Ausleihungen an Kunden um 12,4 % auf 125,8 Mrd Fr. stand ein Abbau der Bankendebitoren um 11,4 % gegenüber. Bei den Passiven konnte erstmals seit drei Jahren wieder ein bescheidener Zufluss an traditionellen Spargeldern registriert werden. Die Eigenen Mittel beliefen sich Ende 1991 auf 13,9 Mrd Fr.

Sowohl der Saldo des Zinsengeschäfts als auch der Ertrag aus dem Indifferenten Geschäft enwickelten sich nach den unbefriedigenden Vorjahresergebnissen mit Zunahmen von 22 % bzw. 28 % wieder erfreulich. Deutlich höhere Zuwachsraten ergaben sich aber auch beim Aufwand: der Betriebsaufwand nahm um 13,5 % zu, und für Steuern mussten mit 347,5 Mio Fr. rund 77 Mio mehr aufgewendet werden als 1990. Der Cash flow nach Steuern verbesserte sich damit um 36 % auf 2,1 Mrd Fr. Ebenfalls einen wesentlich erhöhten Betrag beanspruchten die Abschreibungen und Rückstellungen. Vom Total von 1,16 Mrd Fr. (+48 %) entfiel ein namhafter Teil auf Rückstellungen für Delkredere-Risiken in der Schweiz.

Der Reingewinn des Stammhauses verzeichnet nach dem 1990 eingetretenen Rückschlag von 13,5 % wieder eine Zunahme um 24,9 % auf 975,1 Mio Fr., womit sich die Eigenmittelrendite von 5,3 % auf 7,1 % verbessert hat.

Dividendenantrag und Gratisoptionen

Nachdem 1990 die Ausschüttung an die Aktionäre trotz des ungünstigeren Ergebnisses unverändert belassen worden war, wird der Generalversammlung vom 23. April 1992 beantragt, die Dividende erneut auf dem Vorjahresstand von 135 Fr. pro Inhaber- bzw. 27 Fr. pro Namenaktie festzulegen. Zusätzlich erhalten die Aktionäre der SBG pro Inhaber- bzw. Namenaktie eine Gratisoption. Die Optionen werden im Zeitraum 4. Mai 1992 bis 15. September 1993 zum Bezug von neuen Aktien berechtigen. Bezugspreis und Bezugsverhältnis werden kurz vor der Generalversammlung festgelegt. Aufgrund der aktuellen Kurse und der für die definitive Festlegung der Bezugsbedingungen vorgesehenen Eckwerte ergeben sich rechnerische Werte von rund 17 Franken für die Option ab einer Inhaber- und 5 Franken ab einer Namenaktie. Die Optionen können während ihrer ganzen Laufzeit an der Börse gehandelt werden.

Aktiensplit 1:5

Das voraussichtlich auf den 1. Juli in Kraft tretende neue Aktienrecht ermöglicht niedrigere Nennwerte der Aktien und damit eine Annäherung an internationale Verhältnisse. Der Generalversammlung wird deshalb vorgeschlagen, auf diesen Zeitpunkt die heute relativ "schweren" SBG-Aktien im Verhältnis von 1:5 zu splitten. Neu wird sich das Aktienkapital der SBG dann aus 21,3 Millionen Inhaberaktien mit einem Nennwert von 100 Franken und 22,25 Millionen Namenaktien mit einem Nennwert von 20 Franken zusammensetzen. Für die Investoren werden die SBG-Aktien damit attraktiver, weil die Anpassung an internationale Standards den Quervergleich zu Titeln anderer Gesellschaften wesentlich erleichtert. Die Liquidität im Handel mit SBG-Aktien dürfte sich dadurch erhöhen.

Weiter erhöhte Transparenz

Im Geschäftsbericht, der Anfang April erscheinen wird, stechen als Neuerungen die Mittelflussrechnung und der starke Ausbau des Anhangs zur Konzernrechnung hervor. So erhält der Anleger erstmals auf konsolidierter Basis Angaben zur Bilanzstruktur nach In- und Ausland sowie nach Währungen, eine Gliederung der inländischen Aktiven und Passiven nach Kundenkategorien, die Branchengliederung der kommerziellen Debitoren, eine verfeinerte Aufteilung der Bilanzaktiven nach Ländergruppen, eine detaillierte Aufstellung des Kassenobligationenbestandes nach Fälligkeitsterminen sowie zusätzliche Angaben zu den Rückstellungen und den Eigenen Mitteln. Für eine erhöhte Transparenz sorgen auch neue Informationen wie die BIZ-Eigenkapitalquote oder zusätzliche Angaben zu den Liegenschaften und zum Personal. Die Berichterstattung über die Geschäftssparten orientiert sich an der neuen Führungsstruktur des Konzerns. Red.

EWR und EG: Bedrohung oder Chance für unseren Arbeitsmarkt?

Die voraussichtliche Öffnung des schweizerischen Arbeitsmarktes gegenüber Europa stösst in der Bevölkerung auf etwelche Skepsis. Die gehegten Befürchtungen über Masseneinwanderung und Lohndruck halten jedoch einer näheren Analyse nicht stand. Vielmehr drängt sich eine Liberalisierung auch unabhängig von einem Beitritt zu EWR oder EG auf.

Einer der Kernpunkte des Vertrages über die Errichtung eines Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sind die Bestimmungen über den freien Personenverkehr zwischen den Ländern der EG und der EFTA. Dieser Punkt ist insofern von einiger Brisanz, als die Schweiz schon heute einen der höchsten Ausländeranteile in Europa aufweist. Angesichts des überdurchschnittlichen Lebensstandards und des hohen Lohnniveaus sowie der im internationalen Vergleich immer noch relativ niedrigen Arbeitslosigkeit wird eine zusätzliche Einwanderungsflut und Überfremdung befürchtet. Im Hinblick auf die voraussichtlich im Frühjahr 1993 stattfindende Volksabstimmung über den EWR-Vertrag dürfte dem Problem der Arbeitsmarktliberalisierung entscheidende Bedeutung zukommen, wenn es um die politische Akzeptanz einer stärkeren Einbindung der Schweiz in Europa geht.

Versagen der bisherigen Fremdarbeiterpolitik

Verfassungsrechtlich gesehen steht die schweizerische Fremdarbeiterpolitik unter dem Primat zweier Ziele, nämlich der Stabilisierung der ausländischen Wohnbevölkerung und der Stabilisierung des Arbeitsmarktes. Im besonderen geht es dabei um den Schutz einheimischer Arbeitskräfte vor ausländischer Konkurrenz. Daneben werden in der Praxis seit jeher aber auch regional- und strukturpolitische Ziele verfolgt. Die dafür geschaffenen Instrumente, wie Aufenthaltskategorien sowie geographische, branchenmässige und berufliche Mobilitätsbeschränkungen, ergaben aber Probleme auf mehreren Ebenen:

(1) Die Schweiz hat seit dem 2. Weltkrieg durch mehrere Abkommen mit anderen Ländern (z.B. Italien, Spanien etc.) Hauptrekrutierungsgebiete für Fremdarbeiter definiert. Durch die Auswahl von Ländern mit einem Angebot von überwiegend unqualifizierten Arbeitskräften wurde versucht, die einheimischen Arbeitskräfte vor der ausländischen Konkurrenz zu schützen. Darunter litt und leidet aber die Effizienz derjenigen Wirtschaftzweige, die ihren Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften nicht in jenen Rekrutierungsgebieten decken können.

(2) Durch die Festlegung von Einwanderungsregionen und die staatlich reglementierte Zuteilung von Fremdarbeiterkontingenten wurde überdies versucht, regionalpolitische Kriterien zu erfüllen und die Entwicklung von wirtschaftlich schwachen Regionen zu fördern. Die Bevorzugung wirtschaftsschwacher Kantone bei der Zuteilung von Fremdarbeiterkontingenten hatte aber eine Abwanderung der einheimischen Bevölkerung in andere Kantone zur Folge, welche die Zuwanderung mindestens kompensierte.

(3) Durch die Bevorzugung der klassischen Einwanderungsbranchen ausländischer Arbeitskräfte -- Bau-, Gastgewerbe und Landwirtschaft -- wurden sogenannte "Schleusenbranchen" geschaffen. Die bevorzugte Zuteilung der Fremdarbeiter erlaubte es diesen Branchen, technische Rationalisierungen, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und Lohnerhöhungen hinauszuschieben und auf einer weiterhin personalintensiven Produktion zu verharren. Wie auf regionaler Ebene führte diese Politik zu einer verstärkten Abwanderung der nicht durch Mobilitätsrestriktionen gehemmten einheimischen Erwerbstätigen aus diesen Branchen, was wiederum den chronischen Bedarf an Fremdarbeitern zementierte (vgl. Graphik). Wie verschiedene Untersuchungen beweisen, konnten und könnnen die neu zugewiesenen Fremdarbeiter aber jeweils nur solange gehalten werden, bis sie mit der Niederlassungsbewilligung die volle Arbeitsmarktmobilität erreichten. Wie im Falle der strukturschwachen Regionen, wurden somit auch die strukturschwachen Branchen zu einem Fass ohne Boden für die Einwanderung von neuen Fremdarbeitern.

(4) Durch die staatliche Zuteilung von Fremdarbeiterbewilligungen auf Stufe der einzelnen Unternehmungen wurden schliesslich innerhalb der jeweiligen Branchen ebenfalls Ungleichgewichte stabilisiert. Unproduktive und unattraktive Unternehmungen wurden am Leben erhalten und die Entwicklung der effizienten Unternehmen behindert. Kantonale Ämter sind bei der Prüfung des Bedarfes an Fremdarbeitern weitgehend auf die Angaben der Antragssteller angewiesen. Den Bedarf an Fremdarbeitern können gerade jene Betriebe am deutlichsten nachweisen, die aufgrund ihrer mangelnden Effizienz und Konkurrenzfähigkeit ihre angestammten qualifizierten Arbeitskräfte nicht zu halten vermögen. Das marktwidrige Erhalten solcher Betriebe geht aber zulasten der Expansion rentabler Betriebe der gleichen Branche.

Eine solchermassen falsch verstandene Strukur- und Regionalpolitik behindert ganz allgemein die Entwicklung der wettbewerbsfähigen Regionen, Branchen und Unternehmen, indem ihnen die benötigten Arbeitskräfte vorenthalten werden. Gleichzeitig können die von anderen Branchen und Regionen abgeworbenen Fremdarbeiter nur eine Verlegenheitslösung darstellen, da bei einer völlig freien Auswahl schon die Kontingentszusammensetzung und nicht nur die Kontingentsverteilung anders ausgesehen hätte.

Die verfahrene Situation der gegenwärtigen Fremdarbeiterpolitik zeigt, dass auch ohne EWR und EG ein Handlungsbedarf in der schweizerischen Fremdarbeiterpolitik gegeben ist. Der EWR würde lediglich den Druck beschleunigen, unsere revisionsbedürftige Fremdarbeiterpolitik marktkonformen Erfordernissen anzupassen.

Liberalisierung des Arbeitsmarktes im EWR

Die Bestimmungen über die Freizügigkeit am Arbeitsmarkt richten sich im EWR praktisch vollständig nach den EG-Richtlinien der Römer-Verträge und den Bestimmungen der Europäischen Kommission für den Binnenmarkt. Oberster Grundsatz ist dabei der freie Personenverkehr. Verweigerungsgründe können nur aufgrund der öffentlichen Sicherheit und Gesundheit geltend gemacht werden. Gewisse Beschränkungen bestehen auch bezüglich der Anstellungen im Staatsdienst, wobei die EG diese Klausel nur im Falle von Sicherheitsinteressen des Einwandererlandes oder bei Berufen öffentlicher Machtausübung (z.B. Polizei, Zoll etc.) gelten lässt.

Berufstätige aus dem EWR erhalten demnach in allen Ländern des EWR eine Aufenthaltsbewilligung von neu zehn Jahren, wenn sie eine Anstellungsbestätigung eines Arbeitgebers oder eine Arbeitsbewilligung vorweisen können. Diese Aufenthaltsbewilligung soll nach Ablauf von zehn Jahren jeweils automatisch verlängert werden. Lautet der Arbeitsvertrag auf weniger als ein Jahr, wird die Aufenthaltsbewilligung auf diese Dauer beschränkt. Trotz der Freizügigkeit werden demnach vor allem Arbeitsmarktkriterien die Migrationsströme lenken.

Auch Selbständigerwerbende erhalten eine Niederlassungsbewilligung. Die praktische Ausübung dieses Rechtes setzt aber eine gegenseitige Anerkennung von Diplomen voraus, ohne die die Ausübung vieler Berufe (Medizinalberufe, Apotheker etc.) nicht möglich ist.

Nichterwerbstätige dürfen sich gemäss EWR-Vertrag dann niederlassen, wenn sie einer Krankenversicherung angeschlossen sind und über genügend finanzielle Mittel verfügen, um dem Aufnahmestaat nicht zur Last zu fallen. Auch Erwerbstätige, die während ihres Aufenthaltes die Erwerbstätigkeit aufgeben, haben deshalb bei Erfüllung dieser Kriterien das Recht, weiterhin im Lande zu verbleiben. In allen Fällen der Einwanderung besteht auch das Recht auf sofortigen Familiennachzug, das beispielsweise heute in der Schweiz den Saisonarbeitern nicht gewährt wird.

Der speziellen Situation der Schweiz wurde beim Abschluss der EWR-Verhandlungen insofern Rechnung getragen, als die Schweiz eine Übergangsfrist von 5 Jahren geltend machen darf. Zudem besteht eine Schutzklausel, die es ihr erlauben würde, zeitweise den freien Personenverkehr aufzuheben, wenn ein beträchtlicher Einwanderungsüberschuss bestehen würde.

Keine Masseneinwanderung

Durch die Bestimmungen des EWR-Vertrages und die der Schweiz zugestandene Schutzklausel ist eine Masseneinwanderung nicht zu erwarten. Neben den juristischen Argumenten sprechen auch die im Ausland gemachten Erfahrungen gegen eine Einwanderungsflut. Untersuchungen in Deutschland sowie des nordeuropäischen Arbeitsmarktes haben an zwei mit der Schweiz vergleichbaren Fällen gezeigt, dass der freie Austausch von Kapital und Gütern längerfristig die Wanderung von Arbeitskräften substituiert. Die Erfahrung in Deutschland hat zudem gezeigt, dass nur gerade bei hoch qualifizierten Arbeitskräften eine längerfristig andauernde Migration zu erwarten ist: Der damit verbundene Wissenstransfer lässt sich kaum durch andere Transfers ersetzen. Ansonsten führen weniger allgemeine Unterschiede im Niveau der Arbeitslosigkeit, als vielmehr zeitlich beschränkte Arbeitsmarktungleichgewichte zu verstärkten Wanderungen. Schon heute weisen an unser Land angrenzende Regionen von EG-Ländern mit der Schweiz vergleichbare Arbeitslosenraten auf, ohne zu Magneten von Masseneinwanderungen geworden zu sein. Es ist weiter zu berücksichtigen, dass kulturell-sprachliche Unterschiede sowie geographische Distanzen Wanderungsbarrieren darstellen, die wichtiger sein können als Lohnunterschiede. Ebenso wichtig ist die Erfahrung, dass liberalisierte Arbeitsmärkte zu verstärkter Rückwanderung von Fremdarbeitern führen. Heute werden Rückwanderungen aus der Schweiz in die Heimatländer häufig aufgeschoben, weil es sich meist um einen irreversiblen Schritt handelt, da mit der Auswanderung z.B. die Niederlassungsbewilligung verloren geht. Diese Gründe sprechen dafür, dass der Einwanderungsstrom in die Schweiz auch in Falle einer Teilnahme am EWR begrenzt sein dürfte. Zudem ist umgekehrt auch mit einer verstärkten Abwanderung einheimischer Arbeitskräfte in den EWR zu rechnen, sei es zur fachlichen und sprachlichen Weiterbildung, sei es um die beruflichen Fähigkeiten in einem attraktiveren Umfeld einzusetzen. Bis heute hält sich die schweizerische Auswanderung nach Europa in Grenzen, da die Ausreisewilligen bis jetzt ebenfalls starken Arbeitsmarktrestriktionen unterworfen sind.

Zu berücksichtigen ist schliesslich auch, dass die wirtschaftlichen Angleichungsprozesse in Europa in den letzten zwanzig Jahren schon zu einer stärkeren Verschiebung in der Zusammensetzung des Ausländeranteiles in der Schweiz geführt haben. Deutlich kommt dies in den unterschiedlichen Wachstumsraten von Ausländern aus dem EWR bzw. aus übrigen Staaten zum Ausdruck (vgl. Graphik). Der Bedarf des Gastgewerbes, der Baubranche und der Landwirtschaft musste vornehmlich in Nicht-EWR-Staaten (Jugoslawien, Türkei etc.) gedeckt werden, die nicht von den Freizügigkeitsregelungen profitieren würden.

Aufgrund der Schlussfolgerung, dass keine zusätzliche Masseneinwanderung zu erwarten ist, wären in der Schweiz von den Freizügigkeitsbestimmungen des EWR grundsätzlich rund 760'000 Erwerbstätige (Basis 1991) betroffen, d.h. 77 % der ausländischen Erwerbstätigen. Die Erwerbstätigen aus dem EWR sind im Gegensatz zu den übrigen Ausländern aber schon heute mehrheitlich im Besitz einer Niederlassungsbewilligung. Wenn zusätzlich davon ausgegangen wird, dass die meisten Grenzgänger ihren Wohnsitz nicht in die Schweiz verlegen werden, dürften zum heutigen Zeitpunkt lediglich 15 % der ausländischen Erwerbstätigen in der Schweiz vom EWR-Vertrag eine Verbesserung ihrer Rechte erwarten.

Welche Zukunft für den Forschungsstandort Schweiz?

Angesichts des hohen Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften ist damit zu rechnen, dass die Einwanderungsströme sich vermehrt nach dem Anforderungsprofil der Gesamtwirtschaft richten werden. Dies dürfte gerade in technologisch fortschrittlichen Wachstumsbranchen zu einem weiteren Produktivitätsgewinn führen. Der erleichterte Beizug ausländischer Spezialisten, wie auch die vermehrte Ausbildung schweizerischer Arbeitskräfte im Ausland, werden dem Forschungsstandort Schweiz wichtige Impulse geben, ohne die auch der Produktionsstandort Schweiz nicht konkurrenzfähig bleiben kann. Ein freierer Arbeitsmarkt ist notwendig, um die Abwanderung von Schweizer Forschung ins Ausland zu bremsen und somit den Verlust von einheimischen Arbeitsplätzen zu verhindern.

Neben dem Arbeitsmarkt wird aber auch das Bildungssystem durch die Freizügigkeit und die gegenseitige Anerkennung von Diplomen einem erhöhten Veränderungsdruck ausgesetzt werden. Die Mobilität und Flexibilität der Ausbildungssuchenden muss sich erhöhen, und das Bildungsangebot in der Schweiz wird einem starken Qualitätsdruck ausgesetzt, was wiederum dem Forschungsstandort Schweiz zugute kommt.

Lohnniveau nicht in Gefahr

Die Meinung ist verbreitet, dass ein verstärkter Zustrom ausländischer Arbeitskräfte das Lohnniveau der einheimischen Arbeitskräfte senken müsse. Hierbei ist aber deutlich zwischen kurzfristigen und langfristigen Effekten zu unterscheiden. Kurzfristig wird eine generelle Freizügigkeit mit den EWR-Staaten zwar für viele Fachkräfte zu einem erhöhten Konkurrenzdruck führen und bei einem funktionierenden Arbeitsmarkt zudem die Wahrscheinlichkeit von extremen Lohnsteigerungen aufgrund von kurzfristigen, partiellen Marktungleichgewichten eher senken (z.B. Informatiker). Ein absolut sinkendes Lohnniveau ist aber nicht zu erwarten. Im Gegenteil: längerfristig werden der beschriebene Qualifikationseffekt wie auch die wegfallenden heutigen Ineffizienzen des Arbeitsmarktes dazu führen, dass innovative ausländische Arbeitskräfte -- am richtigen Ort eingesetzt -- die Arbeitsproduktivität und somit das reale Lohnniveau der Gesamtwirtschaft steigern werden. Ohne eine Liberalisierung des Arbeitsmarktes wäre längerfristig hingegen mit einer relativ abnehmenden Konkurrenzfähigkeit und somit einer Verschlechterung unseres Lebensstandards zu rechnen.

Zusammenfassend ist von einem EWR ein positiver Impuls auf unsere Fremdarbeiterpolitik zu erwarten und somit ein Druck zugunsten von Strukturreformen. Angesichts der Tatsache, dass ein EWR jedoch nur einen Teil unserer Fremdarbeiter betreffen würde und die Zustimmung des Schweizervolks zum EWR immer noch ungewiss ist, sind im Bereich der Arbeitsmarktpolitik unabhängig von unserer Einbindung in einen Europäischen Wirtschaftsraum grundlegende Verbesserungen dringend notwendig. Stefan C. Wolter

Weltkonjunktur 1992: Warten auf die Erholung

Während die konjunkturellen Auftriebskräfte in Japan und Westdeutschland deutlich an Kraft verlieren, lässt die Konjunkturerholung in den USA trotz rückläufiger Inflationsraten und Zinsen sowie einer expansiven Fiskalpolitik weiter auf sich warten. Steht die Weltwirtschaft 1992 vor einem Flautejahr?

Die 1983 eingeleitete, ungewöhnlich lange Aufschwungsphase der Weltwirtschaft ging 1991 zu Ende. Das zusammengefasste reale Bruttoinlandprodukt der OECD-Länder hat sich letztes Jahr auf rund 0,7 % (1990: 2,3 %) abgeschwächt. Eine baldige Konjunkturerholung ist noch nicht in Sicht. Während die wirtschaftlichen Auftriebskräfte in Japan und Westdeutschland zunehmend erlahmen, ist die erhoffte Überwindung der Rezession in Nordamerika und Grossbritannien nach vorübergehenden Belebungsanzeichen wieder ins Stocken geraten. In den USA ist die konjunkturelle Erholung zusätzlich durch strukturelle Faktoren belastet, die sich beispielsweise aus der hohen Verschuldung von privaten Haushalten und Unternehmen und der Krise im Immobilien- und Bankensektor ergeben. Diese Einflüsse haben bis anhin die von der expansiven Geldpolitik bzw. den stark ermässigten Zinsen erwarteten Konjunkturimpulse überlagert. Im OECD-Raum insgesamt wird die Geldpolitik entsprechend dem unterschiedlichen Konjunktur- und Inflationstrend auch in den nächsten Monaten durch die gegenläufige Ausrichtung in den USA einerseits und vor allem Deutschland andrerseits gekennzeichnet sein. Angesichts der Gefahr zu hoher Lohnabschlüsse und entsprechendem Kosten- und Preisauftrieb wird die Bundesbank trotz sich abzeichnender Wachstumsabschwächung vorerst an ihrer Hochzinspolitik festhalten. Damit lässt auch der aus konjunkturellen Überlegungen erwünschte stärkere Zinsrückgang in Westeuropa noch einige Zeit auf sich warten.

Von der Fiskalpolitik dürften zwar weitere, in ihrer kurzfristigen Wirkung auf die Konjunktur aber begrenzte positive Impulse ausgehen. Dies gilt gleichermassen für geplante Steuersenkungen bzw. höhere Infrastrukturausgaben in den USA und Grossbritannien im Vorfeld der Wahlen. Auch in Deutschland bleibt das Staatsdefizit wegen der Finanzierungserfordernisse der neuen Bundesländer unvermindert hoch, bringt aber keine zusätzlichen Nachfrageimpulse. Die deutliche Abschwächung der einigungsbedingten Zusatznachfrage und die konjunkturdämpfenden Auswirkungen der hohen deutschen Zinsen strahlen auch auf die anderen westeuropäischen Länder aus. Immerhin hatte der von der deutschen Vereinigung ausgehende Importsog 1990 und 1991 auf das Bruttoinlandprodukt der EG (ohne Deutschland) noch einen Wachstumsimpuls von jeweils rund 0,5 % ausgelöst.

Weltweit ist für 1992 nur mit einer verzögerten, insgesamt bescheidenen Erholung der Konjunktur zu rechnen. Mit etwa 1,5 % wird das reale Wirtschaftswachstum der OECD jedenfalls deutlich unter dem längerfristigen Wachstumspotential bleiben. Stabilisierend auf die Weltwirtschaft wirken neben den bisherigen geld- und fiskalpolitischen Impulsen auch die weiter rückläufige Teuerung, der sinkende Ölpreis, zunehmende Nachfrageimpulse aus den Erdölexportländern des Nahen Ostens und der lateinamerikanischen Schwellenländer, die im Vergleich zu früheren Konjunkturzyklen niedrigere Lagerhaltung in den meisten Industrieländern, die in den letzten Jahren durch Steuersenkungen und Deregulierungen verbesserten Angebotsbedingungen sowie -- in Westeuropa -- der kommende europäische Binnenmarkt. Vor diesem Hintergrund dürfte die im Jahresverlauf erwartete weitere Rückbildung des Zinsniveaus wenigstens den Grundstein für eine deutlichere konjunkturelle Aufwärtsbewegung im nächsten Jahr setzen. Manfred Gutmann

Eine ausführlichere Analyse und Prognose der Konjunktur in den wichtigen Industrieländern findet sich in der quartalsmässig erscheinenden SBG-Publikation "Internationaler Konjunkturausblick 1992/93", Ausgabe 2. Quartal 1992. Die Broschüre kann ab Anfang April bezogen werden.

BIP bzw. BSP 1 Inflationsrate 2

1991 1992 3 1993 3 1991 1992 3 1993 3

USA -0,8 1,5 2,5 4,2 3,4 4,0

Japan 4,3 2,5 3,2 3,3 2,0 2,0

Westdeutschland 3,2 1,5 2,5 3,5 4,0 3,7

Frankreich 1,2 1,6 2,5 3,1 2,9 2,9

Grossbritannien -2,5 0,0 1,5 5,9 4,0 4,5

Italien 1,1 1,5 2,0 6,4 5,4 5,0

Schweiz -0,5 0,0 1,5 5,9 4,2 3,0

1 Reale Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2 Jahresdurchschnitt

in % 3 Prognosen

Wahlfieber in Grossbritannien

In Grossbritannien verdichten sich die Anzeichen, dass die Parlamentswahlen bereits am 9. April stattfinden werden. Bis dahin werden sich die Investoren am Aktienmarkt eher zurückhalten, und die Notierungen könnten unter reduzierten Gewinnerwartungen leiden.

Eine Regierungsübernahme durch die oppositionelle Labour-Partei wäre mit erheblichen wirtschaftspolitischen Kursänderungen verbunden, die auch am Aktienmarkt ihre Spuren hinterlassen würde. Beispielsweise müsste mit anziehenden kurzfristigen Zinsen gerechnet werden, und Inflation sowie Kapitalmarktsätze kämen kaum weiter zurück. Dies würde auch das Pfund stärker belasten. Als Ergebnis dürfte der FTSE-100-Index von 2558,5 Punkten Ende Februar bis Jahresende auf 2700 Punkte anziehen. In diesem Fall setzen wir neben dem Konsumgütersektor auf Öltitel und die Bauindustrie.

Nicht auszuschliessen ist eine Pattsituation, in der keine der beiden grossen Parteien die absolute Mehrheit erhält. Diese unsichere Situation wäre für die Börse sehr ungünstig, und die Kurse würden voraussichtlich bis zu den bald darauffolgenden Neuwahlen stagnieren.

Der amtierende konservative Premier John Major ist jedoch relativ populär. Wir rechnen mit einem knappen Wahlsieg seiner Partei. Gravierende Änderungen in der Wirtschaftspolitik wären damit nicht zu erwarten. Wir leiten daraus einen weiteren Rückgang der Inflation ab, der auch eine Entspannung der kurz- und und langfristigen Zinsen ermöglicht und das Pfund stützt. In diesem Umfeld wäre der britische Aktienmarkt mit einem geschätzten Indexstand von 3000 Punkten am Jahresende ausserordentlich attraktiv. Wir bevorzugen Werte der Basis- und der Ausrüstungsindustrie.

Seit Mitte Januar bewegte sich der amerikanische Dow-Jones-Index in einer engen Bandbreite von 3220 bis 3280 Punkten und erreichte am 26. Februar ein Allzeithöchst von 3283,3 Punkten. Der breitere Markt vermochte den Standardwerten jedoch nicht zu folgen, und auch die Umsätze waren relativ bescheiden. Eine weitere Senkung der Zinsen ist zwar nicht ausgeschlossen, aber es dürfte noch eine Weile dauern, bis sich die Unternehmensgewinne erholen. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau empfehlen wir keine Zukäufe, würden aber Rückschläge für den Erwerb zyklischer Papiere nutzen.

Nachdem die Frankfurter Börse in lustloser Haltung in den Februar ging, löste sich um die Monatsmitte der Knoten, und die Kurse kletterten auf 1749,9 DAX-Punkte am 27. Februar, womit der Höchststand des letzten Jahres bereits deutlich übertroffen wurde. Die Stimmung ist weiterhin optimistisch, und der steigende Dollar sowie die in der zweiten Jahreshälfte erwartete Zinssenkung dürften Käufer im In- und Ausland mobilisieren.

Der Ende Dezember begonnene Kursanstieg der Schweizer Dividendenpapiere war bis Ende Februar ungebrochen, als der SPI einen Jahreshöchststand von 1147,7 Zählern erreichte. Trotz der geringen Umsätze befindet sich der Markt in einer soliden Verfassung, und rückläufige Zinsen sollten ihm weiterhin positive Impulse verleihen.

Die Tokioter Börse verlor in der ersten Februarhälfte weiter an Terrain und unterbot mit 20'618,3 Punkten für den Nikkei-225-Index sogar ihre Jahrestiefststände 1991. Zwar lag sie am 28.2. mit 21'338,8 etwas darüber, dümpelt aber angesichts der gedrückten Stimmung vor sich hin. Da die Unternehmen für die zweite Hälfte des neuen Geschäftsjahrs (April-März) bessere Gewinne erwarten und die Regierung schon bald die Zinsen weiter senken könnte, erachten wir die Marktperspektiven japanischer Titel kurzfristig als sehr gut. S. Mehlisch

Ernüchterung nach forschem Zinsrückgang

Der auf den meisten Finanzmärkten zur Jahreswende 1991/92 verzeichnete Zins- und Renditeabbau ist bereits im Januar wieder zum Erliegen gekommen und hat teilweise in eine Gegenbewegung umgeschlagen. Besonders augenfällig war diese Entwicklung in den USA, deren Kapitalmarktrenditen Ende Februar um 0,7 %-Punkte höher lagen als der kurz nach Jahresanfang erreichte Tiefststand. In ihrem Sog wurden auch die japanischen Anleihensrenditen leicht nach oben korrigiert. Eine eigentliche Trendwende dürfte damit jedoch noch nicht eingeleitet worden sein. Vielmehr sprechen der allenthalben noch schleppende Konjunkturgang und die vorwiegend günstige Teuerungsentwicklung vorerst weiterhin für niedrigere Zinsen. Selbst in den USA sind nach den substantiellen Leitzinsermässigungen (Halbierung des Diskontsatzes auf 3,5 % zwischen dem 18. Dezember 1990 und dem 20. Dezember 1991) die Erwartungen weiterer geldpolitischer Lockerungen noch nicht verflogen. Ein wachsender Stellenwert kommt jedoch generell den Bestrebungen zur Beeinflussung der Wechselkurse zu.

Polit-Poker um US-Geldpolitik

Die recht widersprüchlichen Signale aus den USA -- anziehende Bondrenditen und Erwartungen weiterer Leitzinsermässigungen -- entbehren nicht einer Logik. Die noch wenig gefestigte Wirtschaftslage hat im Wahljahr 1992 den politischen Druck auf das Fed nach einer weiteren Lockerung der Geldpolitik verstärkt. Unter anderem ist im Kongress ein Vorstoss nach Beschneidung der Zentralbankautonomie hängig. Sowohl die Aeusserungen des Fed-Vorsitzenden Greenspan, der eine neuerliche Zinssenkung nicht mehr ausschliessen will, als auch die angekündigte Herabsetzung des Mindestreservesatzes auf Sichteinlagen der Banken per 2. April lassen erkennen, dass dieser politische Druck Wirkung zeigt. Da die bisherige substantielle Zinserleichterung erst allmählich konjunkturwirksam werden kann, schürt ein zusätzlicher Aktivismus letztlich neue Inflationsgefahren. Zusammen mit dem ungebrochenen Kapitalbedarf der öffentlichen Haushalte hat dies am Kapitalmarkt zu einer wachsenden Skepsis der Anleger und deutlich gefestigten Anleihensrenditen geführt. Die Quartalsauktion für Treasury Bonds von Mitte Februar geriet denn auch zu einem eigentlichen Misserfolg.

Japan im Zinsdilemma

Die Bank of Japan sieht sich angesichts der verschlechterten Wirtschaftslage vor ähnliche Probleme gestellt wie die amerikanische Zentralbank, doch wird ihr Dilemma durch den Einbezug der Wechselkurssteuerung zusätzlich akzentuiert. Sowohl der verdüsterte Konjunkturhorizont als auch das tiefe Geldmengenwachstum rechtfertigen an sich eine weitere monetäre Stimulierung, zumal sich die Schützenhilfe seitens eines investitionsbelebenden Zusatzbudgets der politisch angeschlagenen Regierung verzögert hat. Ohne Risiko, eine neue Spekulationswelle am Immobilien- und Aktienmarkt in Gang zu setzen, ist der Lockerungsspielraum der Notenbank jedoch bereits eng geworden. Gleichzeitig gilt es aus handelspolitischen Gründen, den Aussenwert des Yen hoch zu halten. Der auch gegenüber dem Yen deutlich gefestigte Dollar hat mit dazu beigetragen, dass der Renditenabbau am japanischen Anleihensmarkt zumindest vorläufig zum Stillstand gekommen ist.

Bundesbank auf Bremspedal

Die deutsche Bundesbank hält ungeachtet der inzwischen eingetretenen konjunkturellen Verlangsamung an ihrer restriktiven Geldpolitik fest. Sowohl die aktuelle und aufgrund der Tarifabschlüsse vor allem potentielle Inflation als auch die beträchtlich über dem Zielkorridor wachsende Geldmenge M3 geben ihr noch keinen Anlass zur Lockerung, wobei jedoch von neuerlichen Leitzinserhöhungen nicht mehr die Rede ist. Während die deutschen Geldmarktsätze auf ihrem hohen Niveau von rund 9,5 % verharrten, haben sich die Anleihensrenditen nach dem zur Jahreswende erfolgten Rückgang stabilisiert, was wohl als Vertrauensbeweis in die Geldpolitik zu deuten ist. Weitgehende Zinsstabilität herrschte auch in den übrigen EWS-Ländern, obwohl in Grossbritannien zeitweise Hoffnungen auf neue Zinserleichterungen im Vorfeld der Parlamentswahlen aufflackerten.

Schweiz: Vorboten des Zinsfrühlings?

Der Markt für kurzfristige Frankenanlagen befand sich zu Jahresanfang -- zunächst im Einklang mit den internationalen Zinstrends und danach mit einer bemerkenswerten Eigenständigkeit -- in einer liquiden Verfassung. Dreimonats-Eurofrankensätze bildeten sich von 8 % Anfang Januar bis auf 7 1/4 % Mitte Februar zurück, worauf eine leichte Korrektur eintrat. Zum günstigen Trend trugen die etwas weniger restriktiv wirkende Geldpolitik der Nationalbank und der anfänglich robuste Frankenkurs am Devisenmarkt bei. Erst die abrupte Erstarkung des Dollars im Laufe des Februars brachte den Franken wieder unter Druck und versetzte den Erinnerungen ans schweizerische Zinsinseldasein einen Dämpfer, nachdem sich die Euro-Zinsdifferenz zur D-Mark auf über 2 % ausgeweitet hatte.

Einen ähnlich positiven Grundton wies auch der Franken-Kapitalmarkt auf. Die Durchschnittsrendite der Bundesanleihen sank von 6,36 % am ersten Handelstag 1992 bis auf 6,01 % am 11. Februar. Die anschliessende Korrektur war zwar relativ heftig, aber kurzlebig und zeugte eher von einer verstärkten Volatilität als von einer Trendwende. Als hilfreich erwies sich namentlich die unter die 5 %-Marke gesunkene Januar-Teuerung. Dieser Faktor dürfte in den nächsten Monaten eher wieder etwas für Ernüchterung sorgen, weil der geschwächte Franken via Importgüterpreise und etliche Erhöhungen administrierter Preise den Teuerungsrückgang stoppen werden. Ab Mai wird jedoch der Basiseffekt die Erfolge der Inflationsbekämpfungs-Politik deutlicher sichtbar machen. In Antizipation dieses Trends könnte die 6 %-Marke am Anleihensmarkt schon zuvor unterschritten werden. Allzuviel Spielraum ist indessen auch hier infolge des internationalen Zinszusammenhangs nicht vorhanden.

Chr. Frey

Neue SBG-Anlagefonds: "90/10 US$" und "90/10 GERMANY"

Mit den Fonds "US$ Capital Invest -- 90/10 SFr" bietet die SBG seit Juli 1991 als erste Bank in der Schweiz eine aktiv verwaltete "90/10"-Strategie an. Dabei handelt es sich um die Kombination risikoarmer festverzinslicher Instrumente, die das investierte Kapital absichern, mit einer Anlage in Optionen, die eine attraktive Hebelwirkung auf Aktienmärkte ermöglichen. Diese Anlagemöglichkeit richtet sich vorwiegend an jene Investoren, die das Verlustrisiko eindeutig begrenzen wollen, ohne eine postive Marktentwicklung in riskanteren Titelkategorien zu verpassen.

Der Anlagefonds "90/10 SFR" hat eine feste Laufzeit bis zum 19. Juni 1994. 90 % des Vermögens sind in festverzinsliche Instrumente in Schweizer Franken mit einer mittleren Rendite auf Verfall von 6,9 % investiert. 10 % des Portfolios sind in Optionsscheinen auf internationale Aktienindizes mit einer Uebergewichtung in Kontinentaleuropa (insbesondere Frankreich, Spanien und Deutschland) angelegt. Trotz beträchtlicher Marktschwankungen wies der Fondspreis eine tiefe Volatilität auf. Der Erfolg des ersten Fonds hat uns dazu veranlasst, zwei weitere Produkte unter dem selben Umbrella zu lancieren.

Der neue Subfonds 90/10 US$ investiert zu 90 % in erstklassige US-$-Anleihen sowie Geldmarktpapiere und zu 10 % in Warrants auf internationale Aktienindizes. Die Anlagestrategie der Optionsscheintranche wird derjenigen des "90/10 SFR" entsprechen. Referenzwährung ist der US-Dollar. Der Investor könnte damit von der erwarteten Dollaraufwertung zusätzlich profitieren. Die Laufzeit ist bis zum 20. März 1995 befristet.

Der 90/10 GERMANY investiert zu 90 % in erstklassige DM-Anleihen sowie Geldmarktpapiere und zu 10 % in Optionsscheine auf deutsche Aktien. Referenzwährung ist die D-Mark. Die Laufzeit ist ebenfalls bis zum 20. März 1995 befristet. Dieser Subfonds konzentriert sich deshalb auf den deutschen Markt, weil wir diesem ein grosses Potential beimessen. Wir erwarten tendenziell fallende Zinssätze und eine relativ zum Weltindex bessere Performance des deutschen Aktienmarktes.

90/10 Produkte werden jetzt in drei verschiedenen Währungen angeboten, damit die Investoren eine breitere Auswahl zur Verfügung haben. Die SBG nimmt ihre Anteile jederzeit zurück, und der Wechsel von einem Subfonds zum anderen ist kommissionsfrei möglich.

R. Locher/R. Garobbio

Dollarhausse und Frankenschwäche

Die um die Jahreswende vorgenommene Neubewertung der Konjunkturperspektiven erfuhr im Februar keine wesentlichen Korrekturen. Die Triebfeder des Devisenmarktgeschehens blieb deshalb die Erwartung, in den USA werde sich die Wirtschaft wie ein Phönix aus der Asche erheben, während in Deutschland und Japan die Wachstumskräfte deutlich nachlassen werden. Der unerschütterliche -- wenn auch teilweise voreilige -- Glaube an dieses Zukunftsbild weckte konsequenterweise Erwartungen diametral gegenläufiger Geldpolitiken und damit allmählich wieder anziehender kurzfristiger Zinsen jenseits des Atlantiks und tendenziell nachgebender Renditen in Europa und in Japan. Damit waren die Weichen für eine weitere Aufwertung des Dollars gestellt, die -- was Ausmass und Rasanz angeht -- selbst eingefleischte Dollar-Optimisten in Erstaunen versetzte.

Im EWS sorgte die starke Verfassung der amerikanischen Währung für ein Abklingen der Spannungen, wovon vor allem das Pfund Sterling als seit längerer Zeit schwächstes Glied profitierte. Die Notenbanken Belgiens und der Niederlande nutzten die Gunst der Stunde und nahmen eine vorsichtige Senkung ihrer Schlüsselzinsen vor. Spanien folgte am 25. Februar, obwohl dazu stabilitätspolitisch kaum Spielraum bestand. Motiv dürfte die prekäre Lage des gegenüber der Peseta am unteren EWS-Interventionspunkt verharrenden britischen Pfundes gewesen sein.

In die Schlagzeilen geriet auch der Schweizerfranken. Den vor dem Hintergrund einer unbefriedigenden Konjunkturentwicklung und eines sich aufhellenden Inflationshorizonts abbröckelnden Geld- und Kapitalmarktzinsen stellte sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) vorerst nicht in den Weg, so dass unsere Landeswährung mit Verzögerung eine kräftige und generelle Tieferbewertung erfuhr. Da im Markt Gerüchte aufkamen, dass die SNB den Wechselkurs nicht mehr verteidige, fiel der Fr./DM-Kurs angesichts eines Zinsnachteils von maximal 2 3/8 % (3-Mts-Eurodepots) am 14. Februar auf das Zweijahrestiefst von Fr. 90.96. Im Hinblick auf die langfristige Preisstabilität musste die SNB agieren. Sie tat dies nicht nur verbal, sondern verknappte auch konkret die Liquiditätsversorgung. Die daraus resultierende Verengung der Zinsdifferenz auf 1 7/8 % verhalf dem Franken zu einer bescheidenen Erholung.

Dollar auf Viermonats-Höchst

Kursverlauf $/Fr.: 1.4245 (3. Februar), 1.3910 (10.), 1.5105 (26.), 1.4910 (2. März). Die bullishe Dollar-Stimmung drehte in der ersten Monatshälfte nur einmal, und zwar nach der Bekanntgabe eines unerwarteten US-Beschäftigungsrückgangs im Januar um 91'000 Stellen. Der Dollar fiel um rund 2 Rappen auf Fr. 1.3910, steckte diesen Schlag aber rasch weg. Wesentliche Gründe für die darauf einsetzende erstaunliche Dollarnachfrage waren: die Offenmarktoperationen des Fed, mit denen die US-Notenbank signalisierte, dass vorerst keine weitere geldpolitische Lockerung erwünscht war; die autonome Schwächeneigung von D-Mark und Yen; die vom Markt als halbherzig empfundenen Interventionen des Fed und der Bank of Japan; die klare Stellungnahme des Fed-Vorsitzenden Greenspan gegen eine Abwertungspolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft; eine Flut von Gerüchten mit politischem Hintergrund sowie einige positive Konjunkturdaten. Entscheidend aber für den Höhenflug des Dollars war ohne Zweifel die Bereitschaft langfristig orientierter Investoren, jegliche Kursermässigung sofort zu neuen Dollarkäufen zu nutzen. Die Ende Februar einsetzende moderate Abwärtsbewegung war primär eine technische Korrektur nach dem vorangegangenen markanten Avancen um 12 Rappen innert nur zwei Wochen, obwohl sich unterschwellig auch leichte Zweifel hinsichtlich der Robustheit des Konjunkturaufschwungs einschlichen.

D-Mark nur gegen Franken stark

Kursverlauf $/DM: 1.6050 (3. Februar), 1.5590 (10.), 1.6650 (24.), 1.6440 (2. März). DM/Fr.: 88.94 (3. Februar), 90.96 (27.), 90.63 (2. März). Der Lohnabschluss von 6,4 % im deutschen Stahlsektor und die den Zielkorridor für 1992 überschiessende Geldmengenexpansion knickten jegliche Hoffnung auf eine expansivere Geldpolitik der Bundesbank. Entsprechend lag die D-Mark etwas im Aufwind, wurde in der Folge aber durch die Anti-Jelzin Demonstrationen in Moskau, die Dollarhausse, die Interventionsabstinenz der Frankfurter Währungshüter und die wachsenden Anzeichen eines rückläufigen Wirtschaftswachstums in Deutschland zurückgeworfen.

Wenig "Auslauf" für Yen

Kursverlauf Yen/$: 125.60 (3. Februar), 124.75 (7.), 130.00 (26.), 129.70 (2. März). Da der Yen trotz wiederholter Absichtserklärungen der japanischen Währungsbehörden keine Anstalten machte, die auch von der G7 gewünschte Route in Richtung Y 120 einzuschlagen, und der Dollar den Yen sogar zurückdrängte, sah sich die Bank of Japan veranlasst, gemeinsam mit dem Fed am Devisenmarkt zu intervenieren. Der Erfolg dieser Aktionen war dürftig, und der durch den schwachen Aktienmarkt, einen neuen politischen Skandal, enttäuschende Meldungen von der Konjunkturfront und Zinssenkungsspekulationen belastete Yen touchierte schliesslich sogar erstmals seit anfangs Dezember die Marke von Y 130. H. Theiler

Träger Edelmetallmarkt

An den Edelmetallmärkten herrschte im Februar nur wenig Bewegung. Die Kursschwankungen hielten sich in engen Grenzen. Beim Gold lag der Höchstwert bei 357,5 $/Unze und der Tiefstwert bei 349 $/Unze. Der Silberpreis schwankte zwischen 4.26 $/Unze und 4.08 $/Unze, während Platin höchst 369 $/Unze und tiefst 352,5 $/Unze notierte.

Der Goldpreis erhielt zeitweise etwas Aufwind durch eine verstärkte physische Nachfrage aus den tradionellen Abnehmerländern im Mittleren und Fernen Osten und aus Italien sowie durch zurückhaltendere Verkäufe Südafrikas. Auf den Preis drückten dagegen der festere Dollar, Anzeichen für ein erhöhtes Angebot aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und -- gegen Monatsende -- die wegen der gedämpften Hoffnungen auf einen baldigen Aufschwung in den USA nachgebenden Silber- und Platinnotierungen. Allerdings konnte sich der Preis des gelben Metalls in den letzten Februartagen als Folge des wieder etwas schwächeren Dollars leicht erholen. Auf dem Silbermarkt setzte sich die im Vormonat eingetretene leichte Hausse nicht fort. Gewinnmitnahmen sorgten bald wieder für schwächere Notierungen. Diese bewegten sich jedoch immer noch deutlich über der zuvor zeitweise unterschrittenen Grenze von 4 $/Unze. Beeinflusst wurden die Preisbewegungen des auch als Industrierohstoff bedeutsamen Edelmetalls vorwiegend durch das Auf und Ab der Konjunkturerwartungen in den USA.

Der Platinpreis bewegte sich in der ersten Februarhälfte kräftig nach oben. Schon in den ersten Tagen des Monats überstieg er den Goldpreis, den er längere Zeit unterschritten hatte. Beim höchsten Stand von 369 $/Unze zur Monatsmitte erreichte der Ecart 12 $/Unze. Zur spürbaren Erholung dürfte in erster Linie die an der New Yorker Börse aufkommende Euphorie über einen baldigen konjunkturellen Aufschwung in den USA beigetragen haben. Hinzu kam, dass ein südafrikanischer Produzent wegen Lieferschwierigkeiten als Käufer am Markt auftrat. Ein weiterer Grund war die wachsende Unsicherheit über das künftige Angebot Russlands, des bedeutendsten Platinproduzenten der Welt. Die Ankündigung drastischer Restrukturierungsmassnahmen der in erhebliche Schwierigkeiten geratenen amerikanischen Automobilindustrie und Zweifel an der raschen konjunkturellen Erholung in den USA, die die Hoffnung auf eine Belebung der industriellen Nachfrage dämpften, liessen die Notierungen später wieder fallen. Diese hielten sich jedoch über dem Goldpreis, allerdings mit deutlich verminderter Marge.

Am ... März notierte Gold bei xxx.x $/Unze, Silber bei x.xx $/Unze und Platin bei xxx.x $/Unze.

W. Beckmann